Alles klar: Die kranken Bäume am Rande der Lindenhof-Bebauung haben „Vorschäden“. Und diese Bäume sind Kastanien und keine Linden, wie ich fälschlicherweise angenommen hatte. (Die Linden auf der anderen Seite in der Wilmelmstraße wurden ja schon abgeholzt. Warum? Vermutlich, weil sie Vorschäden gehabt hatten.)
Am Wochenende fand ich den nebenstehenden Bericht im 3. Buch Abendblatt. Darinnen steht die Information aus dem Umweltausschuss: „’Die Verwaltung hat uns eine nachvollziehbare Erklärung für den schlechten Zustand der Bäume geliefert’, sagt der Ausschussvorsitzende Christian Schmidt von den Grünen.“ Und diese Erklärung lautet: Die Vorschädigungen der Kastanien stammen aus den letzten Jahrzehnten aufgrund diverser Maßnahmen wie Tunnelbau und Parkplatznutzung. Außerdem war in den Kastanien die Maniermotte tätig. Und dazu kam dann noch die Trockenheit im vergangenen Sommer.
Zur Info: Der besagte Tunnel wurde vor rund 30 Jahren gebaut. Und deshalb füge ich prophylaktisch hinzu, dass möglicherweise auch die Bäume an der Alten Reitbahn geschädigt wurden durch den Bau eben dieses Tunnels und durch die Autos, die dort parken. Das halte ich fest in weiser Voraussicht auf das, was dort eventuell noch kommen könnte.)
Nun zitiere ich den letzten Absatz des Berichtes aus dem 3. Buch Abendblatt, damit diese Aussage für die Nachwelt erhalten bleibt, die wie folgt lautet:
„’Natürlich wirkt sich auch die Großbaustelle auf den Zustand der Kastanien aus, diese allein für den Zustand der dortigen Bäume verantwortlich zu machen ist jedoch falsch.’ Für die Bebauung des Lindenhofs seien umfangreiche Baumschutzauflagen erteilt worden. ‘Deren Einhaltung wird auch weiterhin regelmäßig kontrolliert’, so Imke Bär.”
Ich weiß nicht, ob bis jetzt während der Bauphase von der städtischen Verwaltung kontrolliert wurde, ob die Bäume auch ausreichend gewässert worden sind, weil ihnen durch den Bau ja das Wasser an den Wurzeln entzogen wird. Und ich weiß, dass man mit Namen nicht spielen sollte. Trotzdem kann ich mir die Frage nicht verkneifen, ob es womöglich ein Bär ist, den die liebe Imke aus dem Rathaus uns Bürgern aufbinden will.
“Und diese Erklärung der Verwaltung lautet: Die Vorschädigungen der Kastanien stammen aus den letzten Jahrzehnten aufgrund diverser Maßnahmen wie Tunnelbau (vor 30! Jahren) und Parkplatznutzung.”
Einen größeren Blödsinn von der Verwaltung habe ich noch nie gehört. Und man glaubt es.
“Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist.” (Alfred Polgar)
Und Herr Schmidt von den Grünen zeigt, dass er auch grün hinter den Ohren ist, indem er das Märchen aus dem Rathaus als Tatsachenbericht akzeptiert. Muss er wohl auch, denn seine Partei ist letzten Endes verantwortlich für den Baukomplex auf dem Lindenhof. Die Schädigungen der Grünen werden sich bei der nächsten Kommunalwahl zeigen, wenn SPD, FDP und WAB das zum Thema im Wahlkampf machen und den Bürgern vor Augen führen, wie umweltfreundlich die Grünen agieren.
Auch der Tunnel in der Manhagener Allee mit den Bildern der Hände hat sicherlich zu den Vorschäden beigetragen. Zumindest zu den Schäden im Gehirn. Für wie dämlich halten die Leute uns eigentlich! Und die Stormarnredaktion entblödet sich nicht, das auch noch zu drucken.
Zur Pflege und Erhaltung der Kastanienbäume merke ich dann, dass das Laub dieser Bäume, in dem die Rosskastanienminiermotte sitzt, sorgfältig zusammengeharkt und verbrannt bzw. heiß kompostiert werden muss.
Die Anwort der Umweltabteilung war von vornherein klar. Es ist ja bekannt, dass der Bürgermeister seinen Mitarbeitern vorgibt, wie sie zu entscheiden haben. Die Untersuchung war eine Farce! Beeindruckend ist dabei lediglich die Naivität der Grünen und der SPD, die sich mit so etwas abspeisen lassen!