Heute sind zwei Berichte über die Bahn erschienen. Zum einen erfahren wir, dass der Bundesrechnungshof festgestellt hat: „Der Bahn fehlen drei Milliarden Euro“. Das berichtet tagesschau.de und ergänzt: „Die wirtschaftliche Situation der Deutschen Bahn sei besorgniserregend“. Und was berichtet heute das 3. Buch Abendblatt? Wir lesen: „Bahn will Ausgleich schaffen für S-4-Strecke“.
Aus dem heutigen Beitrag im Hamburger Abendblatt ist abzulesen: Die Bahn setzt zur Zeit intensive Bemühungen daran, die Bürger vor Ort der Bahnstrecke zu besänftigen nach der Devise: „Bei notwendigen Eingriffen in die Natur sorgen wir selbstverständlich für einen Ersatz. Und der Lärm wird gar nicht so schlimm werden wie befürchtet.“ Beides ist in meinen Augen der Versuch, den Menschen einen Cocktail aus Baldrian & Johanneskraut einzuflößen, um sie ruhig zu stellen bis das Bauvorhaben in trockenen Tüchern ist.
Aus dem Beitrag im 3. Buch Abendblatt müssen Sie nur zwei Passagen lesen. Zum einen, was der Ahrensburger Stadtverordnete Christian Schmidt (Grüne) zur aktuellen Streckenführung der Bahn gesagt hat und dazu die Antwort eines Sprechers der Bahn:
“Christian Schmidt: ‚Ahrensburg hat ein starkes Interesse, dass vernünftige Alternativen geprüft werden zur Anbindung der Fehmarnbelt-Querung an das Hinterland und die Kreise Stormarn und Lauenburg.’ Der ebenfalls anwesende Bahnsprecher Peter Mantik erteilte dem jedoch eine Absage: ‚Das wird es nicht geben.’ Die Deutsche Bahn sei dazu nach dem Gesetz nicht verpflichtet. Andere Streckenplanungen seien vielmehr Sache der Politik, die diese anstoßen müsse.“
Und am Ende des nebenstehenden Beitrages ist zu lesen:
„Unabhängig davon lädt die „Bürgerinitiative an der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck“ für Montag, 30. September, 19 Uhr, zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung in die Ahrensburger Stadtbücherei (Manfred-Samusch-Straße 3) ein. Die Initiative will eine Neubautrasse für die Güterzüge entlang der Autobahn 1 erreichen und die neue S 4 dafür auf der bestehenden Bahnstrecke zwischen Hamburg und Lübeck fahren lassen.“
Das bedeutet: Wir müssen uns nicht darum kümmern, was die Bahn will und sagt, sondern wir müssen jetzt deutlich sagen, was wir Bürger wollen und dazu die Politiker auffordern, unseren Wünschen zu entsprechen und nicht die Vorstellungen der Bahn als Gesetz zu betrachten, das unumstößlich ist. Und dass man in Berlin inzwischen erkannt hat, dass viel mehr Geld in den Umwelt- und Menschenschutz gesteckt werden muss als dieses bisher geschehen ist, das muss ich nicht gesondert ausführen.
Schleswig-Holstein und damit auch Ahrensburg soll für eine Anbindung auf europäischer Bahnstrecke herhalten und damit mehr Verkehr und vor allen Dingen mehr Lärm bekommen. Was aber hat das Land davon? 800 Meter lange Günterzüge, die durch Wohngebiete rattern sind der blanke Horror für Menchen, die an der Bahnstrecke leben. Und in der Nach zwischen 23 und 5 Uhr morgens passiert der Hauptgüterverkehr, so dass alle fünf Minuten ein Lärmungetüm an unseren Schlafzimmern vorbei rasselt. Beim Bau wird auch in Naturlandschaft eingegriffen. Und die Bahn lehnt es ab, den Verkehr über eine Strecke abzuwickeln, bei der weniger Menschen belastet werden als das in der jetzigen Planung der Fall ist. Ablehnung einer Alternativstrecke aus Kostengründen.
Warum sagen Ahrensburger Politiker und der Verwaltungschef nicht laut und deutlich: Scheiße, aber für diesen Preis wollen wir die S4 nicht!
Scheiße, aber für diesen Preis wollen wir die S4 nicht!
Nein! Für diesen Preis wollen wir die S 4 nicht!!