Brandwunden einer Stadt durch Sensationsaufmacher

Im Januar gab es ein Feuer in der Asylunterkunft am Kornkamp. Verletzt wurde zum Glück niemand. Die Brandursache war ein technischer Defekt. Und am Wochenende gab es ein Feuer in einer Baracke am Reeshoop. Hier waren ebenfalls Flüchtlinge untergebracht und obdachlose Bürger. Gottlob wurde auch hier niemand verletzt. Die Brandursache wurde noch nicht ermittelt.

Großer Aufmacher ohne Brandursache

Der materielle Schaden im Reeshoop ist gering, denn die Baracke sollte ohnehin abgerissen werden. Über den Schaden für die sieben Bewohner wird heute im 3. Buch Abendblatt nichts berichtet. Dort werden wir aber informiert darüber, dass Bürgermeister Michael Sarach seinen Urlaub unterbrochen hat und an den Unglücksort geeilt ist.

Das 3. Buch Abendblatt macht daraus einen großen Aufmacherartikel und schreibt im Kleingedruckten: „Laut Informationen aus der Leitstelle in Lübeck gebe es bislang ‚keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Angriff’. Ein technischer Defekt komme ebenso infrage, wie Unachtsamkeit oder der fahrlässige Umgang mit offenem Feuer. Brandstiftung können die Beamten ebenfalls nicht ausschließen. Dem Vernehmen nach soll das Feuer in jenem Teil des Hauses ausgebrochen sein, in dem zwei Männer untergebracht waren.“

Ich wiederhole: Der Brand an der Flüchtlingsunterkunft am Kornkamp war ein technischer Defekt. Wenn sich der Brand am Reeshoop ebenfalls als solcher erweist oder durch Unachtsamkeit der Bewohner verursacht wurde, dann bleibt durch den “Sensationsbericht” der Zeitung trotzdem ein Brandgeruch in der Nase: In Ahrensburg brennen ständig Flüchtlingsunterkünfte. Das verbreitet sich in Stadt und Land wie ein Feuer im Busch. Als Bürger der Stadt und gebürtiger Deutscher fühle ich mich nicht gut dabei. Wie geht es Ihnen, liebe Mitbürger…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. August 2019

2 Gedanken zu „Brandwunden einer Stadt durch Sensationsaufmacher

  1. Torsten Schmidt

    Die Baracke wird einfach so abgerissen ? Ohne eine Zweitverwertung, z.B. für junge Familien denen es am nötigen Geld mangelt ? Und das in der heutigen Zeit, wo von CO2-Emissionen bei der Herstellung jeglicher Güter (also auch Häusern) berichtet wird ? Das ist nicht einzusehen ! Auch wenn einige Unterkünfte, aus meines Wissens norwegischer Produktion, schon etwas in die Jahre gekommen sind, sollten diese nach der Zerlegung noch einmal aufbereitet und wieder verwertet werden. Diese Norwegerhäuser haben einen hohen Dämmwert der so seinesgleichen sucht. Auch die hohe Bauqualität erfüllte in der Vergangenheit ihren Zweck. So kann mit Steuergeldern nicht umgegangen werden.

  2. Christian Schmidt

    Sehr geehrter Herr Schmidt,

    Vorab erst einmal: Danke für den Einsatz der BürgerInnen, die sich bei der Feuerwehr und dem THW engagieren und gestern früh im Einsatz waren!
    Ich habe vollstes Vertrauen in den Sachverstand von Feuerwehr und THW. Wahrscheinlich war der Abriss notwendig. Ich denke die ehrenamtlichen Mitarbeiter dieser beiden gemeinnützigen Organisationen haben die entsprechenden Kompetenzen.
    Wir sollten alle froh sein, dass nicht schlimmeres passiert ist und niemand schwer zu Schaden gekommen ist.
    Insofern Herr Schmidt; ich teile ihre Kritik nicht!

    Mit freundlichem Gruß
    Christian Schmidt

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