Rampengasse: Fabian Dorow, walten Sie Ihres Amtes!

Im Jahre 2013 habe ich auf die Open-Air-Bar von Penny in der Rampengasse hingewiesen. Und genauso im Jahr 2014 wie auch 2016. Und heute ist dieses der Aufmacher vom 3. Buch Abendblatt, wo wir lesen: “CCA-Manager fordert Sicherheitspersonal an“.

aus: Hamburger Abendblatt

Das zentrale Problem in der Rampengasse ist Penny, wo bis 22 Uhr sowohl Alkohol als auch Zigaretten verkauft werden. Kinder und Jugendliche lassen sich beides von ihren volljährigen Freunden bei Penny holen. Und natürlich könnte die Stadt Ahrensburg hier durch Streetworker dazu beitragen, dass Abhilfe geschaffen wird. Dafür ist selbstverständlich das Ordnungsamt der Stadt zuständig.

Wir lesen im 3. Buch Stormarn: „Fabian Dorow, Fachbereichsleiter für Ordnungsangelegenheiten im Ahrensburger Rathaus, sagte damals: ‚Auf öffentlichen Plätzen zu sitzen und Alkohol zu trinken, ist nicht verboten. Das Ordnungsamt hat kein Personal für einen Außendienst.’”

Herr Dorow macht es sich mal wieder schön bequem, wie wir das ja schon aus der Vergangenheit her kennen. Dabei müsste er eigentlich den „Bußgeldkatalog Schleswig-Holstein“ kennen, der seit 1995 gilt. Und weil er ihn scheinbar nicht kennt, zeige ich an dieser Stelle, was er zu tun hat, der Herr Dorow:

Die Behauptung, dass das Ordnungsamt kein Personal hat für den Außendienst, das ist der reine Hohn. Die Überwachungskräfte sind nur anderweitig beschäftigt, nämlich mit der Kontrolle parkender Autos. Außerdem: Die Stadt Ahrensburg hat eine Stabsstelle im Rathaus sitzen, die seit fast drei Jahren nichts leistet außer im Rathaus zu sitzen und Hundertausende von Euros zu verschlingen. Und zum Stadtmarketing von Ahrensburg gehört auch, dass unsere Stadt sauber ist und keine Ghetto-Ecken entstehen.

Und der Herr Bürgermeister? Den interessiert die Sicherheit der Bürger so viel wie ein Fliegenschiss auf dem Rathausdach. Michael Sarach ist sogar so lahmarschig, dass er es nicht mal für nötig hält, eine Unfallgefahr in der Rampengasse zu beseitigen, sodass es dort schon einen Unfall gegeben hat. Wie kann man dann erwarten, dass den Bürgermeister die Open-Air-Bar von Penny interessiert? Ich habe ihn jedenfalls noch nie dort sitzen und mit den Leuten reden sehen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. August 2017

10 Gedanken zu „Rampengasse: Fabian Dorow, walten Sie Ihres Amtes!

  1. Observator

    Für das Marketing einer Stadt ist die Stadt das Produkt, welches zu vermarkten ist. Das Marketing hat auch die Aufgabe, Schwachstellen am Produkt zu erkennen und für Abhilfe zu sorgen. Warum tut Angelika Andres, Leiterin der Stabsstelle für Stadtmarketing, das nicht? Wenn ich es richtig verstanden habe, arbeitet sie doch schon seit drei Jahren am “Produkt Ahrensburg”. Also, worauf warten Sie noch, Frau Andres!

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Ich zitiere Angelika Andres aus dem Stormarner Tageblatt vom 18. August 2017:

      „Wir sind hier gerade fleißig am Planen und machen unheimlich viel. Aber das bedeutet auch, dass wir – hoffentlich Ende des Jahres – beginnen müssen an Umstrukturierungen zu denken und wie man die dann entstehende Wünsche und Aufträge umsetzen kann. Das kann ja auch die Nutzung der Werbeflächen beinhalten und natürlich die optische Erscheinung. Wir müssen schauen, wie das sich ins Gesamtkonzept einfügt, das eben noch nicht fertig ist“, so die Marketingchefin.”

  2. H.J. Lange

    Hallo Herr Dzubilla,
    Sie haben den löblichen Wandel in der Ahrensburger HA-Redaktion überlesen: Herr Klingel-Domdey kommentiert am 21.08.2017 im Hamburger Abendblatt die Situation zutreffend / Zitat:

    “Hübsch sollte sie daher kommen, die kleine innerstädtische Fußgängerzone … Das Ergebnis ist ernüchternd. Das Vorhaben war von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Allein die absurde Konstruktion der mit hässlichen Betonwänden begrenzten Tiefgaragen-Ein- und Ausfahrten machen den Straßenabschnitt unansehnlich. Zum Verweilen lädt er nicht ein. Nebenbei bemerkt; Zudem werden die Autofahrer bei der Ausfahrt aus der Garage auch noch unweigerlich in den schönsten und neben dem Rondeel wohl lebenswertesten Innenstadtbereich gelotst: auf die Große Straße. Dorthin, wo eigentlich kein einziges Auto unterwegs sein sollte. Von dieser Fehlplanung einmal abgesehen … “.

    Sehr geehrter Herr Klingel-Domdey, für Ihren Mut zu einem derartigen Ausbruch von richtiger Erkenntnis erhalten Sie mein ehrliches Kompliment ! Zusammen mit mir als Ewig-Kritiker (und kreativer Bauplaner) könnte ein wunderbares Anregungs-Team entstehen, um der “Rampengasse” samt Großen Straße einen grundsätzlichen Wandel zu verpassen. Motto: Wer wirklich will, kann städtebauliche Fehlplanungen grundsätzlich korrigieren. Wir sollten uns mit dem neuen Bauamtsleiter an einen Tisch setzen.

    Über viele Jahre und unermüdlich wurde von mir nachgewiesen: Die “Rampengasse” spiegelt das Ergebnis nachweislich rechtswidriger Rathaus-Genehmigungen in Serie und zugunsten von vorrangig auf Gewinnmaximierung bedachter Investoren.
    Eine leider vielfach bestätigte Erfahrung von Stadtkritikern besagt: Ist ein städtischer Ort sichtbar falsch bis absurd geplant worden, kann es niemand überraschen, wenn sich dort die Menschen ebenso verhalten: Sie werden zu Wutbürger, meiden den Ort und verrümpeln ihn – bis die “Autos brennen”. Das ist eines demokratischen Rechtsstaates unwürdig.
    H.J. Lange

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo Herr Lange – sehr hübsch, wie Sie den sehr geehrten Herrn Klingel-Domdey ironisch auf den Arm nehmen mit Ihrer Bemerkung: “Sehr geehrter Herr Klingel-Domdey, für Ihren Mut zu einem derartigen Ausbruch von richtiger Erkenntnis erhalten Sie mein ehrliches Kompliment!” Übrigens: Kennen Sie die Steigerungsform von “Mut”? Ich sage es Ihnen: Übermut.

      1. H.J. Lange

        Sehr geehrter Herr Dzubilla,

        nein, ich wollte Herrn Klingel-Domdey nicht “ironisch auf den Arm nehmen”, wie Sie es aus meinem Kommentar meinen entnehmen zu können.
        Stattdessen stimme ich seinem obigen Zitat inhaltlich voll zu. Seine Diagnose ist zutreffend auf den Punkt gebracht. Das trifft auch für die Überschrift seines Kommentars zu / Zitat: “Politik muss Sorge der Bürger ernst nehmen”.
        Dazu:
        Für die “Ahrensburger Krankheit” ist das beharrliche Verschweigen etwa von städtebaulichen Fehlplanungen symptomatisch.
        Eine Zustandsverbesserung beginnt mit der “rückhaltlos” ausgesprochenen Diagnose. Das hat Herr Klingel-Domdey getan.
        Sehr geehrter Herr Dzubilla, ich sehe kein Problem – sondern als kreativer Stadtkritiker eine große Chance, die städtebauliche Situation des gesamten Innenstadtbereiches grundsätzlich zu verbessern. Seien Sie eingeladen, daran mitzuwirken.
        H.J. Lange

        1. Harald Dzubilla Artikelautor

          Acht Jahre lang war Klingel-Domdey zu feige, das zu veröffentlichen, was er in diesen Jahren auf Szene Ahrensburg zu diesem Thema lesen konnte (der Name “Rampengasse” stammt übrigens von mir!) und K-D hat Sie und mich im Hamburger Abendblatt als “Blogwarte” verunglimpft, und jetzt bekommt er ein Kompliment von Ihnen für seinen “Mut”…? Ne, nich’…?!

          Vielleicht sollten Sie Ihre Kommentare in Zukunft an Klingel-Domdey schicken, damit er sie in seinem 3. Buch veröffentlichen kann. Bestimmt hat er den Mut dazu.

          1. H.J. Lange

            Sehr geehrter Herr Dzubilla,

            ich hoffe für mich, dass ich in der Lage bin, vieles bis alles zu vergessen, was zurück liegt, wenn jemand zum guten Gelingen der gemeinsamen Sache, der Sache der Allgemeinheit, heute die richtige Diagnose öffentlich ausspricht – wie erfolgt.
            Und ich persönlich habe mich nicht als “Blockwart” verunglimpft gefühlt, was ich auch immer sonst über den damaligen HA-Artikel denke.
            Und ja ! ! ! Der Dank für die Erfindung des Begriffs “Rampengasse” gebührt nur Ihnen. Zutreffender kann ein Begriff nicht sein.
            H.J. Lange

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