In der Bahnhofstraße, dort wo heute der Edeka-Markt ist, soll ein Kino entstehen. Ein Kino, das für Ahrensburg nicht benötigt wird. Das Stormarner Tageblatt berichtet: Dieses Kino soll mehrere Vorführsäle mit insgesamt 700 Plätzen bekommen, so der Investor, die Melchers Immobilien GmbH. Und diese Platze, so rechnet der Melchert-Geschäftsführer, werden mit 10 Prozent Auslastung veranschlagt. Ich wiederhole: 10 Prozent.
Da ich vermute, dass diese Berechnung im Rahmen einer repräsentativen Erhebung zustande gekommen ist, ergibt sich damit, was ich schon seit Ewigkeiten prognostiziert habe: Ein Kino in Ahrensburg ist überflüssiger als Wasser, nämlich überflüssig. Und je länger der Bau so eines Kinos dauern wird, desto attraktiver werden die Groß-TV-Geräte daheim und die Angebote von Netflix & Co.
Frage an Ahrensburger Unternehmer: Würden Sie in Ahrensburg einen Einkaufsmarkt errichten wollen, wenn Sie schon im Vorwege damit rechnen, dass dieser Markt nur mit 10 Prozent von möglichen Käufern ausgelastet wird? Wohl kaum.
Das Unternehmen Melchers rechnet anders: Das im Tausch erworbene Grundstück an der Alten Reitbahn ist so ein grandioses Schnäppchen für den Investor, dass mit den Profiten daraus auch der defizitäre Kino-Betrieb finanziert werden soll. Mischkalkulation, nennt man das. Die Frage jedoch lautet: Wie lange soll die Subvention des Kinos andauern – 2, 3 oder 4 Jahre…?
Der Edeka-Markt, der aus der Bahnhofstraße an die Alte Reitbahn ziehen will, hat dort einen erheblichen Standortnachteil. Weil die Kunden, die mit der Bahn pendeln, dort wohl kaum hinlaufen werden. Und was der Markt-Betreiber möglicherweise noch gar nicht bemerkt hat: Lidl hat inzwischen ein attraktives und preiswertes Vollsortiment, das eine echte Alternative zu Edeka ist. Und Lidl hat einen kostenlosen (!) Parkplatz vor der Tür, während Edeka an der Reitbahn eine Tiefgarage bekommen soll, weil man weiß, dass Kunden dort überwiegend mit den Auto einkaufen werden und Laufkundschaft an der Alten Reitbahn eher die Seltenheit sein wird. Eine Tiefgarage, die vermutlich nicht kostenlos sein wird. Und wenn die Kunden die Gebühr beim Einkauf erstattet bekommen, dann muss Edeka seine eigene Garage aus seiner Ladenkasse heraus finanzieren.
Das Stormarner Tageblatt schreibt: „Der Melchers Immobilien GmbH gehört das Grundstück mit dem Edeka-Markt am Bahnhof. Der ist zu klein und zu unmodern, der Neubau des Marktes soll quasi als Grundstückstausch an der Reitbahn erfolgen, so dass das Edeka-Grundstück für einen Kino-Neubau frei wird. – Quelle: https://www.shz.de/19284196 ©2018“
Es ist also von einem „Grundstückstausch“ die Rede, was meint: Melcher tauscht sein Grundstück am Bahnhof gegen das städtische Grundstück an der Alten Reitbahn – oder? Und das würde bedeuten: Die Stadt Ahrensburg, der die Alte Reitbahn gehört, gibt das Areal ab und bekommt dafür im Gegenzug das Edeka-Grundstück in der Bahnhofstraße. Folglich wird das Kino auf städtischem Grund und Boden gebaut, oder was? Und wo liegt dabei der Vorteil für die Stadt…? Bekommen die städtischen Mitarbeiter eventuell Freikarten fürs Kino, weil das ja ohnehin nicht ausgelastet sein wird…?
Dass die Anlieferung der Waren bei Edeka erhebliche Probleme für die Menschen bringen wird, die dort ihre Wohnungen haben, konnten Sie ja schon in einem Kommentar zu diesem Thema lesen. Genauso habe ich Ihnen mitgeteilt, dass die 200 Abstellplätze, die heute auf der Alten Reitbahn sind, ersatzlos wegfallen. Denn: Die geplante Tiefgarage unter dem Stormarnplatz wäre gerade mal der Ersatz für den verkauften Lindenhof-Parkplatz.
Ich freue mich auf den neuen Edeka-Markt an der Alten Reitbahn! Der aktuelle Markt am Bahnhof ist deutlich überaltert und viel zu klein! Das wird sicher eine große Bereicherung für Ahrensburg! Das Kino-Projekt ist sicher nicht leicht umzusetzen und zu erhalten. Aber in vielen Befragungen wollen die Bürger ein attraktives Kinocenter in Ahrensburg! Das Publikum (Bad Oldesloe bis Großhansdorf, Trittau usw.) ist ausreichend vorhanden und mit einer Zusatznutzung wie Theater, Kabarett oder Vorlesungen kann man eine Auslastung sicher optimieren. Warum alles so negativ betrachten? Es ist doch gut, wenn es Investoren gibt, die solche Projekte finanzieren wollen und das damit verbundene Risiko eingehen!
PS: ich bin leider kein Investor, nur Einwohner! Nein, ich arbeite auch nicht für Edeka!
Ahhh – verstehe: Das Kino ist gar nicht für Ahrensburger Bürger geplant, sondern das Publikum aus Bad Oldesloe bis Großhansdorf, Trittau usw. soll für die 10%ige Auslastung sorgen. Meine intime Umfrage in Ahrensburg hat übrigens mehrheitlich ergeben, dass an dieser Stelle am Bahnhof ein Rotlichtviertel gewünscht wird, wie es das zumeist um einen Hauptbahnhof herum gibt. Und…? Übrigens: In Ahrensburg gibt es mindestens drei große Säle für Theater und Kabarett, die nicht ausgelastet sind. Dazu ein gutes Dutzend Räume für Vorlesungen. Und das geplante Restaurant am Kino wird den Ahrensburger Gastronomen auch nicht sonderlich schmecken. Und was Herr Edeka mit seinem Geld tut ist seine Sache – aber er will es auf unserem Grundstück und Parkplatz tun! Machen Sie doch mal eine Umfrage unter Ahrensburger Autofahrern, ob sie dort einen Parkplatz oder einen Supermarkt möchten! PS: Ich bin ein Kinofan und kaufe auch bei Edeka.
Lieber Ahrensburg West
schön, dass man auch mal eine positive Sicht auf die geplanten Projekte zu lesen bekommt. In der Politik trifft man immer wieder Bürger, die sich seinerzeit vehement gegen Veränderungen gesträubt haben und im Rückblick konstatieren, dass es ganz okay geworden ist. Leider ist der Protest immer sehr laut, während die Nachbetrachtung sich eher nachdenklich leise vollzieht. Beispiele sind die Siedlung Buchenweg, das Projekt Hansdorfer Straße, die Altenresidenz am AOK-Kreisel, die Große Straße-Süd.
Natürlich geht auch mal was schief. Auf das CCA und insbesondere die Tiefgargenzufahrten ist sicher niemand stolz, obwohl die Idee eines Einkaufszentrums zu einer wachsenden Stadt passt. Ahrensburg wird sich verändern, wie es sich immer verändert hat. Seit 1945 hat unsere Stadt durch Flucht, Vertreibung, danach durch den Zuzug Hamburger etc. gewaltige Umbrüche erlebt und gerade erleben wir wieder so einen Umbruch. Die Bevölkerung wächst ( ohne Flüchtlinge) um 1% pro Jahr. Am Erlenhof ist ein neuer Stadtteil entstanden, in dem fast 4mal so viele Kinder wohnen, wie im Durchschnitt. An der Hamburger Straße entstehen fast 300 neue Wohnungen zwischen 2019 und 2021.
Entweder wir meckern und überlassen die Gestaltung unserer Zukunft dem Zufall oder wir gestalten sie.
Und warum, Herr Egan, meinen Sie, dass Ahrensburg weiterhin so rasant wachsen muss wie in den letzten Jahren? Wegen des Krankenhauses mit Geburtenabteilung in unserer Stadt? Oder wegen der Investoren und Neubürger von außerhalb…? Oder bekommen die Stadtverordneten dann eine höhere Pauschale für ihren Aufwand…?
Ach, Herr Egan, ich wollte nicht vergessen, Ihnen herzlich zu danken für den tollen Baukomplex, der gerade auf dem Lindenhof errichtet wird. Sieht so richtig schön Scheiße aus, wenn Sie mich fragen. Genauso wie das CCA mit Griesenbergs Terrakottaklotz samt der Rampengasse. Gestaltung der Stadt ist gut, Herr Egan, aber Verunstaltung, wie sie hauptsächlich geschehen ist, ist schlecht. Darum: Wehret den Anfängen – siehe Alte Reitbahn! Und den Erlenhof können Sie meinetwegen wieder abbauen, der hat mit Ahrensburg gar nichts zu tun, außer dass er uns Kosten verursacht hat, die an anderer Stelle (Schulen, Straßen) dringend fehlen. Und die 300 neuen Wohnungen in der Hamburger Straße sind ohne entsprechende Parkplätze auch ganz toll – für den Investor, nicht für die Anlieger der herumliegenden Wohnstraßen. Aber so ist es: Die Politiker denken zuerst an die auswärtigen Investoren und – wenn überhaupt – an die hiesigen Einwohner. Es fehlt in Ahrensburg eine Bürgerpartei, die ausschließlich die Interessen der Bürger vertritt.
Hallo Peter Egan – ich gebe Ihnen Recht: Man soll nicht die guten Sachen kritisieren, sondern bloß die schlechten. Und genau das tue ich jetzt im 10. Jahr. Was habe ich in diesem Jahrzehnt kritisiert, das sich hernach als gute Lösung gezeigt hat? Nicht mal den Bürgermeister…! 🙂
@ Peter Egan: Sie haben vergessen, die tolle Gestaltung vom Rondeel zu erwähnen mit dem schönen Muschelläufer. Und die Friedhofsanlage an der Großen Straße Höhe Blockhouse. Und was wird mit den schicken Lärmschutzwänden in der Innenstadt?
Schöne Grüße aus der Rampengasse!
Klingt zwar wie Realsatire, aber ich fürchte Herr Egan meint das tatsächlich ernst…
Sieht er das Unrecht nicht…ich kann das gar nicht glauben.
Als Positivbeispiele den Buchenweg: ja stimmt dort hat der dort wohnhafte Herr Koch uneigensichtigst Größeres verhindert und der Durchstich zur in Sichtweite liegenden Bünningstedter Straße ist immer noch nicht erfolgt….
Hansdorfer Straße: ich meine mich zu erinnern, dass dort durch eine funktionierende Initiative größtes Unheil mit wahnwitziger Bebauung und einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan verhindert wurde. Begriffen hat das wohl bis heute niemand.
CCA: hoppla, ja bei einem solchen kleinen BV kann den Stadtverordneten schon mal was durchrutschen. Aber gelockt wurde ja mit H+M und einem Pendant zum AEZ, da konnte ja kein Verordneter nein sagen…ach wie schön, ich gehe da gern einkaufen ….bei Melchers und dem Kino passen wir jetzt aber besser auf und glauben nicht falschen Versprechungen….und damit der Investor bei dem Ihm gar nicht gehörenden Grundstück nicht abspringt, darf er mal schnell 250jährige Bäume fällen und in fremden Grundstücken bauen und 200 Parkplätze vernichten. Jemand der nachdenkt, also einen Kopf auf den Schultern hat, kann dem überhaupt nicht zustimmen. Da muss irgendetwas anderes dahinter stecken.
Dann kann ich bei meiner Gemeinde ja auch mal fragen, ob die Bäume hinten wegkommen. Ich brauche nämlich eine neue Garage für meinen alten Diesel.
Lindenhof: Hat eigentlich jemand mal die Seite zum Tunnel vorab gesehen. Oder gehört das auch zu dem Thema “natürlich geht auch mal was schief”…
passt ja auch zu dem Thema der öffentlichen Toilette…da rutscht auch was durch.. die Liste ist endlos..
Bitte hören Sie auf zu “gestalten” !
@ Herr Egan: ich finde auch, die Bürger sollten viel mehr mitplanen und habe mich sogleich ans Werk gemacht und mal gleich bei Ihren Nachbarn angefangen, da die Situation dort ja der Alten Reitbahn/Adolfstrasse gleicht: tiefe Grundstücke mit dem “Knick” und Wanderweg im hinteren Bereich. Ich finde da wird viel zu viel Platz verschenkt – das geht doch noch was. Meine Planung ist doch toll geworden, oder?
Mein Aufruf an alle Mitbürger: Plant alle mit, auf Google Earth findet man noch so viele Baulücken in Ahrensburg! Für die schönste Planung spendiere ich 2×1 Kinokarten im Jahr 2022 (vorbehaltlich der Verfügbarkeit)
🙂 🙂 🙂
Nie und nimmer wird es in Ahrensburg ein Kino mit 7 Sälen und 700 Plätzen geben. Die Bewohner der umliegenden Orte können genauso gut nach Bargtheide, Bad Oldesloe oder Volksdorf ins Kino fahren. Die Kinoliebhaber der umliegenden Gemeinden sind nicht im geringsten auf ein KIno in Ahrensburg angewiesen.
Ich haben es schon an anderer Stelle gesagt: Das unverbindliche Versprechen , ein Großkino mit 7 Sälen zu bauen, ist so etwas wie der Köder, den man den leichtgläubigen Stadtverordneten hingehalten hat, um an das städtische Grundstück Alte Reitbahn heranzukommen. Wie man an den verhunzten Gebäuden der letzten 10 Jahre ablesen kann, angefangen vom Terrakottaklotz bis zum Lindenhofklotz, sind die Stadtverordneten von den Investoten und der Verwaltung mehrfach an der Nase herumgeführt worden. Man erinnere sich, wie die CDU-Fraktion angesichts des frisch fertiggestellten
Terrakottaklotzes sagte: “So haben wir uns das aber nicht vorgestellt.”
Die 7 Säle werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur deshalb als Lockvogelangebot ins Feld geführt, um die Genehmigung für ein riesiges Gebäude zu bekommen, das hinterher ganz oder in Teilen völlig anders genutzt werden wird.
So sehe ich das auch, sehr gut geschrieben!
@Herr Egan: Die Bürger haben ein großes Interesse daran, die Zukunft Ahrensburgs mitzugestalten. Leider sind die politischen Gruppierungen, allen voran die WAB, gar nicht daran interessiert, die Bürger einzubeziehen. Bester Beleg dafür ist die Behauptung von Herrn Egan, ein Flächennutzungsplan sei zu komplex, als dass die Bürger daran beteiligt werden könnten.
@Rüdiger: Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Sämtliche Projekte der vergangenen Jahre sind aufgrund von Initiativen der Verwaltung oder aufgrund von Investorenplänen entwickelt worden. Den Bürgern wurden die Pläne oder die Beschlüsse regelmäßig einfach vor die Nase gesetzt. Wenn es hoch kommt, erfahren wir über die Zeitung oder einen Vortrag, wohin sich Ahrensburg entwickeln soll. Und wenn wir Bürger Fehlplanungen öffentlich kritisieren, wird das als Gemecker abgetan.
Bisher hat es keine einzige repräsentative Umfrage dazu gegeben, ob und was für ein Kino die Ahrensburger wünschen. Wenn Ahrensburg-West oder die Stormarnbeilage uns erzählen wollen, was DIE AHRENSBURGER wollen, dann ist das freie Erfindung.
Selbst zwischen “wünschen” und “nutzen” liegt ein gewaltiger Unterschied. Wünschen tun sich die Menschen vieles, wenn es sie persönlich nichts kostet. Selbst wer ein Kino wünscht, um dort einmal im Jahr hinzugehen, würde das Kino als solches ad absurdum führen. Und deshalb bedarf es hier einer qualifizierten Marktforschung. Eine vom potentiellen Betreiber prognostizierte Auslastung von lediglich 10 Prozent heißt klar und deutlich: Ein Kino wird in Ahrensburg nicht gewünscht. Und der Betreiber gesteht schon vorab, dass dieses Kino subventioniert werden müsse.
Vor dem Bau des CCA gab es übrigens ebenfalls eine vermutlich frei erfundene Umfrage, die zu dem Ergebnis kam, dass ein Einkaufszentrum wünschenswert sei, weil dann die Einwohner der ganzen umliegenden Gemeinden in Ahrensburg einkaufen würden. Und prompt stimmten die Stadtverordnetnen den Plänen zu. Beim Kino läut es es ähnlich ab. Man muss eine Behauptung nur häufig genug wiederholen, und schon wird sie geglaubt, zumindest von den Stadtverordneten.
Es gibt Stadtverordnete, die erzählen, ihre Wähler hätten Ihnen gesagt, dass sie ein Kino haben möchten. Was wäre, wenn die Wähler gesagt hätten, dass sie ein Bordell in Ahrensburg haben wollen – seriös natürlich mit Steuer- und Sozialabgaben für die Mitarbeiterinnen…?
Und noch etwas: Die gefühlte Mehrheit aller Bürger möchte wieder einen romantischen Weihnachtsmarkt am Schloss. Und? Warum reagieren weder Politik noch Stadtverwaltung darauf? Nehmen die etwa die Bürger nicht ernst und gucken stattdessen lieber nach Hollywood…?
Die Kunst besteht darin, die Pläne von Verwaltung und Investoren als Wünsche der Bürger auszugeben. Man erinnere sich an die dazu passende Überschrift der Stormarnbeilage: “Ahrensburg plant ein Kino.”
@Herr Dzubilla. Sie sagen, die Stadtverordneten hätten gehört , dass Bürger ein Kino wünschen. Das ist ja interessant. In Ahrensburg werden also wichtige Entscheidungen aufgrund von Hörensagen getroffen.
Ja – allerdings werden nicht alle Wünsche erfüllt. Es müssen schon auswärtige Investoren dahinter stecken. 😉
Die ganz Sache stimmt hinten und vorne nicht. Wenn man ein Kino will, muss man erst den Bedarf ermitteln. Danach muss man herausfinden, welcher Anbieter am besten dazu passt. Der Betreiber der Kinos in Volksdorf und Bargteheide war ja ebenfalls bereit, mit Ahrensburg zu verhandeln. Man hat aber die ganze Sache der Melcher-Gruppe zugeschoben, ohne überhaupt mit anderen Investoren oder Betreibern Gespräche zu führen. Die Stadt hätte ebenfalls die Möglichkeit gehabt, ein Gebäude für ein Kino herzustellen und danach zu vermieten. Auch hier Vergabe, ohne Alternativen zu prüfen. Anscheinend kommt in Ahrensburg bevorzugt der zum Zug, der die großkotzigsten Versprechungen macht, die nachher nicht eingehalten werden (siehe CCA).
Ein Kino für Ahrensburg ist auf jeden Fall eine bedeutende Bereicherung im Kulturangebot, welches sonst nur in Hamburg oder weiter entfernten Orten vorhanden ist! Die Umfragen haben sowohl über einer stadtbekannten Homepage als auch in persönlichen Kontakt mit den Einwohnern stattgefunden. Daher diese Resonanz. Ich vermisse hier die positive Grundeinstellung vieler Kommentare und des Bloggers auch!!
Getretener Quark wird breit, nicht stark. UCI und CinemaxX liegen mit der U-Bahn vor der Haustür. In Volksdorf gibt es genauso ein Kino wie in Bargteheide. Wenn der potentielle Ahrensburger Kinobetreiber erklärt, er rechne mit 10 Prozent Auslastung und müsse das Kino mit der Alten Reitbahn finanzieren, dann bedarf das eigentlich keines weiteren Kommentars. Wir hatten in Ahrensburg ein Kino. Das hatte zwei Vorführsäle und war nicht schlecht. Der Betreiber hat es vorzeitig geschlossen, weil es sich nicht gerechnet hat. Aber vermutlich wissen Sie das alles nicht, sondern wissen jetzt einfach nur alles besser.
Wie schon in einigen Kommentaren oben geschrieben, hängt es schon massgeblich davon ab, wen (mit 16 habe ich z.B. auch allem kritiklos zugestimmt, was mir einen Vorteil oder Spaß gebracht hätte) und wie man fragt und ob man auch dazu sagt, welcher Preis dafür zu zahlen ist und ob man den auch bereit wäre zu zahlen, wenn das Kino vielleicht nur 1-2 Jahre bestünde.
Was aber unbedingt erfragt und erklärt werden muss, und da werden wir auch nicht locker lassen, ist, dass es ein Kopplungsverbot bei städtebaulichen Verträgen gibt, welches verbietet, hoheitliche Entscheidungen ohne entsprechende gesetzliche Ermächtigung von wirtschaftlichen Gegenleistungen abhängig zu machen. Das Kino ist m.E. eine solche geschuldete Gegenleistung, zumindest wird es ja so kommuniziert (“Grundstück mit Baurecht gegen Kino” ) Das könnte nach meinem Empfinden zur Nichtigkeit des Vertrages führen, mit der Folge, dass der Investor – sobald der Verkauf nebst Baurecht auf der Reitbahn steht – die Vertragsverpflichtung “Kinobau und -betrieb” ablehnen kann. Das Baurecht würde dann weiterbestehen, interessant dazu dieser Vortrag: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/W/wohnen/Downloads/Offensive/krause.pdf?__blob=publicationFile&v=1
Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass es der Gesetzgeber vorsieht, einen Unternehmer vertraglich irgendwie zwingen zu können, ein unrentables Unternehmen zu gründen und führen – das könnte evl. schon allein sittenwidrg und damit undurchsetzbar sein. Das könnte ja auch steuerliche Konsequenzen haben von wegen fehlender Gewinnerzielungsabsicht . Das sollte der Bürger schon wissen, welche Massnahmen die Stadt vorsieht, um dieses Vertragsrisiko auszuschliessen.
Wer ein Unternehmen gründet, von dem er schon im Vorwege erklärt, dass er damit keinen Gewinn erwirtschaften wird, betreibt ein Hobby in der Beurteilung durch das Finanzamt. Was bedeutet: Der Aufwand ist steuerlich nicht relevant sondern Privatvergnügen.
@Ahrensburg West: Über welche “stadtbekannte Homepage” und über wessen “persönlichen Kontakt” hat denn eine Befragung der Einwohner stattgefunden? Bei derartigen Beiträgen gehen Phantasie, Wunschdenken und Realität nahtlos ineinander über. Hauptsache, alles klingt positiv, so wie es dem Ahrensburger BM und vielen Stadtverordneten gefällt.
Eine positive Grundseinstellung gegenüber dem Staat, wie sie Ahrensburg West einfordert, wird nur in Diktaturen verlangt. In der Ex-DDR hatte nur der eine Chance, der eine “positive Grundeinstellung” gegenüber dem Regime an den Tag legte. Damit wollen wir in Ahrensburg im Jahr 2018 aber bitte nichts mehr zu tun haben.
Ein Blick zurück auf das Thema ist doch auch sehr aufschlussreich: http://www.szene-ahrensburg.de/2015/09/der-fakt-mit-dem-kino-in-ahrensburg/
Da waren sich noch alle einig, dass der Markt das allein bestimmen sollte – ohne Gegenleistungen.
Hans-Peter Jansen, der die Kinos in Volksdorf, Bargteheide und 2 Kinos im Hamburger Westen mit Erfolg betreibt, war bereit, auch in Ahrensburg ein Kino zu betreiben. Die Stadt Ahrensburg hat es nicht einmal für nötig gehalten, mit Herrn Jansen ein Gespräch zu führen.
Klar, da könnte ja jeder kommen…! 😉
Bei jedem neuen Projekt machen die Investoren große Versprechungen. Wer wissen will, was daraus wird, der muss sich nur das neue Lindenhofgebäude anschauen und mit der Visualisierung vergleichen. Dort hat man zu den bisherigen Stockwerken gleich noch was draufgesattelt und das Gebäude bis an die Grundstücksgrenze verbreitert. Man hat also die Öffentlichkeit gezielt getäuscht., wie das schon beim Terrakottaklotz der Fall war. Jetzt hat Ahrensburg den nächsten Schandfleck. Da kann man sich schon vorstellen, was eines Tages aus den Kinoversprechungen wird. Auch dieses Gebäude wird mit Sicherheit ziemlich anders ausssehen als auf der Visualisierung.
Hätte ein kleiner Privatmann sein Häuschen auch nur einen Meter zu weit nach irgendeiner Seite gebaut, bekäme er sofort einen Baustopp durch das Bauamt. Wer stoppt den Lindenhof…?
@Fritz: In einem Punkt ist die Visualisierung des Kinos doch sehr realistisch: Es ist leer 😉
Wer stoppt dieses Bauamt?