Marginalien am Sonntag: Die „Scharfe Ecke“ war schneller als Woolworth, die CDU ist langsamer als eine Schnecke und eine Geschäftsaufgabe, die traurig ist

Mal wieder etwas zum Nachdenken. Es geht um Läden in der Innenstadt von Ahrensburg. Und um die Berichterstattung im 3. Buch Abendblatt, der Stormarn-Beilage. Die berichtet über Geschäftseröffnungen in Ahrensburg – aber nicht über alle. Und so hat die Redaktion am 2. Juli 2018 auf der ersten Seite verkündet, dass an der Ecke Manhagener Allee/Neue Straße, wo früher der Edeka-Laden war, nun Woolworth eine neue Filiale eröffnen wird.

Ich wurde daran erinnert als ich heute im selben Blatt einen neuen Bericht über Woolworth entdeckt hatte. Wir lesen: “Woolworth verschiebt Eröffnung neuer Filiale an Manhagener Allee” – siehe die Abbildung! Und weil das nicht mit dem Wort “Anzeige” gekennzeichnet ist, fragt sich der Blogger: Aus welchem Grund hat die Redaktion darauf hingewiesen, dass sich die Eröffnung der Filiale in Ahrensburg verzögert? Eine Information, dass und warum sich die Eröffnung des italienischen Restaurants im CCA verzögert, ist hingegen nicht erfolgt. Erwartet man von Woolworth vielleicht eine Eröffnungsanzeige im 3. Buch…?

An einer anderen Ecke dagegen, nämlich dort wo früher die „Königliche Wurst“ gewesen ist, gibt es jetzt die „Scharfe Ecke“. Und die hat dort neueröffnet, ohne dass die Redaktion der Zeitung darüber berichtet hat. Was mich fragen lässt: Ist ein neuer Filialist für Ahrensburger vielleicht wichtiger als ein kleiner Familienbetrieb über den man deshalb kein Wort verliert? Oder habe ich etwas überlesen…?

Jeder blamiert sich so gut er kann. Wie zum Beispiel die CDU in Ahrensburg. Die hat vor 14 Tagen ein Kinderfest auf dem Pausenhof der Grundschule Am Reesenbüttel veranstaltet. Und das Plakat steht immer noch vor der Schule. Mit dem Termin von vor zwei Wochen und mit dem falschen Namen “Grundschule Reesenbüttel”, der so albern ist, wie wurde man für eine Veranstaltung im “Hotel Schloss” werben. Und die Kinder sehen und lesen das und finden das doof. Und die Eltern auch. Und um es mal deutlich zu sagen: Es handelt sich hier um den Sperrmüll nach einer Veranstaltung, den der Veranstalter nicht entsorgt hat. Warum nicht?

Wieder gibt ein  Familienbetrieb in Ahrensburg auf: Lederwaren-Feddersen vom Rondeel zur Hagener Allee. “Total Räumungsverkauf” steht an der Schaufensterscheibe. Eine Botschaft, die mich traurig macht.

Hätte Ahrensburg ein Stadtmarketing, so würde es meiner Meinung nach auch zu den Aufgaben der Verantwortlichen gehören, dem Leerstand in der Innenstadt entgegenzuwirken durch geeignete Maßnahmen. Es gibt in Deutschland auch Städte, die haben das erkannt und entsprechend gehandelt. Weil diese Städte eben ein Marketingkonzept am Laufen haben.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. September 2019

8 Gedanken zu „Marginalien am Sonntag: Die „Scharfe Ecke“ war schneller als Woolworth, die CDU ist langsamer als eine Schnecke und eine Geschäftsaufgabe, die traurig ist

  1. Horst Hausmann

    ZU einem Marketing -Konzept gehört auch eine gepflegte Einkaufsstraße. Und das , was der Kunde z.B. ab AOK Kreuzung bis zum Rondell vorfindet, ist das sicherlich nicht….das ist eher 60er Jahre. Und auch ein autofreies innerstes Zentrum gehört dazu.
    Da der gemeine Kunde aus Ahrensburg und Umfeld aus alter Gewohnheit am liebsten mit der Karre bis zum Packtisch oder vor die Kasse fahren möchte (bloß nicht mal kurz laufen!!!), ist da wohl nicht viel zu machen. Und so bleibt es bei einem unattraktiven Einkaufsviertel, mit Gestank und Parkplatz-Gekurbel. Dabei ist es bewiesen: Es gibt reichlich Städte, ohne Autoverkehr im innersten Zentrum und der Handel floriert trotzdem oder gerade deswegen: Der Aufenthalt und die Verweildauer im Viertel bei durchdachter Straßen-Möblierung wären sehr viel angenehmer!

    1. Torsten Schmidt

      Von den umliegenden Städten wie z.B. Bargteheide kann man eine Anreise ohne Auto zu den Ahrensburger Einkaufsmöglichkeiten verständlicherweise nicht unbedingt erwarten. Aber selbst zu den Ahrensburger Sportstätten wird von den Einwohnern das Auto als Transportmittel genutzt. Hier liegen die Entfernungen unter einem Kilometer. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Auf der IAA hat die Kanzlerin die Ziele der Mobilitätswende mit einer vierzigprozentigen Verringerung des Individualverkehrs erläutert. Ahrensburg hat sehr gute Chancen diese Ziele ohne große Einbußen in der Mobilität zu erreichen, wenn die Einwohner nicht für jeden Meter in der gesamten Stadt das Auto nutzen, sondern eben Fahrräder. Diese Einsicht wäre auch vom Ordnungsamt des Rathauses wünschenswert. Habe sehr gestaunt als ich den Behördenpolo auf der Jagd nach Sündern 300 m vom Rathaus entfernt rumfahren sah.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Danke, lieber Herr Lucke, für die Aufklärung! Und wozu ich immer schon mal wissen wollte: Ist das eigentlich eine reine Frauenarbeit Damenarbeit, die für Herren nicht zumutbar ist…?

      1. Narrenhof

        Also Herr Dzubilla,
        auf dem oben abgebildeten CDU-Plakat werden zweidrittel Mädchen eingeladen und nur eindrittel Jungen.
        Geht es dort also um die Wiedergabe der Schülerinnen und Schüler oder um die Benachteiligung der Mädchen oder der Jungen ?

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