Der Aufmacher vom 3. Buch Abendblatt ist heute mal wieder echt fürs Klo und wurde zum wichtigsten Thema des Tages im gesamten Kreis Stormarn gemacht – siehe die Abbildung! Es geht wieder einmal um diese vermaledeite öffentliche Toilette, die das deutschlandweit berühmte Skandal-Luxus-WC am Rathaus ersetzen und deshalb rund um die Uhr geöffnet sein soll, obwohl niemand sagen kann, ob das überhaupt nötig ist. Wichtig ist auf jeden Fall, dass diese Toilette auch barrierefrei ist.
Leser von Szene Ahrensburg wissen, dass es in Ahrensburg ausreichend Toiletten gibt, die barrierefrei nutzbar sind. Nach 20 Uhr gibt es nach meiner Erkenntnis nur eine, die aber zentral gelegen ist am Regionalbahnhof. Diese Anlage müsste saniert werden, und schon wäre das ganze Thema vom Tisch.
Falls Sie die Thematik nicht vor Augen haben: Hier drei Blog-Einträge aus der Vergangenheit, nämlich hier und hier und hier.
Stattdessen erfolgt ein Riesen-Buhei um nichts. Das Luxus-Klo, das ersetzt werden soll, wurde laut Angabe der Stormarn-Redaktion im Durchschnitt von täglich 2 (zwei) Personen genutzt. Ob das überhaupt nach 20 Uhr der Fall gewesen ist und wieviel behinderte Bürger dort gewesen sind, ist nicht bekannt. Und dafür will der Umweltausschuss nun 150.000 Euro für eine neue Anlage bereitstellen. Ob damit auch die Wartungskosten gedeckt sind, erfährt der Leser nicht.
Hier zeichnet sich eine neue Steuergeld-Verschwendung ab. Natürlich ist es verständlich, dass niemand im Ausschuss dem Behinderten-Beirat widersprechen möchte, weil das schnell asozial wirken könnte. Aber ich habe das Gefühl, dem Behinderten-Beirat geht es mehr um das Prinzip als um die Tatsachen. Und deshalb wäre hier ein klärendes Gespräch notwendig.
Mit diesem Beitrag hat die HA-Stormarn-Redaktion dafür gesorgt, dass mal wieder im gesamten Kreis Stormarn über Ahrensburg gelacht und gefragt wird: Sonst haben die in der Schlossstadt keine Probleme, oder?
Falls jemand das Abendblatt nicht liest – es sollte nicht unerwähnt bleiben, was Thomas Bellizzi von der FDP geäußert hat!
Da sieht man mal wieder, mit welch unsinnigen Diskussionen die Stadtverordneten ihre Zeit zubringen und mit welch unsinniger Berichterstattung die Stormarnbeilage ihre Seiten füllt. Und dann wundern sich auch noch manche Stadtverordnete, dass ihre Entscheidungen bei den Bürgern keine Zustimmung finden oder sogar belächelt werden. Es gehört schon eine große Portion Kleingeisterei dazu, um eine derartiges Thema immer wieder erneut aufs Tapet zu bringen. In dieser Zeit hätte die bereits vorhandene Behindertentoilette am Bahnhof schon längst saniert werden können.
Wäre das nicht ein Thema für das Satiremagazin extra3 ?
Da der Behindertenbeirat nicht darauf gedrängt hat, dass die bereits vorhandene öffentliche behindertengerechte Toilette repariert wird, trägt er Mitverantwortung für diese enorme Verschwendung von Steuergeldern.
Wer diesen Artikel in der Stormarnbeilage liest, kann nur noch den Kopf schütteln. Die Mehrzahl der Stadtverordneten, ebenso wie der Behinderten – und der Seniorenbeirat , scheinen in einer Art Parallelwelt zu leben, die mit den realen Problemen der Bürger von Ahrensburg nichts zu tun hat!
Eine Ahrensburger Bedürfnisanstalt für kleine und große Geschäfte in der Nacht, die so dringend sind, dass die Notdurft nicht erst daheim erledigt werden kann, das ist wirklich das zentrale Thema in der Schlossstadt, das alle Gemüter im gesamten Kreis Stormarn wahnsinnig bewegt, wo es rund 7000 Kinder gibt, die in Armut leben müssen. Die brauchen natürlich kein Klo in der Nacht, sondern sie benötigen Brot am Tag. Aber statt dass sie von der Stadt kostenlose Essensmarken für eine Stadtküche bekommen, da erhalten sie stattdessen blaue Fähnchen in die Schlosswiese gesteckt. Und darauf können sie prima scheißen, ohne dass die Stadt dafür 150000 Euro ausgeben muss. Passt doch, oder?
Ich könnte mir vorstellen, dass Bürger, die in der Innenstadt wohnen und dort eine barrierefreie Toilette haben, gegen einen jährlichen Zuschuss der Stadt – sagen wir mal 12.000 Euro – ihre Toilette Tag und Nacht zur Verfügung stellen würden. Ich würde es jedenfalls gern tun!