Eigentlich bin ich gestern nur schnell in die Innenstadt gefahren, um dort zu meinem Augenarzt zu gehen, ein Rezept zu holen, mit dem ich hernach in die Apotheke gehen wollte. Wollte.
Zuerst habe ich gegoogelt, um zu sehen, ob die Augenarztpraxis auch geöffnet hat. Klare Ansage: Bis 13 Uhr. Also gegen 11 Uhr losgefahren. Am Mittwoch, also am Wochenmarkttag. Demzufolge auf dem Rathausplatz kein Parkplatz zu bekommen, obwohl die Marktstände dort sehr übersichtlich aufgebaut waren. Früher habe ich an Markttagen immer auf dem Lindenhof geparkt. Geht ja nun nicht mehr. Also zur Alten Reitbahn gefahren und gelöhnt, denn den Inkassodamen der Stadt wollte ich nicht in die Hände fallen.
Dann zum Augenarzt gegangen, rauf in den ersten Stock. An der Praxistür ein Hinweis – siehe die Abbildung links! Das war ein Gefühl wie wenn man zum Kino fährt, Eintritt bezahlt, sich auf den Platz setzt und dann auf der Leinwand einen Hinweis liest: “Liebe Kinobesucher, unser Kino bleibt heute geschlossen. Wenn Sie dringend einen Film gucken wollen, dann empfehlen wir Ihnen ein Kino in der Nachbarstadt. Oder Netflix.”
Wohlgemerkt: Bezahlt hatte ich ja, nämlich die Parkgebühr. Weil es an Ahrensburger Ticketautomaten bekanntlich keine “Brötchentaste” gibt, und die Verantwortlichen nicht wissen, dass man diese Taste für Kurzparker auch durch eine Parkscheibe ersetzen kann.
Apropos parken: Ich bin sicher (weil mit eigenen Augen beobachtet und mit eigenen Ohren gehört), dass Ahrensburger Läden im Weihnachtsmonat bessere Geschäfte hätten machen können, weil viele Autofahrer keinen Bock hatten, einen Parkplatz in Ahrensburg zu suchen bzw. zu bezahlen. Aber das tangiert offensichtlich weder die Stadt noch die Politik. Und dann gibt es immer wieder diese dummen Schwätzer, die erklären, die Leute sollen doch nicht mit dem Auto sondern mit dem Fahrrad fahren. Klar, sie können auch auf Inline Skates bzw. mit dem Rollator kommen. Und dass man für kurze Besorgungen auch noch Gebühren auf einem öffentlichen (!!!) Parkplatz zahlen soll, ist eine Unverschämtheit. So treibt man die Kunden aus der Stadt und macht sie kaputt. Und Amazon freut sich.
Lieber Herr Dzubilla,
Ich kann ihren Frust verstehen. Vermutlich hatte jede(r) schon einmal so ein Erlebnis. Die meisten Menschen sagen sich dann: “Verdammt, hätte die Praxis das nicht auf ihrer Internetseite ankündigen können.” oder “Verdammt, ich hätte vorher nachschauen sollen, ob die Praxis geöffnet ist” und dann geht das Leben weiter.
Durch ihren Blog haben sie ein weiteres Ventil, um ihren Frust los zu werden.
Bitte erlauben sie mir eine Frage: Selbst wenn sie sicher gewesen wären, dass die Praxis geöffnet hat und es eine “Brötchentaste” geben würde, hätten sie diese dann auch genutzt? Die “Brötchentaste” gibt in der Regel 15 Minuten Parkzeit. Ein Arztbesuch, um ein Rezept zu erhalten und dieses hinterher in der Apotheke einzulösen, in 15 Minuten zu schaffen, ist in meinen Augen eine sehr sportliche Herausforderung. Meiner Erfahrung nach dauert das meist länger.
Herr Dzubilla, bitte erlaube sie mir an dieser Stelle, dass ich ihre Wortwahl beanstande. Das Wort “Inkassodame” ist beleidigend und herabwürdigend. Ich hätte eigendlich gedacht, dass jemand von ihrem Bildungsstand und mit ihrer sprachlichen Ausdrucksfähigkeit, mit Leichtigkeit in der Lage gewesen wäre einen besseren Beriff zu finden, der die Damen nicht persönlich angreift.
Die Damen, die die Parkraumbewirtschaftung umsetzen, setzen nur Entscheidungen um; sie sind für diese Entscheidungen nicht verantwortlich.
Mit freundlichem Gruß
Christian Schmidt
Lieber Herr Schmidt –
und wie darf ich die Damen im Rathaus bezeichnen, die das Geld von den Autofahrern eintreiben, quasi die Rathaus-GEZ?
Apropos: Ich wurde schon mal als “Parksünder” beleidigt, denn eine Sünde ist bekanntlich die Übertretung eines göttlichen Gebots. Und die Ahrensburger Politiker, die für die derzeitige Parkraumbewirtschaftung das Gebot gesprochen haben, sind ja nun wirklich keine Götter, oder…!? 😉
Freundliche Grüße und ein schönes 2019! Harald Dzubilla
Hallo Herr Dzubilla,
wieder einmal bestätigt sich auch für Sie der Irrglaube, dass das weltweite Netz alles kennt und weiß!
Dazu mein Vorschlag: Greifen Sie nächste Mal lieber zum guten alten Telefon und rufen in der Arztpraxis an. Wenn jemand abhebt, wissen Sie, dass geöffnet ist und können zugleich schon einmal den Rezeptwunsch vortragen. Dann liegt das Rezept bei Ihrer Ankunft schon an der Rezeption bereit und Sie haben vielleicht die Chance, auch den anschließenden Apothekenbesuch noch innerhalb einer imaginären „Brötchentastenfrist“ abzuwickeln.
Und wenn niemand das Telefon abhebt, bleiben Sie zu Hause und sparen Lebenszeit und Geld.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein glückliches neues Jahr und vor allem gute Besserung.
Mit altnachbarlichen Grüßen
Wolfgang Schrimpff
Lieber Herr Dr. Schrimpff –
zuerst einmal auch Ihnen ein tolles 2019! Auf die Idee mit dem Telefon bin ich auch gekommen … allerdings erst hinterher. 😉
Freundliche Grüße aus der Stadt ins Dorf
Harald Dzubilla