Gestern Abend im Marstall: Die Stuhlreihen in der Reithalle waren bis auf den letzten Platz gefüllt, was 300 Besucher bedeutet. Und auf der Bühne saßen nicht der Bürgermeister, der Bürgervorsteher und zu deren Füßen die 40 Stadtverordneten aller Fraktionen, sondern auf der Bühne stand nur ein einziger Mann. Und der bekam das, was in einer Stadtverordneten-Versammlung ziemlich selten ist, nämlich Applaus von zufriedenen Bürgern in einem vollbesetzten Haus.
Der Mann von dem ich berichte, heißt Horst Schroth. Und der ging in die „Schlusskurve“ und brachte „das Beste aus 40 Jahren Bühne“. “Schlusskurve” meint: Der Kabarettist Horst Schroth (71) will in Zukunft kürzer treten, weniger auf Tournee gehen, sondern stattdessen mehr wohnen. Und das tut er bekanntlich schon seit einigen Jahren bei uns in Ahrensburg.
Ich habe Horst Schroth zum ersten Mal im Jahre 1998 auf einer Bühne gesehen. Damals gastierte er im Hamburger St.-Pauli-Theater mit seinem Programm „Herrenabend“. Für mich eine Sternstunde des Kabaretts; und die Szenen daraus, die er auch gestern am Ende seiner „Schlusskurve“ brachte, waren beim Publikum das Highlight des Abends.
Schlusskurve? Auf jeden Fall will Horst Schroth kein weiteres Programm auf die Bühne bringen – sagt er. Und ich denke: Wie die Sketche von Loriot unsterblich sind, so lässt sich auch Schroths „Herrenabend“ noch einige Jahre lang wiederholen – nicht zuletzt auch entre nous in Ahrensburg.
Vorschlag aus Bürgerkreisen: Wie wäre es, würde Schroth in Zukunft nach jeder Stadtverordnetenversammlung im Marstall am Ende des Tages einen Kurzauftritt von ca. 10 Minuten machen? Dann würden nicht nur mehr Bürger in die Versammlung kommen, sondern sie würden auch bis zum Schluss bleiben.