Zum Thema Skaten: Ich bin da ziemlich gut informiert. Denn mein Sohn ist mit einem Skateboard aufgewachsen. In Ahrensburg. Damals gab es hier noch keine Skateranlage, und mein Filius gehörte zu dem Team von Jugendlichen, die bei der Verwaltung vorstellig geworden sind und um diese Anlage gekämpft und letztendlich Erfolg erzielt hatten: Auf dem Stormarnplatz ist eine Skateranlage entstanden.
Skaten ist ein Sport. Und nichts ist besser für Jugendliche, als dass diese in ihrer Freizeit einer sportlichen Tätigkeit nachgehen statt in der Rampengasse zu sitzen und Bier zu trinken. Und für den Sport gibt es Sportvereine in der Stadt, allen voran der ATSV. Meine jüngste Tochter macht nicht nur Sport im ATSV, sondern sie übt sich auch in Sebstverteidigung im FC Fudji. Und hier wie dort muss ich dafür monatliche Beiträge bezahlen, was ja auch klar ist, denn die Stadt kann ja nicht für den Sport der Kinder aufkommen.
Warum es keinen Skater-Verein gibt oder der ATSV diese Sparte samt Anlage in sein Programm aufnimmt, weiß ich nicht.
Wissen Sie, was ein gutes Skateboard kostet? Das Deck, die Achsen, die Kugellager, die Rollen, die Montageschrauben, die Lenkgummis, das Griptape, die Schutzkleidung…? Das geht ins Geld. Und ich weiß, wovon ich rede, denn ich war dermaleinst Sponsor meines Skater-Sohnes und weiß ebenfalls, dass die Decks ein Kult sind.
Das Benutzen der Skateranlage in Ahrensburg ist kostenlos im Gegensatz zum Benutzen des städtischen Schwimmbades. Und nun soll die Anlage auf dem Stormarnplatz auf Kosten der Steuerzahler repariert werden. Für 25.000 Euro, wie heute dem 3. Buch Abendblatt zu entnehmen ist. Nicht zu entnehmen ist dort aber das Wichtigste, nämlich: Wie viele Skater gibt es, die diese Anlage auf dem Stormarnplatz benutzen…?
Zum Vergleich: Das Schulschiff “Jonathan” auf dem Schulhof der Grundschule Ahrensburg ist ein Spielgerät für alle Schüler. Und das war zu einem Wrack geworden und musste neu gebaut werden. Geschätzte Kosten damals: 52.000 Euro. Davon hat die Stadt aber nur gut die Hälfte übernommen, den Rest mussten Eltern und andere Sponsoren zusammentragen. Wohlgemerkt: Ein sinnvoller Gegenstand auf dem Schulhof einer staatlichen Schule.
Nur mal so nebenbei bemerkt: Wenn ich Bürgermeister der Stadt Ahrensburg wäre, ich würde zu den Unternehmen in der Stadt gehen und versuchen, dort einen Sponsor für die Skateranlage der Kids zu finden. Zum Beispiel die Firma Hela. Und die könnte dann die Anlage werblich als “Hela-Skating” gestalten und sich damit beliebt machen. So wie große Firmen auch Sportstadien für Werbung mit ihrem Namen mieten. Und Hela deshalb, weil alle Kinder diesen Ketchup mögen. Und Hela dürfte sich freuen, auch mal etwas sichtbar Gemeinnütziges zu tun in der Stadt, wo das Unternehmen zuhause ist.