Gabriela Gränert hat heute einen Text im 3. Buch Abendblatt veröffentlicht. Einen lupenreinen Werbetext. Es geht um die „Autotage Hamburg 2019“, die, wie der Name schon sagt, keine Veranstaltung in Stormarn sind. Immerhin, so erfahren wir, ist diese Messe „die größte Neuwagenverkaufsausstellung Norddeutschlands“.
Und warum hat die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt einen Werbetext veröffentlicht, der die Autofahrer aus Stormarn auf die Messe nach Hamburg treiben soll? Wer es nicht weiß, erfährt es im Kleingedruckten: „Bereits zum siebten Mal sind auf der Messe des Hamburger Abendblattes viele gefragte Modelle versammelt.“
Es ist also Werbung, was hier redaktionell aufgemacht worden ist. Und was muss über Werbung, die redaktionell aufgemacht ist, vermerkt sein? Richtig: „Anzeige“!
Über die Autorin Gabriela Gränert habe ich mich informiert. Die Dame ist “Produktions Redakteurin Funke Mediengruppe GmbH & Co. KGaA”. Und ein Porträt auf Facebook hat sie auch, sogar mit Foto – wenn Sie Ihr Augenmerk bitte mal nach unten rechts richten wollen!
Um nicht missverstanden zu werden: Natürlich können Verlag und Zeitung eine Verkaufsveranstaltung für Autos durchführen. Aber wenn dafür Werbetexte in der Zeitung veröffentlicht werden, dann sollte dieser Bericht deutlich als verlagseigene Werbung kenntlich gemacht werden.
Es hätte hier vielleicht schon genügt, hätte man das Logo der Messe in den Beitrag gesetzt. Hätte. Hat man aber nicht getan. Vermutlich, weil es dann schon auf den ersten Blick als Werbung erkennbar gewesen wäre.