Die Meldung im 3. Buch Abendblatt von heute ist klein, hat aber große Auswirkungen für viele Ahrensburger und die meisten Besucher der Stadt. Die Überschrift lautet: „Politiker erwägt Anschaffung neuer Parkscheinautomaten“. Und würde die Mehrheit der Stadtverordneten dieser Erwägung folgen, dann wäre die Ahrensburger Innenstadt auch für die nächsten Jahrzehnte für viele Autofahrer ein Ärgernis. Denn: Autofahrer erwarten, dass die Parkscheinautomaten abgeschafft und durch Parkscheiben ersetzt werden.
Und wieder einmal bekommen wir eine Milchmädchenrechnung vorgelegt. Das Blatt verkündet: „Rund 520.000 Euro hat die Stadt Ahrensburg 2017 durch Parkgebühren eingenommen. Das sagte Angela Haase, stellvertretende Fachdienstleiterin im Bauamt“.
Was die Fachdienstleiterin aber offenbar nicht gesagt hat, stelle ich als Fragen in den Raum: Wie hoch war der Aufwand für die Parkraumbewirtschaftung – sprich: Anschaffung der Automaten, Wartung, Leerung, Verarbeitung der Inhalte, Reparaturen? Und wie hoch waren die Umsatzausfälle Ahrensburger Geschäftsleute dadurch, dass potentielle Kunden keinen Bock hatten, in der Ahrensburger Innenstadt einzukaufen, was ja letztlich auch einen Steuerausfall für die Stadtkasse bedeutet…?
Ja, und dann kommt Jörg Hansen von den Grünen, der öffentlich erklärt hatte, dass er zum Einkaufen das Internet bevorzugt und überdies bekennender Radfahrer ist. Und er regte an, über einen Austausch der Parkscheinautomaten nachzudenken.
Eigentlich müsste man über einen Austausch von Jörg Hansen als Stadtverordneten nachdenken. Da er aber bei der kommenden Wahl gar nicht wieder antritt, kann er bis dahin auch noch fordern, für das gesamte Stadtgebiet von Ahrensburg eine Maut für Autos einzuführen.
Immerhin waren die Ahrensburger so klug, dass sie nicht Jörg Hansen zum Bürgermeister gewählt haben. Der hätte sonst womöglich einen Antrag an die Politik gestellt, die Innenstadt gänzlich für Autos zu verbieten. Einkaufen dann nur noch mit Fahrrad und Bollerwagen. Oder im Internet, damit die Innenstadt auch noch frei bleibt von Läden. Wenn jetzt neue Ticketautomaten gekauft werden, dann wird es auch in naher Zukunft keine parkgebührenfreie Innenstadt geben.
Das Geschäft mit den Parkautomaten ist höchstwahrscheinlich ein Nullsummenspiel. Zieht man die Kosten für das Aufsichtspersonal, das Erstellen und Bearbeiten von Strafzetteln, das Installieren und Reparieren von Parkautomaten ab, bleibt von den eingenommenen 530 000 Euro kaum mehr was über. Was bleibt, ist der ständige Ärger für die Bürger und ein Negativimage für die Stadt.
Statt über den Austausch der Parkautomaten sollte man lieber über den Austausch der Stadtverordneten nachdenken, die diesen ganzen Unsinn mit den Parkuhren genehmigt haben und immer noch weiter genehmigen.
https://www.ahrensburg.de/B%C3%BCrger-Stadt/Politik/Wahlen 😉
Mir ist es schleierhaft, wie man sich über Kleinigkeiten wie verdreckte Treppenaufgänge echauffieren kann, gleichzeitig aber fortlaufend die Umwandlung der Ahrensburger Innenstadt in ein Drive-in Einkaufszentrum fordert. Landschaften parkender Autos erzeugen bei mir zumindest keine positiven, visuellen Reize.
Ich für meinen Teil kaufe deshalb im Internet ein, weil ich dadurch meinen Kindern und mir den ausufernden Innenstadtverkehr erspare, der für Fussgänger und Radfahrer wenig Raum lässt. Als Beispiele seien hier die unklaren Verkehrsführungen bei den Ein- und Ausfahrten in der Rampengasse oder die nicht-existente Radwegführung in der Hagener-Allee genannt.
Dazu kommt das große Problem der Falschparker, die sich weder um Parkscheine noch Halteverbote scheren. Durch das Nichtverfolgen von Falschparkern bzw. dessen Romantisieren als “Wildparker” spielt die Stadt dem Einzelhandel bereits in die Hände. Jeden Tag lässt sich am Rondeel beobachten, wie “Spielstraße” als auch Fuss- und Radwege als Parkraum zweckentfremdet werden. Nur an dieser Stelle könnte eine Kraft des Ordnungsamts – gemütlich in einem der Cafes sitzend – Falschparker ahnden und dabei die Stadtkasse aufpolieren.
Das selbst Schäden am Nadelöhr (Schneckentunnel am Bahnhof) der städtischen Radwege für Monate nicht repariert werden, sagt doch einiges über die Ahrensburger Prioritätensetzung bzgl. des Verkehrs aus.
Überhaupt, wurde die wiederkehrende Klage des Ahrensburger Einzelhandels über Umsatzeinbußen durch mangelnde Parkplätze eigentlich jemals durch belastbare Daten substantiviert? Oder muss der Einzelhandel die Fehler bei sich selber suchen und seine schrumpfenden Umsätze auf falsche oder überteuerte Angebote zurückzuführen?
PS: Auch ich bin “bekennender Radfahrer”. Wenn man mich fragt, gebe ich es ohne Scham zu.
@Markus Kuppe: Wer seine Einkäufe gar nicht in der Ahrensburger Innenstadt sondern stattdessen im Internet abwickelt, kann die Lage der Bürger, die weiterhin bei Geschäften in der Ahrensburg Innenstadt einkaufen. gar nicht beurteilen.
In einem Punkt muss man Markus Kuppe unbedingt Recht geben: Die Verkehrsführung in der Ahrensburger Innenstadt ist eine Katastrophe. Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass bei der Ein-und Ausfahrt zur CCA-Tiefgarage und bei der Schnecke am Bahnhof bisher noch keine Menschen ernsthaft zu Schaden gekommen sind.
@petra
B75 geschlossen und sogar alt-ahrensburger kommen mit Auto in der Innenstadt nicht zurecht!
Ich frage mich wann es die ersten Verkehrs töten oder schwer verletzten ( was ich nicht hofffffe) im rondeel geben wird
Besonders heikel die Kreuzung wo man von der Tiefgarage (cca ) kommt…von allen Seiten kommen Autos,Fußgänger,Radfahrer,Kinder,Rollstuhlfahrer usw..,früher vor 100 Jahren konnte man(n) Frau geradeaus durchfahren an der reifeisenbank wo jetzt hässliche dicke Pollen die Durchfahrt verhindern………deshalb parke ich nie wieder in der cca Tiefgarage
Jutta