Am Nachmittag habe ich heute bei Netto am Reeshoop eingekauft, weil ich meine Tochter gegenüber ins Badlantic gebracht habe. Mein Einkaufswagen war randvoll, wozu ich denn auch eine gute Stunde an Einkaufszeit benötigt habe, zumal man an der Netto-Kasse regelmäßig länger warten muss. Auf dem Kassenzettel waren 129,12 Euro aufgedruckt. Und als ich die eingekauften Waren in meinen Kofferraum gepackt hatte und heimfahren wollte, da entdeckte ich einen Zettel am Scheibenwischer meines Autos, das ich direkt vor der Wand von Netto geparkt hatte – siehe die Abbildung!
Auf dem Zettel steht: “Ordnungsdienst Abt. Parkraumüberwachung”. Und “Zeuge: 1087” will den “Tatvorwurf: Parkscheibe fehlt” bezeugen und verlangt dafür “Preis: 25 EUR”, die ich an einen “Empfänger: Eastrella GmbH” in “18069 Rostock” überweisen soll, die das Geld “Im Auftrag des Eigentümers” kassieren möchte. Den Namen des Eigentümers konnte ich nicht auf dem Zettel finden.
Ich bin in den Netto-Markt zurückgegangen, habe meinen Einkaufsbeleg vorgelegt und mich beschwert über diese kundenunfreundliche Handlungsweise. Eine Dame mit flammenrotem Haar erklärte mir, sie könne da nichts machen, ich müsste mich an eine Firma EPM Deutschland wenden, wozu sie mir ein Kärtchen mit der E-Mail-Adresse in die Hand drückte.
Zur Sache: Es stimmt, dass am Kundenparkplatz von Netto tatsächlich Schilder angebracht worden sind, die den Kunden auf eine Parkscheibe hinweisen, die er in seinem Fahrzeug anzubringen hat, da sein Fahrzeug sonst sogar abgeschleppt werden könnte. (Mit einer Parkscheibe kann man allerdings höchstens 60 Minuten kostenlos parken, die ich bei meinem heutigen Einkauf ohnehin überschritten habe.) Das Dumme war außerdem: Da man in Ahrensburg keine Parkscheiben kennt, hatte ich heute auch keine im Auto. Somit stand ich vor der Frage: Soll ich nun zu Rewe ins CCA fahren, um dort einzukaufen und in der Tiefgarage kostenlos zu parken? Oder soll ich den Einkauf bei Netto ohne Parkscheibe riskieren…?
Für meine Entscheidung pro Netto wurde ich also heute bestraft. Ob das rechtens ist oder nicht, will ich gar nicht untersuchen. Was in meinen Augen als Kunde unmöglich ist, das ist der Hinweis, dass die Filialleitung, die ich zu sprechen verlangt hatte, nicht in der Lage ist, den Fall mit dem “Ordnungsdienst” zu klären, sondern dass man die Arbeit dem Kunden zuschiebt. Und der ist damit bei Netto tatsächlich auf den Hund gekommen, wie das bekannte Logo des Marktes ja schon andeutet.
Wenn ich Ihnen mal einen Tipp geben darf, verehrter Herr Dzubilla: Sollten Sie trotzdem noch mal bei Netto einkaufen, dann gehen Sie dort zu Fuß hin! Vor dem Laden ist ein Stand, wo Sie für einen Euro einen schönen Einkaufswagen bekommen. Den können Sie dann füllen und damit nach Hause abschieben. Wenn Sie einen Garten haben, dann tut der Einkaufswagen dort gute Dienste als Transportmittel für allerlei, was es so im Garten zu transportieren gibt. Und über den Preis von 1 Euro kann man ja wirklich nicht meckern.
PS: Natürlich dürfen Sie den Wagen nicht behalten. Also geben Sie ihn irgendwann mal wieder zurück – und holen sich dann einen neuen! Ich habe nirgendwo ein Schild gesehen, dass das verboten ist.
Leider bin ich heute in die gleiche Falle getappt und bekam für keine Parkscheibe 25 Euro Strafticket im Plastikbeutel an der Windschutzscheibe, weil es gegossen hat. Es ist wohl nicht üblich, dass Kundenparkplätze mit solchen Schildern ausgestattet sind. Ich werde dieses Geschäft nicht mehr betreten!!!
Tipp: Netto-Kassenzettel aufheben und damit einen Kulanzantrag an die Parkplatz-Firma stellen!
Im übrigen sollten mal ein Anwalt klären, ob eine private Firma ein Strafgeld in dieser Höhe erheben kann. Was ist, wenn die nächstes Mal 50 Euro verlangt?