Die S4 wird den Einwohnern von Ahrensburg als etwas ganz Tolles verkauft. In meinen Augen: Toll wie Tollhaus. Zum einen wird diese S-Bahn von Ahrensburg nach Hamburg sehr viel länger brauchen als die Regionalbahn. Zum anderen wird die S4 nur gebaut, weil man die derzeitigen Gleise der Regionalbahn für die Güterzüge benötigt, die dann durch Ahrensburg donnern werden. Dass die Stadt dagegen begründeten Einspruch erhoben hat, ist mir nicht bekannt.
Die Redaktion vom 3. Buch Abendblatt geht auf dieses Thema bis heute nur sehr verhalten ein ohne die Leser ausreichend zu informieren. Aber die Redaktionskollegen in Hamburg haben heute einen Beitrag veröffentlicht mit der Überschrift: “Die Angst der Anrainer vor dem Bau der S4” – siehe die Abbildung! Und da wir Ahrensburger auch Anrainer sind, habe ich ein paar Passagen aus dem Artikel von Edgar S. Hasse herausgepickt und bringe sie an dieser Stelle zum Immer-wieder-nachlesen.
“Darüber hinaus werden zwischen Hamburg-Hauptbahnhof, Wandsbek, Rahlstedt und Ahrensburg künftig mindestens doppelt so viele Güterzüge fahren wie bisher, teilweise sind sie 835 Meter lang. Dieses Projekt heißt „Schienenanbindung der festen Fehmarnbelt-Querung“.
Die Unruhe der Anwohner ist groß. Sie fürchten um den Wert ihrer Grundstücke und sorgen sich vor Lärmbelästigung sowie Gefahrgut- und sogar Atomtransporten, die mitten durch die Wohngebiete führen könnten.
Beim Bau der S 4 hätten Anwohner einen Rechtsanspruch auf Lärmschutz. Rechts und links der Strecke sowie in der Mitte entstehen Lärmschutzwände auf einer Gesamtlänge von 45 Kilometern. Die Höhe der Wände variierten zwischen zwei und sechs Metern.
(Zwischenbemerkung: Der Lärmschutz muss nicht wegen der S-Bahn erfolgen, sondern wegen der Güterzüge!)
Wie bisher führen die Züge auch durch das Stellmoorer und Ahrensburger Tunneltal, das Relikte aus der letzten Eiszeit vor gut 12.000 Jahren birgt. Um einen Beitrag zum Schutz zu leisten und weitere archäologische Arbeiten zu ermöglichen, will die Deutsche Bahn eine 120 Meter lange Netzwerkbogenbrücke auf diesem Abschnitt bauen.
Erwartet wird, dass sich der Güterzugverkehr mindestens verdoppelt. Fahren derzeit etwa innerhalb von 24 Stunden 30 Güterzüge am Bahnhof Tonndorf vorbei, gehen Zugprognosen für das Jahr 2030 von 78 Güterzügen aus, die aus Skandinavien über Fehmarn nach Deutschland rollen.
Dass eines Tages Atomtransporte auf dieser Strecke in nukleare Endlager nach Skandinavien rollen, kann die Bahn nicht ausschließen.”
Mit dieser Bahntrasse verspielt Ahrensburg die eigene Zukunftsfähigkeit, denn alle neuen innerstädtischen Baugebiete liegen in der Nähe der Bahnstrecke. Und die hiesigen Parteien? Die befinden sich im Dauerschlaf!
Im Marstall ist es ähnlich wie bei 20WINES nebenan: Man merkt erst hinterher, welche Flaschen man gewählt hat.