Es weihnachtet in Ahrensburg, meine lieben Mitbürger! Denn der Schloss-Weihnachtsmarkt ist wieder da. Veranstalter Wolfgang Sabrowsky, Geschäftsführer der Firma event promotion, hat mit Ahrensburg einen Vertrag für fünf Jahre geschlossen. Und regionale Künstler können dort auftreten genauso wie lokale Händler und örtliche Gastronomen.
Zu den regionalen Künstlern gehört auch der Meister der Bürger aka Michael Sarach. Denn der hat den Vertrag über den Weihnachtsmarkt mit dem Veranstalter geschlossen. Hierzu das Hamburger Abendblatt mit süßlichem Frohlocken: “Stellen Sie sich doch einfach mal einen Weihnachtsmarkt am Ahrensburger Schloss vor, mit Ständen für Glühwein, Bratwurst und Tannenbaumschmuck und dazu Musik. Nach fünf Jahren Pause kehrt die Veranstaltung im Dezember zurück.”
Weiter im Text der Zeitung: “‘Ich finde das Konzept beeindruckend’, sagt Bürgermeister Michael Sarach. Er werde jegliche Unterstützung geben, so Sarach weiter. ‘Die vertragliche Bindung auf fünf Jahre soll dafür sorgen, dass es keine Eintagsfliege bleibt’, sagt der Bürgermeister.” Aber es kommt noch schöner: “Es sei auch eine Chance für die örtlichen Gastronomen und Künstler, sich zu präsentieren. ‘Wir bevorzugen lokale Händler, Gastronomen und Künstler, damit wir die Besonderheiten der Region zur Geltung bringen’, sagt Sabrowsky.” Und: “Eckhard Kohls, Vorsitzender des Vereins Kulturzentrum Marstall am Schloss, möchte den Weihnachtsmarkt etwa mit Lesungen im Marstall begleiten. Für die musikalische Begleitung sollen unter anderem Schülerbands und Spielmannszüge sorgen.”
So weit, so schön. Das Dumme an der ganzen Geschichte ist nur, dass daran noch ein winzig kleiner Haken ist. Denn der betreffende Beitrag am 20. April in der Stormarn-Beilage vom Hamburger Abendblatt stammt…
…aus dem Jahre 2012. Und da war auch ein Foto vom Schloss mit Strahlemann Michael Sarach davor und mit dem Veranstalter und der Schlossherrin. Ja, und das war’s dann auch. Denn als es später auf Weihnachten zuging, erfuhren wir braven Bürger die vorweihnachtliche Überraschung, dass der Vertrag zwischen der Stadt und dem Veranstalter wieder gelöst wurde, weil die Event-Firma eine Kunsteislaufbahn auf die Schlossinsel errichten wollte, was der Schossherrin absolut nicht gefallen wollte. Vermutlich, weil sie als Kind beim Schlittschuhlaufen mal auf ihren Popo gefallen war. 😉
Das ist jetzt über sechs Jahre her. Und ich erwarte so ganz allmählich, dass der Weihnachtsmarkt am Schloss aufgebaut wird. Doch ich befürchte: Das soll ein Thema des zukünftigen Stadtmarketings von Ahrensburg sein. Weshalb wir wahrscheinlich bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag auf diesen Weihnachtsmarkt am Schloss werden warten müssen. Und dieser Tag liegt nach der Amtszeit des jetzigen Bürgermeisters, weshalb dem guten Herrn Sarach der Ahrensburger Weihnachtsmarkt am Schloss genauso interessiert wie ein Fliegenschiss an seinem Bürofenster.
O Tannenbaum, o Tannenbaum, du hast angeblich Blätter! 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂
Immerhin ist Ahrensburg die einzige Stadt im Kreis Stormarn, wo ein Weihnachtsmann zum Bürgermeister gewählt worden ist, weil die Bürger von Ahrensburg eben noch an den Weihnachtsmann glauben.
Was lässt sich die Stadt hier seit vielen Jahren entgehen! Das kommt davon, wenn man sich einen Bürgermeister aus Schwerin holt, der nach seiner Amtszeit wieder nach Schwerin verschwinden wird. Beim Weihnachtsmarkt rund ums Schloss könnte auch die Schlossstiftung an den Erlösen teilhaben. Aber wozu der Aufwand, für ihr Schloss zahlen die Ahrensburger Bürger sowieso mit ihrem Steuergeld. Da muss man sich bei der Stiftung nun wirklich keine Gedanken machen. Und die Menschen können ja nach Lübeck fahren zum dortigen Weihnachtsmarkt. Wozu also Weihnachtsmarkt in der Schlossstadt — blaues Irrlicht am Schloss muss genügen.