Am 26. April 2012 habe ich in einem Blog-Eintrag den Vorschlag gemacht, die Sportplätze aus der City zu nehmen und ins Gewerbegebiet zu verlegen. Eine Idee, die schon zuvor in der Politik diskutiert worden war, wenn Sie sich dazu bitte mal den Kommentar von Jochen Proske (SPD) durchlesen wollen.
Proske schrieb damals: „Vor vielen Jahren haben sich SPD und CDU darauf verständigt, die Sportplätze in den Randbereich der Stadt zu verlegen, im Übrigen auch, weil die sanitären Anlagen für die Sportlerinnen und Sportler am Stormarnplatz noch auf dem Stand der 50er Jahre des vorherigen Jahrhunderts sind.“
Das 3. Buch Abendblatt macht heute auf mit der Frage: „Ahrensburgs Sportplätze doch raus aus der City?“ und weist darauf hin, dass die sanitären Anlagen immer noch im schlechten Zustand sind – im Gegensatz zum Luxus-Klo vor dem Rathaus, in das die Stadt erheblich mehr Geld investiert hat als für die Sanierung der sanitären Anlagen benötigt wird.
Der Vorstoß von Bürgermeister Michael Sarach, das Thema erneut in Angriff zu nehmen, ist sinnvoll und darum lobenswert, auch wenn es in der Politik immer noch Stimmen dagegen gibt. Entscheidend ist, dass der ATSV offenbar grundsätzlich zu einem Umzug bereit ist. Womit der Umzug ein Win-win-Deal ist, also eine Doppelsieg-Strategie.
Wie die Stormarn-Beilage richtig bemerkte, soll der frühere Eigentümer die Fläche Stormarnplatz und Alte Reitbahn der Stadt Ahrensburg unter der Bedingung vermacht haben, dass diese Flächen nur für die Allgemeinheit genutzt werden dürfen. Die Straßenführung der Stormarnstraße ist da schon bedenklich. Der kostenpflichtige Parkplatz Alte Reitbahn ist ebenfalls bedenklich. Und ich habe den Eindruck, dass die Fläche seit meiner Kindergartenzeit hinter dem alten Rathaus in der Großen Straße erheblich geschrumpft ist (Rathaus und Peter-Rantzau-Haus). Wenn die jahrelang umkämpften Sportflächen von dort verschwinden, was soll dann dort hin? Ein neues Quartier für Spekulanten? Doch ein teurer Stadtpark? Oder eine Festwiese für Spektakel wie Stadtfest und endlich wieder ein jährliches Volks- und Schützenfest mit viel Kirmes und Feuerwerk?
Ab auf die Wiesn
Wolfgang König
Seit Ewigkeiten höre ich von dem Gerücht, dass die Sportplätze ein Geschenk einer Privatperson für die Stadt sind mit besonderen Auflagen. Und genauso lange frage ich mich: Warum – Himmel, Arsch und Zwirn! – hat das bis heute noch niemand überprüft? Das kann ja wohl nicht so schwer sein, mal in den alten Unterlagen nachzugucken!
Wahrscheinlich ist genau in dieser Akte im Archiv die entsprechende Seite vom Schimmelpilz befallen …
Nach unseren Recherchen wurde der Stormarnplatz 1923 der ALLGEMEINHEIT mit der Auflage vermacht, diesen für sportliche Zwecke zu nutzen. Quellen sind: Stadtarchiv Ahrensburg, Kreisarchiv Bad Oldesloe, Landeskatasteramt Schleswig Holstein, Landesarchiv Schleswig und das Stadtarchiv Hamburg, da Stormarn (Ahrensburg) damals noch zu Wandsbek gehörte. Der Platz war damals bedeutend grösser, es ist nicht ausgeschlossen, dass auch die Alte Reitbahn dazu gehört. Diese Flächen sindt auch im Bebauungsplan 11 von 1969 so ausgewiesen (Spiel/Sport). Wenn die Alte Reitbahn dazu gehört, was Herr Stern ja sicher gewissenhaft recherchieren wird 😉 , dann wäre auch die ganze Bauplanung bzw der Verkauf an einen Investor dort in der Form u.U. nicht möglich. Warten wir mal ab und haken nach!
Regina Mehrer
Womit sich die Fragen stellen: WER hat das vermacht? Und: Ist das nach fast 100 Jahren möglicherweise verjährt? Und: Wenn die Stadt für den Platz einen Ausgleich für Sport und Spiel an anderer Stelle schafft (quasi ein Tausch), ist das im Sinne der Allgemeinheit gestattet? Oder muss die Allgemeinheit darüber in einer Einwohnerabstimmung abstimmen?
Ja, es ist schon geheimnisvoll: Der wird von einem VERMÄCHTNIS geflüstert, aber niemand sagt, wer der Stadt den Grund und Boden allein für Spiel und Sport vermacht hat. Ich habe recherchiert: Es ist das Vermächtnis des Inka, das wir von Karl May kennen. Und dessen Werke sind 70 Jahre nach dem Tode des Schriftstellers frei für alle. Genauso dürfte es mit dem Stormarnplatz sein.
Holzhändler Albert Hahne ist der Name.
Unter anderem hier zu lesen, leider ist wenig digitalisiert und damit online. http://www.historischer-arbeitskreis-ahrensburg.de/historische%20blaetter.htm in Nr. 21 „Anekdoten und Geschichten aus dem alten Ahrensburg“, Seite 15
Ohne juristischen Anspruch: Eine Schenkung mit Auflage ist bindend. Wird gegen die Auflage verstossen, hat derjenige Anspruch auf Rückgabe, der ohne Schenkung begünstigt wäre. Sollte Herr Hahne keine Nachfahren haben, müsste der “Staat” stellvertretend für die Bürger Ansprüche anmelden, da z.B. bei Verkauf an einen Investoren, der Allgemeinheit ein Verlust entsteht. Wir Bürger sollten uns freuen, dass Herr Hahne so grosszügig war – was ist gegen Spiel/Sport zu sagen? Es könnte natürlich etwas netter gestaltet werden, das ist keine Frage.
Spiel und Sport? Das würde bedeuten: Auf der Alten Reitbahn dürfen nur Sportwagen geparkt werden. Und Bobby-Cars. Jedenfalls laut Vermächtnis. 😉
Zum Thema “Vermächtnis”: http://www.erbrecht-ratgeber.de/erbrecht/vermaechtnis/immobilienvermaechtnis.html