Ahrensburg hat einen Historischen Arbeitskreis, der vor 36 Jahren gegründet wurde und seit zehn Jahren ein Verein ist. Dieser Verein beschäftigt sich mit der Geschichte von Ahrensburg in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv, um gemeinsam Themen aus der Geschichte von Ahrensburg aufzuarbeiten. Ausstellungen, Ausflüge, Führungen und Publikationen sind die Resultate und für alle Bürger da.
Nun las ich im aktuellen MARKT eine Anzeige von famila in redaktioneller Gestaltung. Dort wird berichtet, dass das Warenhaus die Raummiete für den Historischen Arbeitskreis übernimmt, der sich monatlich trifft. Der Verein, dessen Mitglieder ehrenamtlich arbeiten und der über keinerlei finanzielle Mittel außer den eigenen, bescheidenen Mitgliedsbeiträgen verfügt, hatte sich an famila zwecks Spende gewandt und daraufhin die Kosten für die Raummiete bekommen. Was sehr nett ist von famila und woraus der Markt eine PR-Anzeige gestaltet und geschaltet hat nach der bekannten Devise: “Tue Gutes und rede darüber!”
Nun aber zum Casus Belli für diesen Blogeintrag: Der Historische Arbeitskreis trifft sich im Peter-Rantzau-Haus, das im Auftrag der Stadt Ahrensburg von der AWO bewirtschaftet wird. Und das bedeutet: Die AWO kassiert für ein öffentliches Haus von einem gemeinnützigen Verein, der für alle Bürger tätig ist, die Miete für einen Tagungsraum.
Frage: Wenn die Ausschüsse der Stadt Ahrensburg im Peter-Rantzau-Haus tagen, muss die Stadt dafür auch Miete an die AWO zahlen? Falls ja, dann sollte der Bürgervorsteher mal bei Ahrensburger Firmen vorstellig werden, damit diese eventuell die Raummiete für die Politiker an die AWO zahlen.
Mich würde mal interessieren, wer im Rathaus kontrolliert, was die AWO im und mit dem Peter-Rantzau-Haus veranstaltet und ob das mit den Statuten des Hauses konform geht. Mitarbeiter im PRH arbeiten dort ehrenamtlich, und Ehrenamtliche müssen dort Miete bezahlen? Hä…?
Für mich stellt sich dazu die Frage: Ist der Vertrag zwischen Stadt und AWO eigentlich ein Open-End-Vertrag…?
Der Architekt des Rantzau-Hauses ist Stadtverordneter der SPD. Der Chef der Ahrensburger Awo, die das Rantzau-Haus bewirtschaftet, ist Stadtverordneter und Mitglied der SPD. Auch der Bürgermeister von Ahrensburg ist Mitglied der SPD. Und wie war doch dieser Spruch mit den Krähen und den Augen?
Muss eigentlich jeder, der das Peter-Rantzau-Haus betritt, Eintritt dafür zahlen? Und warum hat die Stadt das Haus ausgerechnet an die AWO vergeben? Hätte nicht auch das DRK das übernehmen können?
Politiker vertreten nicht die Bürger, sie vertreten in erster Linie sich selbst.
Vor allem in der Kommunalpolitik und vor allem in Ahrensburg.
Danke denen, die das aufdecken.