Der Fall, über den heute im 3. Buch Abendblatt berichtet wird, hat sich nicht in Ahrensburg zugetragen sondern in Glinde. Dort hat ein Mann, der sich als Polizist ausgegeben hat, von einem 84jährigen Rentner angeblich “Zehntausende Euro” erbeutet. Und Reporterin Dorothea Benedikt, die den Beitrag verfasst hat, hat nicht mehr getan, als den Polizeibericht zu notieren und zu zitieren.
Als Leser frage ich mich nicht, wieso ein 84jähriger Mensch so naiv ist, auf einen falschen Polizisten und dessen alberne Behauptungen hereinzufallen. Das kann daran liegen, dass ein 84jähriger Mensch eben nicht mehr ganz so flexibel im Kopf ist wie ein Mensch mit 48 Jahren. Nein, als Leser des nebenstehenden Beitrages frage ich mich vielmehr:
Wie ist es möglich, dass ein 84jähriger Mann in seiner Bank “Zehntausende Euro” in bar abheben kann, ohne dass bei den Bankern alle Alarmsirenen ertönen?! Wenn die Angestellten der Bank etwas Sorgfaltspflicht gezeigt hätten, dann wäre der Kunde jetzt nicht um “Zehntausende Euro” ärmer. Und deshalb trifft die Mitarbeiter der Bank eine Mitschuld an diesem üblen Raub, weshalb die Banker doch bitte so nett sein wollen und dem abgezockten Kunden das Geld ersetzen mögen!
Vermutlich kennt die Reporterin weder den Geschädigten noch weiß sie, um welches Geldinstitut es sich handelt. Sowas recherchiert man in der kleinen Ahrensburger Lokalredaktion auch nicht. Stattdessen bringt man das, was die Polizei erzählt hat und erhält dafür Geld. Vom Arbeitgeber, versteht sich. Warum? Weiß ich auch nicht. Die Funke-Mediengruppe erwartet mehr von ihren Journalisten.