Morgen, meine lieben Mitbürger, ist „Bürgersprechstunde“, und zwar eine „offene“. Genauer: Dr. Nina Scheer, SPD-Bundestagabgeordnete für den Wahlkreis Herzogtum Laubenburg/Stormarn-Süd, lädt uns Bürger ein, in die Manhagener Allee 17 zu kommen, um dort mit ihr zu plaudern. Möglicherweise auch über die Kommunalwahl in Ahrensburg.
Die Sache hat allerdings einen Haken. Denn Dr. Nina Scheer ist nicht bereit, ihren Feierabend für uns Bürger zu opfern. Weshalb sie ihre Sprechstunde nur abhält in der Zeit von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Was bedeutet: Die Bundestagsabgeordnete der SPD will offensichtlich nur mit der nicht berufstätigen Bevölkerung sprechen, denn wer einer Arbeit nachgeht, kann in aller Regel nicht schon in der Zeit von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr in die Manhagener Allee kommen, und zwar ins dortige AWO-Haus.
Apropos AWO&SPD: Jürgen Eckert (SPD), der nicht nur Stadtverordneter ist, sondern auch die Geschäfte der Ahrensburger AWO führt, hat sich als einziger Kandidat in Ahrensburg den unglaublichen Luxus geleistet, für sich persönlich Werbung zu machen auf der Titelseite vom MARKT. Wozu man wissen muss, dass der MARKT vom Mittwoch nicht allein in Ahrensburg verbreitet wird, sondern auch über die Stadtgrenze hinaus. Und selbst in Ahrensburg lässt sich das Anzeigenblatt nicht nach Wahlkreisen belegen, sodass der Kandidat Eckert nicht bloß in seinem eignen Wahlkreis 13 für sich geworben hat, sondern auch in den 19 übrigen Wahlkreisen, wo seine Parteigenossen kandidiert haben. Und als die Wähler am vergangenen Sonntag dann in der Wahlkabine standen, fanden sie in 19 Wahlkreisen den Namen Jürgen Eckert gar nicht auf ihrem Wahlzettel.
Wenn Sie also keiner geregelten Arbeit nachgehen, liebe Leser, dann gehen Sie morgen doch mal in die offene Sprechstunde von Frau Doktor Scheer und fragen Sie die Genossin, ob es tatsächlich die SPD gewesen ist, die für den Genossen Eckert das Geld für die Titelseitenanzeige im MARKT geopfert hat, damit dieser Kandidat unbedingt ein Direktmandat bekommen sollte, oder ob der Kandidat die Annonce eventuell doch aus eigener Tasche bezahlt hat! Die Antwort wird bestimmt auch alle anderen Kandidaten von der SPD interessieren, die sich in den Wahlkampf für ihre Partei begeben haben, ohne auf der Titelseite vom MARKT präsent gewesen zu sein.
Vielleicht kommt Frau Dr. Scheer ja auch nur, um ihre örtlichen Parteikollegen ein wenig zu trösten? Und es sollte mich nicht wundern, wenn Hr. Eckert zum neuen Fraktionsvorsitzenden gemacht wird, nachdem man ihm schon werbemäßig einen Spitzenplatz beschert hat.
Ich denke eher, dass Martin Schulz nach Ahrensburg kommen könnte, um den Vorsitz der Fraktion zu übernehmen. Er hat sich doch damals im Alfred-Rust-Saal doch sehr wohlgefühlt und viel Applaus und Bravorufe bekommen. Vielleicht macht ein Genosse von der Liste seinen Platz für Schulz frei? 😉
Und wo ist der Herr von Pein in dieser schweren Stunde? Keine Sprechstunde? Keine Trostworte? Kein gar nichts?
Rolf Griesenberg hat die Wahl noch nicht aufgegeben, sein Plakat hing heute noch am Rathausplatz.