Vorab: Alexandra Boley-Schlobinski ist Geschäftsführerin der Südholstein Anzeigenblatt GmbH, von der auch der MARKT herausgegeben wird. Und der MARKT bringt an diesem Wochenende in Kooperation mit dem Stormarner Tageblatt achtzehn Sonderseiten unter der Überschrift: “Unsere Feuerwehren”, womit 88 Freiwillige und zwei Werksfeuerwehren in Stormarn gemeint sind. Hierzu ein offener Brief an die Verlagschefin:
Sehr geehrte Frau Boley-Schlobinski –
zur voranstehend genannten Veröffentlchung haben Sie ein Grußwort geschrieben mit der Überschrift: “Ein Gruß an unsere 90 Feuerwehren” mit der Unterzeile: “Den Ehrenamtlichen gilt besonderer Dank”. Und bedanken tun Sie sich in Ihrem Grundwort auch noch anderswo, indem Sie schreiben: “Unseren Inserenten danke ich für ihr Engagement für unsere Freiwilligen Feuerwehren und allen Leserinnen und Lesern wünsche ich viel Vergnügen!”
Bitte erklären Sie mir doch mal, liebe Frau Boley-Schlobinski, was für ein Engagement es ist, das Ihre Inserenten für die Freiwillige Feuerwehren zeigen! Ich kann nur erkennen, dass Ihr Verlag unglaubliche Umsätze im Anzeigengeschäft gemacht hat, das unter der Dachzeile “Unsere Feuerwehren” läuft und Ihnen zigtausend Euro in die Kasse ihres Hauses gespielt hat. Und all diese Anzeigen haben Sie vermutlich akquiriert mit dem Hinweis, dass die Inserenten damit ihr Engagement für die Feuerwehren beweisen.
Wenn Sie mich fragen, Frau Boley-Schlobinski: Die Feuerwehren dienten Ihnen als Deckmäntelchen und Köder dazu, ein dickes Geschäft mit Ihrem 18seitigen Anzeigenkollektiv zu machen. Oder – und damit komme ich zum Eigentlichen meines Blog-Eintrages – oder haben Sie aus Ihren Anzeigenerlösen einen nennenswerten Betrag in die Mannschaftskassen der Freiwilligen Feuerwehren gespendet, weil Sie die Mitglieder als Zugpferde für Ihr Ihren Anzeigenverkauf eingespannt haben…?
Natürlich haben auch die Mitglieder der Feuerwehren etwas von der redaktionellen Berichterstattung Ihrer Blätter. Aber den Profit macht allein die Südholstein Anzeigen GmbH. Und ich bezweifle, dass die Damen und Herren Ihres Verlages auch ehrenamtlich arbeiten wie die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren.
Sehr geehrte Frau Boley-Schlobinski, bitte nehmen Sie sich diesen meinen Blog-Eintrag zu Herzen und spenden Sie, und zwar nicht zu wenig! Sonst würde ich bei einer kommenden Veröffentlichung dieser Art den Inserenten empfehlen, auf ihr Inserat zu verzichten und das Geld den Feuerwehren zu spenden. Das wäre wirkliches Engagement.
Mit freundlichen Grüße – Harald Dzubilla
Ob der “Markt” wohl auch ohne Anzeigenschaltungen über die tolle Arbeit der Feuerwehren berichtet hätte? Oder wäre das sonst kein Thema für die Redaktion…..?
Was mir schon gestern ins Auge gefallen ist, das ist die Tatsache, dass die Berichte über die Arbeit der Feuerwehren weitaus weniger Raum einnehmen als die Anzeigen. Das sollte den Inserenten doch zu denken geben.
Die Anzeigensammlung “Unsere Feuerwehren” ist ja schon im vergangenen Jahr mit sehr vielen Inseraten erschienen. Mein Tipp für die Verlagsfrau: Machen Sie doch ebenso eine Anzeigenveröffentlichung “Unsere Polizei”! Das bringt vermutlich auch ganz viele Annoncen auf die Seiten. 😉