Die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn sieht in Stormarn keine förderungswürdigen Künstler

Wenn Sie mal in der Ahrensburger Innenstadt sind und dort vor der Stadtbücherei stehen, dann sehen Sie dort eine Blow-up-Werbung der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn. Diese Stiftung fördert mit Geldern, die beim Finanzamt Stormarn als steuerbegünstigt behandelt werden, Künstler durch Ausstellungen in der Galerie im Marstall Ahrensburg. Und die Stiftung erklärt zu ihrer Tätigkeit: “Die Zweckverwirklichung sollte in jedem Fall im Kreis Stormarn erfolgen.”

Die Galerie im Marstall befindet sich tatsächlich in Stormarn. Aber: Die Künstler, deren Werke dort ausgestellt werden, stammen die auch aus dem Kreise Stormarn…? Und sind es tatsächlich Künstler, die mit Stiftungsgeldern gefördert werden müssen…?

Um es kurz zu machen: Die Künstler, die heute und bis zum Ende des Jahres in der Galerie im Marstall ausstellen, stammen meines Wissens allesamt nicht aus Stormarn. Und ich bin mir sicher, dass darunter auch niemand ist, der oder die mit Stiftungsmitteln gefördert werden muss. Wie zum Beispiel Prof. Hennig Kles aus Hamburg, dessen Arbeiten aktuell zu sehen sind. Das zum einen.

Zum anderen: Es handelt sich im Marstall um kommerzielle Ausstellungen, was meint: Die ausgestellten Werke der Künstler sind vermutlich käuflich zu erwerben. Und warum, wieso und weshalb darf die Sparkassen-Stiftung ihre Reklame an der Stadtbücherei anbringen, um dort für Hamburger Künstler zu werben, die bei ihren Verkäufen keinen Cent ans Finanzamt Stormarn oder gar in die Ahrensburger Stadtkasse zahlen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Januar 2019

4 Gedanken zu „Die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn sieht in Stormarn keine förderungswürdigen Künstler

  1. H.J. Lange

    Hallo Herr Dzubilla,
    die Vorgänge in der “Galerie” des Marstalles sind noch weit undurchsichtiger als ein Normali sich das vorstellen kann.
    Ich selbst hatte die Raum- und Terminzusage (für Herbst 2019) durch den “Kulturmanager Marstall” des “Kulturzentrums Marstall am Schloss e.V.” erhalten – für eine Ausstellung über “Baukunst” und drei Meisterarchitekten. Ludwig Mies van der Rohe stand dabei an erster Stelle. Es waren originale Exponate vorgesehen, die teilweise noch nie öffentlich gezeigt worden sind. Selbstverständlich gehörte das Thema “100 Jahre Bauhaus” dazu.

    Diese Zusage wurde durch den Kulturmanager kurzerhand gebrochen. Dazu wurde die zugesagte Räumlichkeit “Galerie” durch übles Mobbing dann doch einer privaten Fotogruppe zugeschanzt.
    Ergebnis:
    “Baukunst” stört die Kunstkreise des offiziellen Kultur- und Kunstbetriebs ganz erheblich.
    Und auch schon 2018 hatte die (quasi öffentlich rechtliche) “Sparkassenstiftung” die “Baukunst” als nicht ins Programm passend abgelehnt. Auch deshalb bleibt die Kunstgalerie Marstall Ahrensburg für die “Baukunst” weiterhin verschlossen.

    Eine Evaluation des Ausstellungserfolgs der üblichen Kunstausstellungen, etwa in qualitativer Hinsicht oder gar per veröffentlichter Besucherzählung, findet nicht statt.
    Wie soll unter diesen Bedingungen der Steuerzahler die Berechtigung von Investitionen aus dem öffentlichen Haushalt überprüfen, mit denen der Marstall gekauft, hergerichtet, betrieben und zusätzlich gefördert wird ?

    H.J. Lange, Architekt

  2. Tunneltaler

    Die Sparkasse Holstein führt sich auch wie eine Privatbank auf. Insofern wundert es mich nicht, dass diese Einstellung dann auch auf die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn abfärbt. Für diese Leute selbst ist also alles in Ordnung.

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