Heute ist Freitag. Und heute ist er erschienen, der manipulative Leserbrief der Woche. Zu lesen im 3. Buch Abendblatt und natürlich unkommentiert. Denn die Zeitung druckt jeden Leserbrief, ohne etwas dagegen zu halten, selbst wenn der Inhalt = Unfug ist. Aber zwecks Gegendarstellung gibt es ja Szene Ahrensburg.
Leserbriefschreiber Friedemann Korte, der behauptet, aus Ahrensburg zu sein (was ich stark bezweifle), erklärt, dass der Stormarnplatz dort bleiben soll, wo er heute ist, nämlich hinter dem Rathaus. Was einer Entscheidung aus dem vorigen Jahrhundert entspricht, als das Bauland für Wohnraum in Ahrensburg noch überreichlich vorhanden war. Bitte lesen Sie dazu die Begründung des Leserbriefscheibers – Abbildung links!
Der Mann erklärt damit: Kinder, die Fußball spielen, können kein Fahrrad fahren genauso wenig wie Sportler aus anderen Ländern dazu in der Lage sind. Und deshalb werden diese Menschen vom Vereinssport auf einem Sportplatz am Ostring ausgeschlossen.
Dazu fällt mir ein Gleichnis ein: Das neu geplante Badlantic gehört in die Bahnhofstraße. Weil Kinder und Migranten sonst vom Schwimmen ausgeschlossen werden.
Genauso wie Kinder und Migranten, die nicht in der Innenstadt am Rande des Stormarnplatzes wohnen und kein Auto bzw. eine Mitfahrgelegenheit haben, auch heute mit Fahrrad, Bus und Bahn zum Fußballspiel kommen, genauso kann es auch bei einem Sportplatz am Ostring sein. Selbstverständlich würde nach dem Bau auch der öffentliche Personen-Nahverkehr darauf ausgerichtet werden.
Postskriptum: Ich bin als Kind mit meinen Schulkameraden jeden Tag mit dem Fahrrad von Schmalenbeck nach Ahrensburg und zurück geradelt, weil wir in der Schlossstadt zur Schule gegangen sind. Auf diese Weise wurden wir damals nicht vom Schulbesuch ausgeschlossen, Herr Korte. 😉
Was für ein Schwachsinn, Herr Korte! Da wohl in Deutschland gefühlte 99,99% aller Städte keinen Provinz-Sportplatz mitten im Zentrum haben – sondern sicherlich eher sehr notwendige Wohnungen und sonstige Immobilien – stellt sich die Frage: WIE machen die Kinder dort es bloß, trotzdem am Vereinssport teilzunehmen?
Leserzuschriften im Hamburger Abendblatt, in denen die Beibehaltung der Sportplätze am Rathaus gefordert wird, stammen so gut wie alle von Mitgliedern der Roter Stern Kickers. Ich würde wetten, dass es in Ahrensburg gar keinen Friedemann Korte gibt.