Was Sie hier unten links am Rande sehen, das ist eine Anzeige. Eine ellenlange Anzeige. Die wurde von der Haspa, der Hamburger Sparkasse, geschaltet, und zwar auf dem Ahrensburger Werbe- und Pressemitteilungsportal ahrensburg24, das von der Stadt Ahrensburg finanziell gefördert wird aus der Kasse der Stadtwerke. Und getextet wurde diese Anzeige von der Werbejournalistin Lilliveeh höchstpersönlich.
Bei dem Inserat der Haspa handelt es sich um PR. Was meint: Public Relations. Was Public Relations sind, wird klassisch wie folgt definiert: “Tue Gutes und rede darüber!” Das wiederum bedeutet: Eine Firma spendet reichlich Geld für einen guten Zweck und gibt das als Meldung an die Redaktionen der Medien, auf dass diese darüber berichten, was das Unternehmen Gutes getan hat. Die Veröffentlichung erfolgt redaktionell, das heißt: Die Firma bezahlt für die Berichterstattung nichts.
Anders dagegen bei ahrensburg24: Hier steht “Anzeige” über der PR-Veröffentlichung von der Redaktion, was meint: Die Haspa hat für die Insertion vermutlich echt Geld überwiesen. Und was hat die Haspa veröffentlichen lassen? Wir erfahren: Nicht die Haspa hat Geld für gute Zwecke gespendet, mit denen das Kreditinstitut sich selber schmückt, sondern: Das Geld wurde von den Kunden der Haspa gespendet. Die Haspa hat die Kohle bloß eingesammelt, weitergeleitet und Party gemacht auf Schloss Reinbek. Und um das mitzuteilen hat das Kreditinstitut diese Anzeige geschaltet.
Und warum hat die Haspa für diese Anzeige wohl Geld ausgegeben? Ganz einfach: Mit der Botschaft möchte man noch mehr Kunden gewinnen, die bei der Haspa Geld einzahlen, damit die Haspa es für gute Zwecke weiterleitet und damit PR machen kann. Was bedeutet: Mit dieser Werbung suggeriert die Hamburger Sparkasse ein soziales Engagement, für das sie jedoch kein Geld ausgibt – es sei denn, man hat die Kundensumme entsprechend großzügig nach oben aufgestockt. Frage: Hat man…?
Geld geben die Banker allerdings für diese Werbung aus, anstatt dieses Geld für einen guten Zweck zu spenden.
Zu diesem Thema soll nicht vergessen sein, dass die Raiffeisenbank Südstorman Mölln eG eine ähnliche Nummer fährt wie die Haspa. Und auch hier ist Lilliveeh gut im Geschäft mit Text und Bildern: https://ahrensburg24.de/2018/02/14/raiffeisenbank-suedstormarn-moelln-eg-mehr-als-50-000-euro-gehen-an-vereine-und-verbaende/ Fehlt nur noch, dass die Werbeprinzessin auch einen Teil aus dem Spendentopf erhält.