MediaMarkt hat eine Anzeige geschaltet. Und schon mit der Überschrift, die da lautet: „Steuerparadies Deutschland“, zeigt der Markt an, dass er die Leser auf den Arm nehmen will. Und dazu kommt die Aussage: „19% Mehrwertsteuer geschenkt!“ Und das Kleingedruckte im Inserat ist so klein gedruckt, dass ich es ohne Vergrößerungsglas nicht lesen kann.
Der potentielle Kunde soll nun glauben, dass er z. B. einen Fernseher bei MediaMarkt ohne Mehrwertsteuer bekommt, obwohl die gesetzlich vorgeschrieben ist. Das ist natürlich Bullshit. Wenn ein Fernseher zum Bespiel 1.190 Euro kostet, und zwar inklusive Mehrwertsteuer, dann kann MediaMarkt zwar sagen: Wir ziehen davon die 19 % Mehrwertsteuer ab und berechnen nur 1.000 Euro. Aber in den 1.000 Euro, die der Kunde bezahlt, sind dann wiederum 19% Mehrwertsteuer enthalten.
Und wenn ich als Kunde den Fernseher für 1.000 Euro geschäftlich kaufe, dann will ich eine Rechnung über 840,34 plus Mehrwertsteuer von 159,66 € haben, weil ich die Mehrwertsteuer steuerlich absetzen kann. Und wenn ich diese Rechnung bekomme, dann überweise ich an MediaMarkt nur 840,34 €, weil ich die Mehrwertsteuer ja geschenkt bekomme. Die kann ich dann aber nicht beim Finanzamt einreichen, weil man dort kontrollieren und feststellen würde: Ich habe ja gar keine Mehrwertsteuer bezahlt. Und MediaMarkt dürfte beim Finanzamt ein Problem bekommen, wenn man einen Erlös angibt, auf den keine Mehrwertsteuer eingegangen ist, weil man diese Mehrwertsteuer dem Kunden geschenkt hat.
Mit anderen Worten: Augenwischerei. Und sollte der Kunde tatsächlich darauf bestehen, keine Mehrwertsteuer auf seinen Einkauf zu zahlen, dann dürfte das Unternehmen ein Problem bekommen. 😉