Es wird immer auffälliger, liebe Mitbürger, wie die Stormarn-Redaktion vom 3. Buch Abendblatt ihre Leser manipulieren will. Auch heute finden wir dazu ein Corpus Delicti im Blatt unter der Überschrift „CDU und SPD stellen sich für Kommunalwahl auf“. Und hier wird berichtet, dass die CDU für 16 Wahlkreise in Ahrensburg 16 Kandidaten aufstellt.
Das Merkwürdige: Von den 16 Kandidaten der CDU werden völlig willkürlich vier ausgeguckt und namentlich genannt mit dem Hinweis: „zum Beispiel“.
Frage: Sind die anderen 12 Kandidaten nicht so wichtig wie die vier als Beispiele genannten? Will man sie bewusst kränken, indem man ihre Namen verschweigt? (“Respektlosigkeit”, würde Janina Dietrich das nennen.) Oder haben sich die vier auserwählten Personen vielleicht als Informanten für die Redaktion besonders dienlich erwiesen, sodass hier eine Gegenleistung erfolgt?
Ne, liebe Leute, entweder man nennt alle 16 Namen oder keinen. Und wenn man nur vier nennt, dann müssten dies Personen etwas aufweisen, was die anderen 12 nicht tun. Und genau das ist hier nicht der Fall.
Online ist es noch deutlicher. Hier wird nur ein einziger Kandidat, nämlich der Herr Knoll, im Bild vorgestellt. Scheint ein guter Gesprächspartner von Marc R. Hoffmann zu sein. 😉 Oder wollte man auf diese Weise nur dem ausgeschiedenen (?) Kollegen Wendler ein kleines Fotohonorar bescheren?
Na bitte, geht doch! Auf Grund meines Blog-Eintrages schickte mir Dr. Toufic Schilling soeben die komplette Kandidaten-Liste der CDU für die kommende Kommunalwahl in Ahrensburg. Fehlen zwar noch ein paar Fotos, aber immerhin sind alle Namen mit ihren Wahlkreisen vorhanden. Bitte sehr:
Der Informationsgehalt dieses Artikels tendiert gegen Null. Wenn man die Leser so schlecht und oberflächlich über Wahlen informiert, braucht man sich nicht zu wundern, dass viele Bürger sich nicht mehr für Kommunalpolitik interessieren. Außerdem enthält der Artikel eine regelrechte Falschmeldung: Ekkehard Knoll ist bislang überhaupt nicht gewählter Stadtverordneter.
Um sich ein Bild über eine Partei machen zu können, braucht man neben Informationen zu den Kandidaten auch eine Darstellung dessen, was diese Gruppierung innerhalb der kommenden Jahre erreichen möchte. In diesem Artikel wird weder das eine noch das andere wirklich den Lesern vorgestellt. Wie sollen die Bürger sich für Politik interessieren, wenn sie überhaupt nicht richtig informiert werden? Statt über Blogger und Internetforen herzuziehen, sollten sich die Redakteure der Stormarnbeilage mal an die eigene Nase fassen.
Der Artikel ist erst auf Seite 3 der Stormarnbeilage, und dort auch noch ganz unten platziert, so, als wolle man den Lesern sagen, dass jetzt etwas kommt, was furchtbar langweilig ist, aber halt zum Pflichtpensum einer Zeitung gehört.
Es ist schon merkwürdig, dass bei den Artikeln, in denen sich der jetzige Bürgermeister (SPD) vor seiner Wiederwahl in der Stormarnbeilage präsentieren konnte, ganz anders verfahren wurde: Der Bericht mit den Wahlversprechen des Bürgermeisters war immer auf Seite 1. Zu dem Artikel gehörte regelmäßig eine halbseitige Farbfotografie des Amtsinhabers. Zudem durfte der Amtsinhaber sich zu seinen Wahlversprechen persönlich äußern. Damals wurde der Amtsinhaber von der Stormarnbeilage wie ein Popstar präsentiert. Den übrigen Bewerbern wurden derartige Privilegien nicht gewährt. Allein mit der Platzierung von Artikeln und mit der Zuhilfenahme oder dem Weglassen von Fotos kann man Wahlen beeinflussen. Das weiß man in der Redaktion der Stormarnbeilage sehr genau! Und als Leser bekommt man den Eindruck, dass dieses Spiel jetzt wieder beginnt!