Vor zwei Monaten habe ich mich in einem Blog-Eintrag lustig gemacht über einen Herrn aus Großhansdorf, der sich mit Hilfe von Lilliveeh als Schriftsteller präsentiert hat. Wobei die Bücher des Mannes nicht wie bei angesehenen Schriftstellern üblich in einem Verlag publiziert worden sind, sondern der Autor lässt das Papier auf eigene Rechnung bedrucken (Books on Demand). Und dieser “Buchdrucker” trägt den Namen Gerald Gräf und wohnt wie gesagt in Großhansdorf bei Ahrensburg.
Vorab: Es gibt verschiedene Gründe, warum jemand sein selbst geschriebenes Buch auch auf eigene Kosten drucken lässt. Zum Beispiel, weil die Digitaltechnik das preiswert und auch in kleinsten Auflagen möglich macht, beginnend mit 1 Exemplar, das man der lieben Schwiegermutter zum Geburtstag schenken kann. Aber zumeist lässt ein Verfasser sein Buch dann auf eigene Rechnung drucken, wenn er keinen seriösen Verlag gefunden hat, wo das Manuskript erst nach dem Durchlaufen eines Lektorats als ein Werk eben dieses Verlages verlegt wird.
Nun sah ich auf der Homepage der Stadt Ahrensburg die nebenstehende Ankündigung: Gerald Gräf liest aus seinem Werk „Der Pakt des Torroristen“. Und wo tut der Mann das? Vielleicht auf dem Rondeel oder auf dem Wochenmarkt? Nein, meine lieben Leseratten, die “Lesung der etwas anderen Art” findet statt in der ehrwürdigen Stadtbücherei Ahrensburg, wo ich schon sehr berühmte Schriftsteller bei ihren Lesungen erlebt habe.
Je nun, dachte ich, dann muss dieser Großhansdorfer Schriftsteller wohl hohe Qualität mit seinem „Thriller“ bewiesen haben, den ich nicht kenne. Ich habe deshalb im Internet recherchiert, ob ich irgendwo eine Rezension des Buches finden würde. War jedoch nicht vorhanden. Aber man hat ja die Möglichkeit, online in ein Buch reinzuliesen, um sich über den Stil des Autors und den Inhalt des Werkes ein Bild zu machen. Und das tat ich dann auch.
Ganz ehrlich: Ich habe nicht lange gesucht sondern nur kurz über die ersten Seiten gescrollt und an einer willkürlichen Stelle angefangen zu lesen. Was ich dort las, ließ sich mir meine Nackenhaare einzeln sträuben. Aber ich will mich nicht zu dem Inhalt der Zufalls-Textpassage äußern, denn möglicherweise gibt es in dem Buch noch andere Absätze, die noch viel, viel eindrucksvoller sind als das, was ich gerade gelesen habe und Ihnen am Fuße zur Kenntnis bringe. Also lesen Sie selber und beantworten Sie mir anschließend die Frage: Wie kommt der Mann mit solchem ekelhaften Zeug in unsere ehrwürdige Stadtbücherei? Hat jemand der dortigen Mitarbeiter das Werk gelesen und für vortragsfähig gehalten, sodass man die Stadtbücherei dafür sogar in den Abendstunden öffnet, ohne Eintritt zu erheben? Und warum gerade und ausgerechnet Gerald Gräf, den selbst druckenden Schriftsteller…?
Ich befürchte noch Schlimmerers: Der Autor hat in der Stadtbücherei auch noch einen Tisch mit seinem selbstgedruckten Machwerk dekoriert, um es an Besucher zu verkaufen und möglicherweise sogar noch zu signieren. Letzteres geschieht vermutlich mit einer Feder, die Autor Gräf zuvor in ein Gemisch aus Blut und Pestbeulenflüssigkeit getunkt hat.
Und hier das Zitat, das Sie besser nicht erst kurz vorm Zubettgehen lesen sollten, weil Sie sonst womöglich von Gerald Gräf und seinen Pestbeulen in den Schlaf verfolgt werden könnten! Und denken Sie beim Lesen: Der Eintritt zur Lesung von Autor Gräf ist kostenlos. Denn raten Sie mal, wer die öffentliche Location und die Mitarbeiter der Bücherei für diese Veranstaltung bezahlt!Aus: Gerald Gräf “Der Pakt des Terroristen”
Wenn ich meine Einkaufszettel in den kommenden Monaten sammle und dann als Book on Demand drucken lasse, bin ich dann auch ein Autor? Oder müssen auf den Einkaufszetteln auch ein paar Perversitäten notiert sein? 🙂
Wenn Sie aus Ihrem Buch in der Ahrensburger Stadtbücherei lesen wollen, dann sollten schon ein paar besondere Dinge auf Ihrem Einkaufszettel stehen, die Ihre absonderlichen Neigungen demonstrieren! 😉
Ist “Gerald Gräf” eventuell das Pseudonym eines Großhansdorfers, über den in diesem Blog häufig mit echtem Namen berichtet wird? Der Inhalt der Leseprobe spricht jedenfalls dafür. Ich für meine Person werde nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr durch Großhansdorf joggen. Und Eltern von minderjährigen Kindern sollten darauf achten, dass ihre Kids nicht heimich in die Stadtbücherei von Ahrensburg gehen!!! Gruß! CC
Nun bin ich gespannt, wie lange diese Veranstaltung noch auf der Homepage von Ahrensburg angepriesen wird. Kein Wunder, dass dieser “Schriftsteller” sein Buch selber gedruckt hat, kein seriöser Verlag würde das veröffentlichen. Frage: Muss die Stadtbücherei auf ihrem Plakat nicht den Hinweis drucken: “Für Jugendliche unter 18 Jahren verboten!”? Ich meine, ja.
So etwas Perverses kann nur aus einem kranken Hirn stammen. Kann mir nicht vorstellen, dass der Mann das in der Bücherei vorlesen darf.
Igitt!
Voll goil! Könnse noch mehr davon abdruckn?!!!
Das ist auf der Website von Ahrensburg, weil der Bürgermeister die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen hat. Wie? Hat er nicht? Na, dann weiß ich auch nicht, warum seine Pressestelle diese Horrorveranstaltung bekanntgibt.
Wer sich sowas ausdenkt, der muss schon ein Defizit im Oberstübchen haben. Umso erstaunlicher ist es, dass die Stadtbibliothek sich für so eine Veranstaltung hergibt und die Tür am Abend geöffnet hat. Findet man dort keine renommierten Autoren wie z. B. im Marstall? Es kann doch nicht sein, dass da so ein Typ vom Dorf kommen und seine perversen Phantasien vortragen kann, bloß weil diese gedruckt sind. Oder wollte man hier bewusst einen Eklat inszenieren, um auf die Bibliothek aufmerksam zu machen? Ne, dann doch lieber ‘ne Pornoveranstaltung, die tut wenigstens niemandem weh.
Ich erwarte von der Stadt, dass sie diese Veranstaltung von ihrer Homepage nimmt. Oder zumindest deutlich macht, dass das nichts für Kinder ist!!
Hoffentlich sitzt Herr G. bei seiner Lesung ganz einsam und allein in der Stadtbücherei. Man könnte ihm ja einen Spiegel vor die Nase stellen, damit er wenigstens das Gefühl hat, unter Seinesgleichen zu sitzen. Zum Glück sind seine Bücher nicht weit verbreitet, so dass sein schriftstellerischer Ruhm sich in Grenzen halten wird. Wie aber, und das ist die Frage aller Fragen, wie aber kommt er mit diesem Elaborat in die Stadtbücherei? Bestehen dort vielleicht verwandtschaftliche Beziehungen? Oder ist der BM ein erklärter Fan des Autors, was ja auch dessen Ankündigung auf der Stadt-Page erklären würde?
Herr Dzubilla, was ereifern Sie sich?! Der Autor, der das geschrieben hat, ist bestimmt stolz auf das, was er geschrieben hat. Und deshalb freut er sich mit Sicherheit, dass Sie aus seinem Buch zitiert haben. Und bestimmt werden nun gaaanz viele Menschen in die Stadtbücherei strömen, um den Horror-Autor zu sehen, zu hören und zu bestaunen. Sie alle werden ihm das Buch aus den Händen reißen, mit nach Hause unter die Bettdecke nehmen und sich damit gruselnd in den Schlaf begeben. Gänsehaut, für die Sie, Herr Dzubilla, mit Ihrer Werbung gesorgt haben. Herr Gräf wird Ihnen zum Dank bestimmt ein Exemplar mit persönlicher Widmung zukommen lassen. PS: Halten Sie das Buch beim Lesen aber schräg, damit das Blut besser rausfließen kann! ;–)
Ekelhaft – bäh!