Das 3. Buch Abendblatt berichtet heute, dass in der Stormarnschule ein „Sanierungsstau“ besteht. Und im Schulgebäude sind die Fenster marode, es gibt Löcher in den Wänden und Schimmel. Und die Heizung fällt öfter mal aus. Dazu die Aussage des Bürgermeisters laut Redaktion: „Zum einen seien die finanziellen Mittel für die Arbeiten nicht im Haushalt 2018 eingeplant. Zudem machten krankheitsbedingte Ausfälle im zuständigen Fachbereich der Verwaltung die Organisation des Vorhabens unmöglich.“
Liebe Schüler der Stormarnschule, liebe Eltern – als einfacher Bürger und ständiger Beobachter der örtlichen Szene muss ich dazu sagen: Der Bürgermeister hat Recht. Schließlich wurde doch schon im Jahr 2015 der Alte Speicher am Marstall für eine Million Euro gekauft, ein marodes Gebäude, von dem bis heute nicht geklärt ist, wozu die Stadt diese Ruine für eine Million Euro überhaupt gekauft hat. Und bevor die Stormarnschule mit der Sanierung dran ist, muss zunächst einmal der Alte Speicher saniert werden, was weit mehr als nur eine Million verschlingen wird.
Außerdem muss die Stadt demnächst auch noch 150.000 Euro für ein Klo in der Innenstadt berappen, das genauso benötigt wird wie zwei verrostete Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, für deren Aufstellung man ebenfalls Geld braucht. Auch für die Blue Night will die Stadt 25.000 Euro berappen. Und gar nicht reden will ich von den zig Millionen, die für die Verschönerung der Innenstadt bereitgestellt werden müssen, warum auch immer.
Die logische Folge: Da bleibt kein Euro mehr übrig für die Sanierung von Klassenräumen eines Gymnasiums, das einen guten Ruf weit über die Grenzen der Stadt hinaus hat – im Gegensatz zur hiesigen Verwaltung.
Ach ja, und dann die Sache mit dem krankheitsbedingten Fachbereich der Verwaltung: Es dürfte bekannt sein, dass die ehemalige Bauamtsleiterin schon vor vier Jahren aus unbekannten Gründen abgelöst worden ist. Nun ist sie Leiterin vom Stadtmarketing und sollte dabei als Architektin auch für ein denmalgeschütztes Ahrensburger Schulgebäude zuständig sein, nämlich für die Stormarnschule, die ja zum historischen Stadtbild von Ahrensburg gehört und damit ein Aushängeschild für das Stadtmarketing ist. Aber das Dumme ist, dass die Architektin und ehemalige Bauamtsleiterin und jetzige Marketingleiterin schon seit Monaten krank ist, was die Organisation des Vorhabens, die Stormarnschule zu sanieren, natürlich unmöglich macht.
Zu meiner eigenen Schulzeit auf der Stormarnschule haben unsere Eltern damals für die Turnhalle gesammelt, damit diese gebaut werden konnte. Leider ist es heute nicht mehr möglich, dass die Eltern selber Hand anlegen dürfen in der Schule, um die größten Mängel zu beseitigen. Damit würde ja gezeigt werden, dass die städtische Verwaltung in Sachen Schule so nötig ist wie ein Blinddarm. Und das mag der Bürgermeister sich nun gar nicht nachsagen lassen.
By the way: Heute sah ich auf dem Rondeel eine Dame aus der Verwaltung, der ich schon vor Jahren den Spitznamen „Rotkäppchen“ gegeben habe, weil sie feuerrotes Haar hat. Und Rotkäppchen stand mit drei Herren um den Muschelläufer herum, und man palaverte offenbar über den Blaumann. Ich vermute, dass auch diese Leidfigur der Stadt Ahrensburg inzwischen marode ist und Löcher hat, sodass davor schon Warnschilder angebracht wurden, dass Kinder nicht mehr darauf herumklettern dürfen. Und das heutige Gespräch des Quintetts könnte auch Kosten zur Folge haben, wenn die Schießbudenfigur zur Verschrottung abtransportiert und der Schaden im Pflaster behoben werden muss.
Und so vermute ich, dass demnächst auch Warnschilder an der Stormarnschule angebracht werden mit dem Text:
„Unfallgefahr! Das Betreten des Schulgebäudes ist verboten! Der Unterricht findet statt im Alten Speicher hinter dem Marstall!“
Wobei ich an eine Episode aus dem legendären Roman und Film “Die Feuerzangenbowle” denke, wo der Schüler eines Gymnasiums eine ähnliche Idee gehabt hat – siehe die Filmszene links! 😉
Was sagt der Stadtverordnete Matthias Stern eigentlich zu diesem Thema? Oder wird seine Meinung dazu wegen Befangenheit abgelehnt?
Wenn die Stadt in der Blue Night nicht nur das Rathaus, die Bücherei, das Schloss und die Schlosskirche blau beleuchten würde, sondern auch die Stormarnschule, dann könnte das ein wenig von den Schäden ablenken, Jedenfalls für eine halbe Nacht. Wenn das allerdings die Beleuchtungskosten erhöhen sollte, dann wäre es sinnvoller, Abstand davon zu nehmen.