Wachdienst fürs CCA, nicht aber für die Rampengasse – ha!ha!ha!

aus: Hamburger Abendblatt

Leute, es gibt schon wieder was Unlustiges zu berichten. Nachdem ich das Problem “Ghetto Rampengasse” gerade angeschnitten habe, kommt heute die Redaktion vom 3. Buch Abendblatt (Ralph Klingel-Domdey höchstselbst) ebenfalls auf das Thema zurück und hat dazu den heutigen Aufmacher verfasst. Schlagzeile: “Ahrensburg: CCA bekommt einen Wachdienst” – siehe die Abbildung!

Das klingt zuerst mal gut; im Kleingedruckten jedeoch kommt die Ernüchterung. Um es kurz zu machen: Ein privater Wachdienst soll dass CCA und die gegenüberliegenden Läden bewachen, die denselben Eigner haben. Aber dort, wo das Problem liegt, nämlich in der Rampengasse, fühlt sich niemand zuständig, weder das CCA noch die Stadtverwaltung. Und die Open-Air-Bar von Penny bleibt weiterhin geöffnet.

Ich zitiere einen Absatz aus dem 3. Buch Abendblatt und also lautend:

Was die eigentliche Fläche der Klaus-Groth-Straße vor dem CCA betrifft, so sollen die Sicherheitsleute die Lage beobachten und bei Straftaten die Polizei alarmieren. Denn die Fläche ist öffentliches Gelände im Eigentum der Stadt. “Für Ordnung und Sicherheit dort sind Polizei und Stadtverwaltung verantwortlich”, sagt Stefanie Fröhlich. Privates Sicherheitspersonal habe dort nur die begrenzten Befugnisse, die jedem Bürger zustehen. “Unser Sicherheitspersonal soll an der Klaus-Groth-Straße keine Drohkulisse aufbauen, schließlich ist es grundsätzlich erlaubt, sich dort zu treffen und etwas zu trinken”, sagt Fröhlich.

Tacheles gesprochen: Die Straße, die früher einmal das Ende der Klaus-Groth-Straße gewesen ist, wurde mit dem Bau des CCA zur Rampengasse. Was meint: Die Stadt hat diesen Straßenteil dem CCA überlassen, damit dort Ein- und Ausfahrt zur Tiefgarage entstehen konnten. Mt anderen Worten: Ob die Rampengasse an das CCA verschenkt, verkauft oder verpachtet worden ist – als Nutzer  ist der Eigentümer des CCA auch verantwortlich für den Gehweg vor seinen Gebäuden.

Denn: Die Rampengasse ist ein Gehweg und keine Straße. Und so, wie jeder Hauseigentümer verantwortlich ist für den Gehweg vor seinem Haus, so ist es auch die Münchener Firma ILG-Gruppe, die als Eigentümer der Gebäude beidseitig des Gehweges für Ordnung und Sauberkeit zuständig ist. Oder Ein- und Ausfahrt zur Tiefgarage werden von der Stadt geschlossen und der Gehweg wird wieder zur Straße und für den allgemeinen Verkehr freigegeben. Damit wäre dann auch das Problem mit der Open-Air-Bar von Penny gelöst.

Hätte hingegen die Stadt die Verantwortung für die Rampengasse, dann würde schon ein behördlich ausgesprochenes Alkoholverbot dafür sorgen, dass dort etwas mehr Ruhe herrschen würde. Und die Überwachungskräfte der Stadt müssten darüber genauso wachen wie über die Parkplätze in der Stadt.

Postskriptum: Nach dem heutigen Bericht im 3. Buch Stormarn ist Center-Manager Erich Lawrenz weiterhin für das CCA tätig und schimpft wie ein Rohrspatz auf Bürgermeister Michael Sarach.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. November 2017

14 Gedanken zu „Wachdienst fürs CCA, nicht aber für die Rampengasse – ha!ha!ha!

  1. H.J. Lange

    Ja, so ist es Herr Dzubilla,
    es ist ungeklärt, wer rechtlich, bzw. grundbuchmäßig Eigentümer verschiedener Flächen ist, die von Kritikern “Rampengasse” genannt werden.
    Und zwar egal ob be-baut (mit Rampen) oder über-baut (etwa an der Ecke zur großen-Straße) oder unter-baut (etwa mit privaten Kellerräumen, die niemand kennt … ).
    Diese im wahrsten Sinne des Wortes Dunkelseite Pepperscher SPD-“Familien”-Politik wird sichtbar, wenn man über den bis heute gültigen Bebauungsplan den brutal davon abweichend genehmigten und ausgeführten Bauplan legt und zudem mit dem städtischen Liegenschaftskataster vergleicht.
    Da stimmen so manche Bücher niicht sooo gaaanz genau.
    HJL

  2. Fritz aus Ahrensburg

    Der Ahrensburger Bürgermeister wohnt eben im Villenviertel in ruhiger Nachbarschaft. Was kümmert es den Verwaltungschef, ob die Anwohner der Rampengasse ein Lärm – oder ein Müllproblem haben oder nicht.
    Der Bürgermeister macht einfach die Augen zu und schläft durch die zweite Amtszeit durch – natürlich nur so lange, bis es wieder das nächste Oktoberfest zu eröffnen gibt. Der Bürgermesiter spricht nur deshalb kein Alkoholverbot aus, weil dann das nächste Oktoberfest in Gefahr wäre.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Regine Hildebrandt (1941–2001) nannte man die „Mutter Courage des Ostens“. Und die SPD-Politikerin war berühmt für ihre klare Aussprache. Eines ihrer berühmten Worte lautete:

      „Sag mir nicht, warum es nicht geht, sondern sag mir, wie es geht!“

      Ich meine, darüber sollte gerade unser Bürgermeister (SPD) öfter mal nachdenken.

  3. Frieda B.

    Da streiten sich die Parteien monatelang über die Baumschutzsatzung und schauen dann, wenn es um ein wirklich gravierendes Problem geht, einfach weg. Das zeigt uns noch einmal, wie weit sich die Parteien von den Problemen und Nöten der Bürger entfernt und es sich in ihrem komfortablen politischen Wolkenkuckucksheim bequem gemacht haben. Ein Glück, dass wenigstens die CDU aufgewacht ist.

  4. Nagel

    Wenn es nur der Alkoholkonsum wäre ! Andere Städte wie zB. Berlin(Alexanderplatz) oder einfach nur das gesamte Ruhrgebiet haben damit größere Probleme . Ganz eindeutig werden im Pennydurchgang weiche Drogen verkauft . Im Frühherbst gab es zwischen 20 Syrern und ca . 10-12 Afghanen in den späten Abendstunden Handgreiflichkeiten im Bereich Rampengasse/Große Straße , der Vorfall müsste auch in den Polizeiakten stehen . Der Grund für die Streitigkeiten soll der Drogenumschlagplatz “Durchgang Penny/Lehmanstieg ” gewesen sein bzw. welche Gang dort jetzt Drogen verkaufen darf . Solche Probleme gab es um 2014 genau dort schon einmal, damals gelang es der Polizei den damaligen Drogenring festzunehmen. Sehr schade finde ich auch , das sich im Backshop “Mr. Baker” die hiesige Arbeitslosenszene trifft , der Inhaber kann einem für diese m.M.n fortlaufende Geschäftsschädigung nur leid tun .

  5. Rüdiger

    Die Klaus-Groth-Straße ist in diesem Bereich ein toter Platz, ohne Aufenthaltsqualität, und das mitten in der Stadt. Für Alkis und Drogenhändler der ideale Ort.

    1. Observator

      Das klingt weniger nach Wach- und Schließgesellschaft. Das klingt eher nach Lach- und Schießgesellschaft, sprich: Kabarett. 😉 😉 😉

  6. Der Spatz vom Rathausdach

    Wer war eigentlich so blöd, und hat die Presse gerufen, damit das Problem erst richtig Breitenwirkung erzielt? Die meisten Menschen wussten vermutlich gar nichts von diesem Zustand, erst durch die Berichterstattung im Abendblatt wurde das breitgetreten. Und damit bekommt das CCA ein Scheiß-Image: Kunden können dort nur unter Schutz eines Wachdienstes einkaufen! Dümmer geht’s nümmer. Aber es gibt wohl immer Leute, die nach der Presse rufen, um sich dort selber abbilden zu lassen. *kopfschüttel*

  7. Franz Reigen

    Sehr geehrter Herr Dzubilla,

    die rechtlichen Sachverhalte sollten von ihnen genauer recherchiert werden, wenn Sie solche Texte verbreiten.
    Die Verpflichtung zur Reinigung Gehwegen ergibt sich aus der Satzung der Stadt, nicht aus dem Besitzverhältnissen. Wobei die Reinigung und Sauberkeit allerdings auf Gegenstände, die herumliegen, bezogen ist. Ich denke nicht, dass Sie das Recht einer Polizei oder eines Ordnungsamtes auf ihrem Fußweg, wo SIE Winterdienst machen, ausüben dürfen.

    Nun zum Alkoholverbot. Wenn es so einfach wäre, dann hätte man es selbst in der Stadt Ahrensburg wohl schon ausgesprochen. Jedoch ist auch das Verbot an rechtliche Rahmenbedingungen geknüpft. Wie Sie wissen sollten, gibt es in der Stadt nur eine überschaubare Zahl von Politessen. Sollen diese die Kontrolle darüber übernehmen? Das zu Zeiten wo normalerweise das Ordnungsamt nicht mehr tätig ist?
    Wie Sie sehen, liegt die Lösung nicht auf der Straße.

    Aber ein Vorschlag zur Güte: Jeder Passant der Unregelmäßigkeiten, egal wo in Ahrensburg sieht, sollte seine eigene Verantwortung und Anteil an der Gestaltung der Gemeinschaft erkennen und die Problem bei den Personen, die die Verfehlung praktizieren, direkt oder telefonisch bei der Polizei anbringen. Dann wäre die Stadt schon ein Stück weiter. Es hilft nicht immer mit dem Finger auf andere zu zeigen. Leider tun Sie das mit ihrem Blog.

      1. H.J. Lange

        Man möge mich aufklären:
        Darf ich persönlich den gemeldeten “Judenstern” in der Ahrensburger Rampengasse mit mitgebrachter Farbe selbst über pinseln oder erhalte ich dann eine Anzeige wegen Sachbeschädigung ?
        HJL

        1. Harald Dzubilla Artikelautor

          Ich möchte denjenigen Ahrensburger Richter erleben, der das als Sachbeschädigung verurteilen würde! Wenn Sie den Schmierer auf frischer Tat erwischt hätten, dann hätten Sie auch Polizeigewalt ausüben und ihn festnehmen können.

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