Ich plädiere für eine geschlechtergerechte Sprache, bei der Mann und Frau gleichgestellt, also sexusgerecht behandelt werden. Wozu auch der Begriff vom “Gendering” kursiert, der sexuellen Gleichstellung von Mann und Frau, die in einer Person verkörpert wird durch Conchita Wurst. Oder deutlicher gesagt: Mann und Frau werden geschlechtlich gleichbehandelt. Was meint: Auch Männer dürfen Kinder kriegen. Und Frauen Bärte. Und Toiletten, die nach Damen und Herren getrennt sind, werden abgeschafft.
Wie sieht das sonst noch in der Praxis aus? Nehmen wir zum Beispiel „Muttererde“: Hier schreibe ich allgemein von Elternerde. Und von Muttersprache rede ich nur, wenn es wirklich allein die Sprache der Mutter betrifft, da es sonst ja auch eine Vatersprache sein könnte. Und wenn Vater und Mutter dieselbe Sprache sprechen, dann rede ich von der Elternsprache.
Oder betrachten wir die „Damenbinde“, die selbstverständlich auch von Herren getragen werden kann. Weshalb man hier besser unisexuell von einer „Slipeinlage“ reden sollte.
Dass das große weiße Gebäude am Eingang zu unserer Stadt ein „Herrenhaus“ sein soll, streite ich gendermäßig ab, denn dort haben schließlich auch Damen gewohnt. Weshalb die Ahrensburger schon lange erkannt haben, dass es besser ist, hier nicht von einem Herrenhaus zu sprechen, sondern von einem Schloss, also einem Unisex-Gebäude.
Und weil in der Stadt „Mannheim“ auch Frauen ihr Heim haben, sollte das dazu führen, die Stadt umzubenennen in Genderheim. Und bei den Flüssen kann es nicht sein, dass es zum einen “der” Rhein und zum anderen “die” Elbe heißt. Gendermäßig korrekt wäre es, von das Rhein und das Elbe zu reden.
Wir singen: „Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm“. Das allerdings macht durchaus Sinn, weshalb emanzipierte Frauen schon vor Jahrzehnten die Abschaffung des „Fräulein“ gefordert hatten, denn niemand würde wohl ernsthaft behaupten können, dass ein Fräulein im Walde auf einem Bein still und stumm stehen kann.
Häufig finden wir etwas „saukomisch“, obwohl auch ein Eber sehr komisch sein kann. Und deswegen bezeichne ich eine saukomische Geschichte als „schweinelustig“.
Dass wir bei einer Fußball-Elf von „Mannschaft“ reden, auch wenn diese aus elf Frauen besteht, geht natürlich gar nicht. Also einigen wir uns gendermäßig auf Frauschaft. Und eine gemischte Mannschaft ist natürlich eine Seilschaft.
Unterscheiden müssen wir auch zwischen „Papagei“ und „Mamagei“, genauso wie bei Orchideen: Der „Frauenschuh“ sollte geschlechtsneutral als Cypripedium bezeichnet werden. Und wenn ein Fahrrad irgendwo gefunden wird, dann ist das nur dann ein herrenloses Rad, wenn es ein Herrenrad ist, das keiner Dame gehört. Sonst wäre es natürich ein damenloses Herrenfahrrad.
Natürlich gibt es auch geschlechtsbezogene Wörter, die man auf beiderlei Geschlecht anwenden kann. Zum Beispiel „Herrlichkeit“, denn eine „Dämlichkeit“ ist etwas völlig anderes. Und auch bei „Muttermilch“ ist es schwierig, eine geschlechtergerechte Form zu finden, da Vaters Milch nun mal keine „Vatermilch“ ist.
Ausgangs die Frage: Wie redet man eigentlich einen Transvestiten an, der Meier heißt? Herr Meier? Oder Frau Meier…? Mein Vorschlag: Mensch Meier! 😉
Wir sprechen von “der Mann” und “der Junge”, also männlich. Wir reden von “die Frau” und “das Mädchen”. Warum “das”? Muss es nicht die Mädchen heißen, auch wenn es nicht im Plural steht? Und überhaupt: Warum ist Plural immer männlich, auch wenn Frauen in der Mehrzahl sind?! 😉
Sinnvollerweise sollten dann auch Frauenparkplätze abgeschafft werden, denn Männerparkplätze gibt es schließlich auch nicht.
Was machen wir denn mit dem Damenbart? Und mit Mutter Erde?
Ersterer ist schon deshalb überflüssig, weil von einem “Herrenbart” nirgendwo die Rede ist; und “Mutter Erde” wird korrekterweise abgelöst durch “blauer Planet”.