Dass die Ahrensburger Baumschutzsatzung genauso sinnvoll ist wie ein Pickel auf der Nase, wird niemand abstreiten können, der ernsthaft darüber nachdenkt. Früher habe ich das nicht getan; erst als ich mich damit beschäftigt hatte, weiß ich: Die Ahrensburger Baumschutzsatzung ist typischer Behörden-Quatsch.
Ich will nicht in Wiederholungen ausufern, nur soviel: Eine Buche darf nicht gefällt werden, eine Birke dagegen ja. Eine Lärche unterliegt keinem Schutz, eine Kiefer aber wohl. Und wer sein Grundstück teilt und eine Bebauung plant, der darf dort jeden Baum fällen. Und die Stadt selber nimmt Sonderrechte für sich in Anspruch – wenn ich mal an die Fällaktion in der Großen Straße erinnern darf. Schon damit wird die Baumschutzsatzung ad absurdum geführt. Und: Wertvolle Bäume, die Obst tragen, dürfen jederzeit in jeder Größe gefällt werden.
Wer in seinem Garten einen Baum hat, der das Licht nimmt, und deshalb keine Obstbäume auf seinem eigenen Grundstück pflanzen kann, der leidet unter der Willkür der Baumschutzsatzung. Und viele geschützte Bäume werden schon allein deshalb von Grundeigentümern gefällt, damit sie nicht in die schutzbefohlene Größe wachsen.
In der überarbeiteten Satzung nun sollen Eigentümer von Grundstücken, die weniger als 500 qm groß sind, von der Baumschutzsatzung befreit werden. Genauso dürfen Bäume gefällt werden, die bis zu 5 m am Haus stehen. Na toll.
Genauer gesagt: Was für ein Unfug! Wenn das Grundstück 600 qm groß ist, bekommt der Eigentümer keine Fällgenehmigung, genauso wenn der Baum 6 m vom Haus entfernt steht. Und das auch nicht, wenn er sich verpflichtet, Ersatzbäume in seinem Garten zu pflanzen, zum Beispiel einen Apfelbaum, einen Birnbaum und dazu noch einen Kirschbaum.
Ahrensburg hat mehr Bäume als Einwohner. Die Linden in der Straße, wo ich wohne, sind riesengroß gewachsen, nehmen den Gärten das Licht der Sonne. Und die Stadt ist scheinbar nicht in der Lage, das Laub vernünftig von Straße und Wegesrand zu beseitigen, sodass es für die Bürger zur Sisyphusarbeit wird.
Eine Bürgerbeteiligung über den Sinn oder Unsinn der Baumschutzsatzung zu verlangen, ist natürlich unsinnig, da die Verordnung nur Bürger in ihren persönlichen Rechten einschränkt, die davon betroffen sind. Und wenn jemand ruft: „Natur! Umweltschutz!“, dann klingt das so, als würde die Welt untergehen, wenn ein Baum gefällt wird. Dass das Licht der Sonne für das Wohlergehen der Menschen nicht weniger wichtig ist als eine gute Luftqualität, wird wohl niemand bestreiten können. Und wer einen Riesenbaum auf seinem Grundstück stehen hat, den er nicht fällen darf, der kann nur bei jedem Sturm oder Orkan die Hände falten und beten, dass ihm der Baum nicht auf sein Haus fallen möge. Und: Dafür haften weder Stadt noch die Verordneten. Und bei einer bestimmten Orkanstärke nicht einmal die Versicherung, 🙁
Die Naturschutzverbände sprechen sich seit Jahren dafür aus, dass auch in Ahrensburg die Innenverdichtung Vorrang haben soll vor der Erschließung neuer Baugebiet auf der grünen Wiese oder in Landschaftsschutzgebieten. Innenverdichtung ist aber nur möglich, wenn große Grundstücke kleiner werden und auf diesen Grundstücken Bäume weichen. Dazu ist es unumgänglich, dass die BSS gelockert oder ganz abgeschafft wird. Die Naturschutzverbände und die Grünen lügen sich also eins in die Tasche, wenn sie die Beibehaltung der bisherigen BSS fordern. Anscheinend nehmen sie es lieber in Kauf, dass in Ahresnburg zukünftig Landschaftsschutzgebiet zerstört werden, damit dann dort neue Häuser und Wohnungen gebaut werden können.
Der NABU hat geschrieben, die veränderte Bumschutzsatzung sei unlogisch und deshalb nicht hinnehmbar. Aber tatsächlich war die alte Satzung bereits mehr als unlogisch, weil es keinerlei Erklärung oder Begründung dafür gab, warum einzelne Baumarten unter die Baumschutzsatzung fallen sollten oder nicht. Von daher ist der Sturm der Entrüstung der von Seiten des NABU und der Grünen gegen die veränderte Baumschutzsatzung losgetreten wurde, nicht nachvollziehbar. Da wollen sich wohl ein paar Leute wichtig machen.
Schade, dass die SPD und die WAB nicht den Mut hatten, für die komplette Abschaffung der BSS zu stimmen. Dann wäre das jetzige absurde Theater ausgblieben.
Wenn in Ahrensburg alles so bleiben soll, wie es ist, dann muss man als erstes verbieten, dass in Ahrensburg überhaupt noch Häuser und Wohnungen gebaut werden dürfen. Denn nur so kann man es verhindern, dass Bäume gefällt werden dürfen.
Der Grüne Christian Schmidt und einige andere tun so, als ob der Untergang des Abendlandes bevorstehen würde, wenn in Ahrensburg die Baumschutzsatzung gelockert, geschweige denn abgeschafft würde. In Bargteheid wurde die Baumschutzsatzung vor Jahren ersatzlos gestrichen, und der Stadt ist dadurch keinerlei Schaden entstanden, im Gegenteil: Die Stadtverordneten können sich in Bargteheide darauf konzentrieren, was für die Stadt wesentlich ist. In Ahrensburg dagegen wird die Zeit in Ausschüssen vertan mit einem unerträglich kleinkariertem Hickhack und einer sinnentleerten Kleinkrämerei.
In Ahrensburg wurde die BSS schon zig-mal geändert, ohne dass eine Bürgerbeteiligung oder eine Einspruchsmöglichkeit auch nur angedacht wurde. Die plötzliche Entdeckung dieser Möglichkeit hängt wohl damit zusammen, dass einige Herrschaften hier ihre Chance wittern, jegliche Möglichkeit zur Veränderung zu blockieren.
Die Abschaffung der Baumschutzsatzung könnte Stellen in der Umweltabteilung freisetzen. Das passt einigen Leuten im Rathaus nicht.
Und ich hatte immer gedacht, die WAB vertritt die Interessen der Bürger. Aber ich erkenne: Der Verein vertritt die Belange der Bürgermeisterei unserer Stadt.
Die Stadt Ahrensburg , die Grünen und einige Verbände verwechseln Naturschutz anscheinend mit der Drangsalierung der privaten Grundeigentümer. Hier werden die Grundeigentümer sozusagen in Geiselhaft genommen, damit sich einige Personen öffentlich als Naturschützer profilieren können. Wer es aber wirklich ernst meint mit dem Naturschutz in Ahrensburg , muss zukünftig deutlich Stellung beziehen gegen die geplante Bebauung von Landschaftsschutzgebieten . Und genau hierzu fehlt es bisher an klaren Stellungnahmen.
Hallo Herr Kirchhoff,
Sie haben genau erkannt, wo die Crux bei der WAB liegt.
Günther
Niemand konnte bisher nachweisen, warum Ahrensburg überhaupt eine Baumschutzsatzung braucht.
Auf dem Erlenhof und anderen Neubaugebieten sind die Baugrundstücke so klein, dass dort nie ein Baum wachsen kann, der irgendwann unter die Baumschutzsatzung fallen wird. Im Umweltausschuss wird eine Scheindebatte geführt, bei der Nostalgiker, Chefideologen und Machtstrategen das Wort führen. Es ist borniert, den Naturschutz auf die Diskussion um die BSS zu verengen und den Gegnern der Ahrensburger Baumschutzsatzung zu unterstellen, dass sie den Naturschutz missachten würden.
Und SPD, WAB und die Grünen vergessen: Unter einem alten Baum können keine jungen Bäume nachwachsen.
Wenn heutzutage ein Investor ein Grundstück mit altem Baumbestand kauft, werden zunächst alle alten Bäume gefällt. Dann wird das Grundstück so eng bebaut, dass kaum mehr Platz für einen neuen Baum bleibt. Das wird von der Stadt bei Investoren so genehmigt, ohne Rücksicht auf Baumschutz. Diese Praxis wurde von den Grünen und den Naturschutzverbänden nie in Frage gestellt. Deshalb ist der plötzliche Aufschrei im Umweltausschuss für mich auch ein Zeichen doppelter Moral.
Es geht den Grünspechten bei der Baumschutzverordnung gar nicht um den Schutz der Natur, sondern um den Schutz grüner Prinzipien. Dabei merken sie leider nicht, dass die Baumschutzverordnung dem Umweltschutz weniger dienlich ist als gar keine Baumschutzverordnung. Wie sollen neue Bäume nachwachsen, wenn die alten das verhindern!
Folgendes fällt mir dazu noch ein: Was ist, wenn ich mein Grundstück teilen lasse, einen Bauantrag stelle nach Genehmigung die Bäume absägen lasse … und es mir dann anders überlege und doch nicht baue, weil es mir zu teuer ist?
Besonders scheinheilig ist die Debatte um die veränderte Baumschutzsatzung, die derzeit auf ahrensburg24 geführt wird. Da plustet sich Frau Veeh auf und behauptet, in Ahrensburg drohe der Umweltschutz unter die Räder zu kommen. Begründung: keine. Christian Schmidt von den Grünen und Peter Egan von der WAB stilisieren sich zu Hütern der Demokratie, weil sie die öffentliche Auslegung des neuen Entwurfs für die BSS eingefordert haben. Dabei wurde die Ahrensburger BSS in den vergangenen Jahren mehrfach geändert, ohne dass dies der Öffentlichkeit gegenüber erklärt oder begründet worden war. Da diese früheren Veränderungen bei Frau Veeh, Herrn Schmidt und Herrn Egan als bekannt vorausgesetzt werden dürfen, sollten sie sich jetzt nicht als Hüter der Demokratie aufschwingen.
Frau Veeh hat auch behauptet, dass Elisabeth Samusch die Witwe von Bürgermeister Michael Samusch ist, obwohl sie eigentlich wissen müsste, dass der Bürgermeister Michael Sarach heißt.
In einem heutigen Leserbrief in der Stormarnbeilage wird anlässlich der erneut vertagten Entscheidung zur Moorwanderbrücke die Handlungsunfähigkeit des Umweltausschusses beklagt: “Entscheidungen mit Bürgernähe sehen anders aus, unsere gewählten Stadtverordneten sind weit weg davon.” Genau das Gleiche könnte man auch zur Diskussion um die Baumschutzsatzung sagen.
Es ist schon merkwürdig, dass Parteienvertreter dann auf einmal die Bürgerbeteiligung für sich entdecken, wenn sie sich mit ihrer Meinung bei einer Abstimmung nicht durchsetzen konnten. Dabei gab es jede Menge Leserbriefe zum Thema in der Stormarmbeilage. Und darunter war nicht ein einziger Leserbrief, der sich für die Beibehaltung der bisherigen Baumschtuzsatzung ausgesprochen hat. Alle waren erleichtert, dass die Baumschutzsatzung endlich gelockert werden sollte. Und jetzt zeichnet sich ab, dass auch dieser Beschluss wieder verwässert oder zurückgenommen werden soll. Da braucht man sich nicht mehr zu wundern, wenn die Bürger der hiesigen Politik den Rücken zukehren.
Wenn Frau Veeh einen Kommentar schreibt, in dem die weitere Diskussion der Baumschutzsatzung gefordert wird, dann ist dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit der Verwaltung so abgesprochen. Die Verwaltung würde an Macht und Einfluss verlieren, wenn die Baumschutzsatzung gelockert oder abgeschafft würde. Man hört ja immer wieder, dass in Ahrensburg so lange abgestimmt wird, bis das Ergebnis der Verwaltung passt. Wir befinden uns leider wieder einmal mitten inmitten einer der zahlreichen politischen Intrigen, die vielen Ahrensburger Bürgern die Lust an der Politik nimmt.