Bei Kommunalwahlen sind parteiunabhängige Wähler-Initiativen häufig besonders erfolgreich. Auch in Ahrensburg gibt es eine solche Wähler-Initiative, nämlich die WAB. Allerdings ist die nicht sonderlich erfolgreich. Sie hat zwar trotz Stimmenverlusten bei der letzten Wahl ihre vier Stadtverordneten-Sitze verteidigen können, aber mehr auch nicht. Warum nicht?
Ich schreibe diesen Eintrag auf Grund des Kommentars von Peter Egan (WAB) – siehe die Abbildung links! Hier schreibt sich der designierte Fraktionsvorsitzende seinen Frust über den Wahlausgang von der Seele. Was an die Wutrede von Giovanni Trapattoni denken lässt, und weshalb Peter Egan seinen Kommentar auch beendet mit dem legendären Wort des Ex-Bayern-Trainers: „Ich habe fertig.“
Was erlauben, Egan?! Wieso kommen Sie zur Schlussfolgerung, dass sich die Kommentatoren von Szene Ahrensburg nicht für die Wahl interessieren? Sie schreiben: “Keine Ahnung von den Fakten, aber anonym alles besser wissen und Ehrenamtler diffamieren?” Hinter diesen Pauschalvorwurf haben Sie immerhin ein Fragezeichen gesetzt, weshalb ich Ihnen darauf antworte: Warum, glauben Sie, Herr Egan, haben die Bürger keine Ahnung von Fakten? Und wo, bitte sehr, werden Ehrenamtler auf Szene Ahrensburg diffamiert?
Könnte es sein, lieber Peter Egan, dass Sie ein Sturkopf sind, der nicht kritikfähig ist? Hierzu nur ein kleines Beispiel: In meinem Blog-Eintrag habe ich darauf hingewiesen, dass Sie das Geld der WAB veruntreuen, indem Sie für die Wahl in Ahrensburg im gesamten Kreis Stormarn, nämlich im Stormarn-Teil vom Hamburger Abendblatt werben. Das ist ein Fakt.
Und was haben Sie, Herr Egan, daraufhin getan? Sie haben diese unnötige Inserat noch 3 x wiederholt. Warum? Um mir zu zeigen, dass ich keine Ahnung von den Fakten habe, Sie es besser wissen und sich als Ehrenamtler nicht diffamieren lassen wollen…?
Mehr noch: Sie haben Ihre Werbung nicht nur unsinnigerweise im Hamburger Abendblatt geschaltet, sondern auch auf dem von der Stadt unterstützten Werbeportal ahrensburg24. Nicht jedoch auf Szene Ahrensburg. Womit Sie mir und meinen Lesern angezeigt haben, dass wir Ihnen nicht so wichtig sind.
Oder die vergammelten Fahrräder der Stadtverordneten Karen Schmick (WAB): Empfanden Sie diese Aktion wirklich als sinnvoll und den Anblick als schön? Warum haben Sie nicht schon früher dafür gesorgt, dass dieser Sperrmüll aus der Innenstadt verschwindet? Und warum durfte die Schrottradfahrerin erneut für die WAB kandidieren, obwohl Sie genauso wie ich aus eigener Beobachtung wissen, dass Frau Schmick den Aufgaben gar nicht gewachsen ist?
Und nicht nur in Ihrem Kommentar sondern auch anderswo lese ich immer wieder: “Den ehrenamtlichen Politikern müssen die Bürger doch dankbar sein, weil sie ihre Freizeit gemeinnützig in den Dienst für die Bürger stellen!” Und deshalb sollte man mit Kritik doch bitte etwas verhalten sein.
Was für ein Blödsinn! Die Stadtverordneten entscheiden über Millionen Euro Steuergelder, entscheiden über Menschen und Schicksale und sollen dabei mit Nachsicht behandelt werden…? Wenn ein Arzt sich in seiner Freizeit ehrenamtlich bei einem Hilfsdienst engagiert und dabei vor Müdigkeit medizinische Fehler macht – dann soll man das nicht so hart verurteilen, weil es ein Ehrenamtler war, der die Fehler gemacht hat…? Wollen Sie sich damit einen eigenen Freibrief für Ihre politische Tätigkeit schreiben, Herr Egan…?
Notabene: Es gibt positive und es gibt negative Kritik. Mit beidem sollten Politiker nicht nur umgehen können, sondern sie sollten daraus lernen. Und auch den Mut haben, Fehler einzugestehen und für Besserung zu sorgen.
Auf den von Ihnen fabulierten Zusammenhang von Kommentatoren und AfD will ich hier nicht eingehen. Sie wissen selber, dass das Unfug ist.
Ich habe Sie auf Szene Ahrensburg häufig gelobt, Herr Egan, Sie sogar als Hoffnungsträger der WAB bezeichnet. Sie als Politiker haben mich als Bürger enttäuscht. Weil Sie sich offenbar persönlich wichtiger nehmen als uns Bürger.
Postskriptum: Wenn Sie sich erinnern, so habe ich auch den Kopf auf der Homepage der WAB kritisiert, weil dieses Bild, das für Ahrensburg stehen soll, ziemlich nach Friedhof ausschaut. Zwar hatten Sie mir damals beigepflichtet, aber geändert wurde nichts. Nun passt dieser Kopf zu Ihrer Stimmungslage:
Schuldzuweisungen aufgrund von Frust sind verständlich, helfen aber nicht weiter. Die Analyse des Wahlergebnisses müsste zunächst einmal von der WAB selbst geleistet werden
Die schärfste Kritik an den Ahrensburger Parteien stand vor der Wahl übrigens nicht auf Szene-Ahrensburg sondern auf ahrensburg24. Dort schrieb Herr Werner Haering mehrere ausführliche Beiträge , z.B. auch zu der Frage, warum Politiker oft schlechter über bestimmte Themen informiert sind als die Bürger.
Hallo Herr Egan! Es stand schon irgendwann mal in diesem Blog: “Keiner ist so klug wie alle.” Darum ist es für jeden Stadtverordneten sinnvoll, sich mit allen auszutauschen. Sie tun das häufiger auf Szene Ahrensburg, was man Ihnen zugute halten muss. Und aus dem letzten Satz in Ihrem Wutkommentar habe ich etwas Selbstkritik vernommen … ein guter Schritt in die richtige Richtung! :–)
xxxxx KOMMENTAR GELÖSCHT xxxxx
Kommentar von Harald Dzubilla:
Hallo Herr Pingel –
ich bin im Allgemeinen nicht so pingeling, aber ich habe Ihren Kommentar gelöscht, weil ich keine Lust verspüre, mich von einem Möchte-gern-Politiker unsachlich anpöbeln zu lassen, weil der sich vermutlich darüber grämt, dass er bei der Kommunalwahl für die WAB nur 65 (fünfundsechzig) Stimmen bekommen hat. Klar ist das hart für Sie, aber damit müssen Sie wohl oder übel leben. Es scheinen einige Mitglieder Ihres Vereins ein wenig nervös geworden zu sein. Meine Empfehlung: Lösen Sie den Club auf! Nachdem viele gute Köpfe die WAB schon vor Jahren verlassen haben, sehe ich zur Zeit keine Chancen für eine sinnvolle Arbeit in der Ahrensburger Politik. Und wenn Sie ehrlich sind, Herr Pingel, dann werden Sie mir zustimmen.
Schöne Grüße
Harald Dzubilla
Postskriptum: Wenn Sie Ihre Beleidigungen streichen, stelle ich Ihren Kommentar online. 😉
Ich finde es sehr unschön, wenn es nach einer Wahl zu Beschimpfungen und Pöbeleien kommt. Das hilft in der Sache auch nicht weiter. Leider gibt es für Kommunalwahlen anscheinend keine Analysen darüber, wie die unterschiedlichen Altersgruppen gewählt haben.
Wahlentscheidend waren mit Sicherheit die Jungwähler ab 16. Von daher hatten die Gruppierungen Vorteile, die mit ihrer Themensetzung und ihren Kandidaten bei dieser Altersgruppe punkten konnten. Die WAB hat sehr stark auf Werbung über die Stormarnbeilage gesetzt, die aber von jungen Wählern kaum gelesen wird. Für jüngere Wähler spielt offensichtlich auch das Thema Ökologie und “grüne Stadt” eine wichtige Rolle. Bei diesen Themen hatten andere Gruppierungen offensichtlich klarere Positionen als die WAB und die SPD.
Poebeleien werden dann aus der Schublade geholt wenn stichhaltige Argumente fehlen.
SPD, WAB und FDP hatten hatten zeitweise “vergessen”, dass sie von den Bürgern gewählt werden, die bereits in Ahrensburg wohnen. Und nicht von den Bürgern, die irgendwann nach Ahrensburg ziehen sollen.
Die hiesige FDP hat Glück gehabt, weil sie einen Minister in Kiel stellt.
Besonders widersprüchlich ist auch die Ahrensburger SPD. Die SPD verspricht seit Jahrzehnten “bezahlbaren Wohnraum”, hat aber nicht geliefert. Im Gegenteil, unter dem jetzigen SPD- Bürgermeister Sarach und seiner SPD-Vorgängerin Pepper ging die Zahl der Sozialwohnungen dramatisch zurück. Das ist auch eine Erklärung für das gute Abschneiden der Linken.