Wenn man Janina Dietrich, der Reporterin vom 3. Buch Abendblatt, glauben kann, dann werden am kommenden Montag bei der Stadtverordneten-Versammlung zwei Punkte von der Tagesordnung gestrichen. Eigentlich sollten die Stadtverordneten über die Bebauungspläne Alte Reitbahn und Bahnhofstraße abstimmen, aber das hat sich laut Janina Dietrich bereits gestern Abend erledigt.
Janina Dietrich berichtet heute online: “Beschlossen: Ahrensburg bekommt wieder ein Kino”. Und: “Politiker stimmen den überarbeiteten Plänen des Investors für die Bahnhofstraße zu. Auch die Alte Reitbahn wird bebaut.”
Richtig ist: Der Bau- und Planungsausschuss hat dem Kopplungsgeschäft zugestimmt, wohlwissend, dass diese Zustimmung aufgrund einer Nötigung des Investors (“kein Erwerb der Alten Reitbahn = kein Kino am Bahnhof, basta!”) erfolgt ist. Und die Politiker wissen auch, dass damit innerhalb kurzer Zeit der zweite öffentliche Parkplatz in der Innenstadt von Ahrensburg ersatzlos verschwinden wird. Und ob das genau beschriebene Kino wirklich kommt, dafür gibt es vermutlich keinen Garantie-Vertrag zwischen Stadt und Investor, in dem ein Schadenanspruch bei Nichterfüllung vereinbart wird. Und solange so ein Vertrag nicht besteht, können die Stadtverordneten überhaupt nicht über die Vorhaben abstimmen.
Aaaber: Richtig ist, dass Janina Dietrich als Vormund für die Stadtverordneten fungiert, die nun im vorauseilenden Gehorsam abstimmen werden. Ich halte deutlich fest: Bis zum heutigen Tage ist die Angelegenheit noch nicht beschlossen, wie vom Hamburger Abendblatt als Tatsachenbehauptung verkündet wird. Wäre die Entscheidung bereits gefallen, dann wäre eine Verabschiedung durch die Stadtverordneten am kommenden Montag eine Farce, weil es nur eine Pseudo-Abstimmung wäre. Und der Bürger könnte sich fragen: Welche Funktion haben die Stadtverordneten eigentlich? Entscheiden sie nach persönlichem Wissen und Gewissen (!), oder herrscht ein Fraktionszwang vor nach dem Motto: Wer sich nicht fügt, über den wird verfügt, und zwar von der Partei…?
Wahnsinn ist das!! Die Entscheidungen für die Lindenhofbebauung, das “Fachmarktzentrum” und ggfs. die Bebauung der Reitbahn zeigen Ahrensburgs Planlosigkeit. Neben den Politikern sind die Bürger daran aber auch selber Schuld, da Sie alles akzeptieren und kein Widerstand besteht. Keine Ideen, keine Visionen.
Die Ahrensburger Innenstadt ist heute schon so unattraktiv, dass wir uns auf weitere Eröffnungen von Wettbüros und Ramschläden einstellen sollten.
Ist ja grundsätzlich auch nicht so schlimm – dann entsteht in der Innenstadt auch wieder mehr Wohnraum.