Wieder einmal mehr wurde Tanja Lütje in den Fokus vom 3. Buch Abendblatt gerückt. Und hier äußert sich die Kreiskulturreferentin zur Bedeutung von Kultur im Kreise Stormarn wie folgt: „Die Bedeutung von Kultur im Leben der Mitbürger hat zugenommen. Jeder Zweite gibt an, sich für Kultur zu interessieren.“
Donni, donni aber auch, wer hätte das wohl für möglich gehalten! Diesbezüglich kann ich den nebenstehenden Beitrag von Finn Fischer noch ergänzen mit folgenden Hinweisen: Ich bin kein Kulturbanause sondern interessiere mich für Kultur und besitze sogar einen eigenen Kulturbeutel inkl. Zahnbürste. Und auf meinem Brötchen habe ich geräucherten Lachs aus Aquakultur und bin auch interessiert an Agrarkultur, aus welcher der Roggen für mein Brötchen stammt. Soviel zu meiner Esskultur, zu der auch McDonald’s gehört. Und wenn Sie meine Wohnkultur erleben möchten, dann dürfen Sie mich gern besuchen, wenn Sie mir soviel Kultur entgegenbringen, dass Sie sich vor dem Betreten meines Hauses die Schuhe auf der Matte abtreten.
Wer seinen Joghurt selber macht, interesiert sich gewiss für Bakterienkultur. Und wer Pflanzen vermehren will, bedient sich der Zellkultur, während derjenige, der eine Aufzucht von Pilzen betreibt, sich der Pilzkultur widmet. Und Mitbürger, die einseitige Landwirtschaft betreiben, sind verantwortlich für eine Monokultur.
Kurzum: Kultur ist im weitesten Sinne alles, was Menschen schaffen und gestalten, sogar die Subkultur. Und genauso, wie der Mensch nicht nicht kommunizieren kann, so kann er sich auch für Kultur nicht nicht interessieren.
Bloggers Fazit: Das eingangs zitierte Wort von Tanja Lütje ist so bedeutungsvoll wie meine Äußerung vor Vertretern der Finanzwelt und also lautend: „Die Bedeutung von Geld im Leben der Mitbürger hat zugenommen. Jeder Zweite gibt an, sich für Geld zu interessieren.“
Man kann die wenig überraschende Erkenntnis der Kreiskulturreferentin auch noch ergänzen, und zwar durch einen kulturellen Hinweis, aus dem zu erkennen ist, wie der Kulturkreis des Menschen sich schließt. Und dieses Wort lautet:
Für die Einen ist es nur Klopapier; für die anderen die wahrscheinlich längste Serviette der Welt.
Auf dem Foto im Abendblatt ist deutlich zu erkennen, was Frau Lütje alles am Hals hat.
Nichtsdestotrotz scheint Kultur gefragt zu sein. Denn die Befragten werden bei Kultur vermutlich zuerst an Theater, Literatur, Kunstgalerien und Kulturstätten wie Museen usw. denken. Und wenn wirklich jeder 2. Bürger in Stormarn sich für solche Kunst interessiert, dann ist das schon beachtlich.
Machen Sie eine andere Umfrage und fragen Sie: “Sind Sie ein guter Mensch?”, und Sie werden erleben, dass deutlich mehr als nur jeder 2. Befragte ja sagt. Und wer überprüft die Antwort…?
In Sachen Kultur meint das: Wer sagt, dass er sich nicht für Kultur interessiert, sagt damit auch gleichzeitig, dass er intellektuell etwas neben der Spur durchs Leben latscht.
Oder ein anderer Vergleich: Fragen Sie die Bürger in Ahrensburg, ob sie ein Kino wollen. Jeder 2. wird vermutlich ja sagen. Stellen Sie dann aber die Zusatzfrage, ob der Ja-Sager jetzt schon eine Jahres-Abonnement zum deutlich günstigen Preis bestellen will, dann wird man feststellen, dass die Begeisterung für ein Kino erheblich nachlässt.