Gestern gegen 17:30 Uhr kam ich am Rathaus vorbei. Und was habe ich gesehen? Ich sah einen Parkplatz, der so komplett frei war wie die abgesperrten Parkplätze unter dem Rathausplatz schon seit 10 Jahren frei sind. Und neben dem Rathaus ist es ein städtischer Parkplatz, der autofrei war. Davor ist eine Schranke, die offen stand. Aber dennoch darf kein Autofahrer dort parken, der nicht Bedienstete/r der Stadtverwaltung Ahrensburg ist. Denn es handelt sich hier um vermietete Stellplätze.
Und damit bin ich wieder beim Ahrensburger Dauerthema. Und ich komme zurück auf die Abzocker im Rathaus und schildere Ihnen zwei Episoden, die ich selber erlebt habe.
Ich hatte einen Arzttermin im Ärztehaus in der Hamburger Straße. Dazu habe ich auf der Alten Reitbahn geparkt, wo man in der Urlaubszeit immer einen freien Parkplatz findet. Und dann stand ich an einem der Ticketautomaten und musste mich entscheiden: Wie lange werde ich wohl für den Arzttermin benötigen? Diese Frage muss der Bürger beantworten, bevor er ein Ticket zieht, denn er muss die Gebühr im voraus bezahlen – ganz im Gegensatz zum CCA, wo man zuerst parkt und hinterher bezahlt.
Ich entschloss mich, eine Stunde auf der Alten Reitbahn zu parken, gab aber noch eine Viertelstunde drauf, denn bei Ärzten kann man ja nie wissen. Und als ich dann wieder an meinem Auto stand, da hatte ich die Parkzeit um 20 Minuten überschritten, denn der Termin beim Doc hatte doch länger gedauert als gehofft.
Wie hätte ich mich wohl gefühlt, wenn ich in den 20 Minuten ein Knöllchen bekommen hätte…? Und sollte ich beim nächsten Mal besser zwei Stunden ansetzen, um dann nach einer Stunde festzustellen, dass ich der Stadt mein Geld für eine Nix-Stunde in den Automaten gesteckt habe…?!
Heute am Vormittag musste ich ein Rezept beim Arzt abholen. Also wieder geparkt auf der Alten Reitbahn. Diesmal habe ich mit 15 Minuten gerechnet. Eine Rezept- bzw. Brötchentaste gibt es an den alten Ticketautomaten noch nicht. Und gerade als ich eine Münze dort hineinwerfen wollte, kam eine freundliche Dame auf mich zu und hatte ein Parkticket in der Hand. „Ich brauche es nicht mehr“, erklärte sie mir lächelnd und fügte hinzu: „Damit können Sie bis heute Abend parken.“
Das passte gut, denn heute Nachmittag muss ich wieder in die Innenstadt. Und dafür habe ich jetzt schon mein Parkticket im Auto liegen! 🙂
Wiederholter Hinweis: Für die Alte Reitbahn ist es jetzt eh zu spät, aber ich hoffe, dass die neuen Ticketautomaten, die dann am Rathaus- und Stormarnplatz stehen, nicht nur die Brötchentaste haben sondern auch die Möglichkeit bieten, dass man hinterher die Parkzeit bezahlt, die man effektiv eingenommen hat. Dafür bedarf es einer Schranke. Aber wenn diese Schranke an den vermieteten Stellplätzen für Bedienstete der Stadtverwaltung Ahrensburg angebracht sein kann, dann dürfte das ja wohl auch an den öffentlichen Parkplätzen möglich sein. Falls nicht, dann würde ich von einer Schikane der städtischen Verwaltung gegenüber uns Autofahrern reden.
Fazit: Wer in Ahrensburg einkauft, zu Ärzten geht oder in Restaurants speist, der kennt das Problem: Man guckt dauernd auf die Uhr, ob die Parkzeit womöglich schon abgelaufen ist. Dann verzichtet man mitunter auf eine weiteren Einkauf und auf den Nachtisch im Restaurant, um rechtzeitig wieder beim Auto zu sein, bevor die städtische Überwachungskraft dort vorbeikommt. Und nicht vergessen:
Die Stadtverwaltung von Ahrensburg hat die an Autofahrer verhängten Ordnungsgelder fest im Haushalt eingeplant! Würden sie wegfallen, dann würde man vermutlich die Überlegung anstellen, eine Kurtaxe für die Innenstadt einzuführen.