Die Meldung im MARKT betrifft eigentlich Bargteheide und die Wahl zur Miss Schleswig-Holstein; aber da auch Ahrensburgerinnen im Alter von 17 bis 24 Jahren daran teilnehmen dürfen – vorausgesetzt, sie sind ledig und kinderlos – ist das missliche Thema auch ein Kapitel für Szene Ahrensburg.
Die Wahl findet statt im Restaurant Casa Grande , wo das nackte Fleisch normalerweise kross gebraten auf dem Teller liegt. Von Eintrittsgeld ist im MARKT nirgendwo die Rede. Aber man soll eine Platzreservierung vornehmen. Ob an diesem Platz auch etwas gegessen oder getrunken werden muss, wird nicht gesagt. Und wenn es an dem wäre, dann wäre der Beitrag ja eine Schleichwerbung für das Restaurant.
So, und nun kommt sie, nämlich die Jury, die „prominent“ besetzt ist – mit Frauen (!) und einem Quotenmann. Die Frauen sind u. a. Jenny Elvers. Und Maren Gilzer mit dem Hinweis: „Glücksrad-Fee“. Diese stumme Rolle hat sie allerdings zuletzt vor zwanzig Jahren gespielt, als die jüngste Miss-Kandidatin noch gar nicht auf der Welt war und die älteste gerade in die Schule gekommen ist. Daneben sitzt noch eine Autorin und eine so genannte „Promi-Friseurin“. Und der einzige Mann in der Jury ist „Mister Germany“ aus dem vergangenen Jahr.
Sie sehen, liebe Kandidatinnen: Diese Jury, die über die schönste Miss aus Schleswig-Holstein entscheiden wird, ist wirklich das Nonplusultra. Da fehlen eigentlich nur noch Kader Loth und Florian Wess, um den Gipfel noch zu überschreiten.
Nein, nein, ich habe nichts gegen Miss-Wahlen und schon gar nichts gegen schöne Frauen! Aber wenn diese schon an so einem Wettbewerb teilnehmen, dann sollte wenigstens die Jury repräsentativ sein und komplett aus Schleswig-Holstein stammen. Und wenn die gewählte Miss Schleswig-Holstein “ein wertvolles Collier des Fernsehsenders Juwelo-TV” bekommt, dann sollte wenigstens im Vorwege gesagt werden, wie wertvoll es denn in Euro ist, finden Sie nicht auch…?
Was mich mal ganz allgemein interessieren würde: Müssen die Teilnehmerinnen an der Miss-Wahl zuvor eine schriftliche Erklärung abgeben, dass sie nicht schwanger sind?
Ich mache nur mit, wenn auch Schäfer Heinrich (“Bauer sucht Frau”) mit in der Jury sitzt, weil ich schon immer mal ein Schäferstündchen erleben wollte.
MoinMoin. Nachdenklich habe ich den Artikel gelesen und muss sagen … er hat es in sich … Sie haben recht – über Prominenz lässt sich sicherlich streiten … auch über Ihre sonstigen Einwände … zum Beispiel: die Jury sollte aus Schleswig-Holstein kommen und repräsentativ sein … also ich würde mich durchaus als repräsentative Schleswig-Holsteinerin – sprich als eine Stellvertreterin für viele Stimmen bezeichnen … lieber Kollege oder liebe Kollegin der schreibenden Zunft … warum so bissig? Ich würde mich freuen, wenn wir uns am kommenden Sonntag über Ihr Standing unterhalten würden. In diesem Sinne eine interessierte Leserin Ihrer Artikel.
MfG
Bärbel Kiy (Autorin)