Ich habe Besuch gehabt, der aus Wuppertal gekommen war. Und dieser Besuch wollte sich unser Schloss ansehen, in dem das landesweit bekannte Schlossgespenst Schubiduu…uh wohnt. Meine Gäste wollten, weil es schon spät am Tage war, nur einen Blick von außen auf das Wahrzeichen von Ahrensburg werfen, dazu ein Foto machen, um daheim berichten zu können: Wir haben das Haus von Schubiduu…uh gesehen!
Auf dem Weg vom Café Caligo zum Schloss kamen wir an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Wie zum Beispiel am Blaumann, dessen Anblick und Geschichte bei den Besuchern nur ungläubiges Kopfschütteln verursacht hat. Und dann sahen sie am Straßenrand vergammelte Fahrräder sehen. Als ich meinen Gästen den Grund für diesen Unrat erzählt hatte, glaubten sie, ich wolle sie auf den Arm nehmen.
Und dann die Gottesbuden. Die Farbe blättert von der Fassade, die zudem mit Graffiti beschmiert ist. Ich habe mich geschämt, als ich meinen Freunden erklärt habe, dass diese Häuser in der Liste der Kulturdenkmale in Ahrensburg eingetragen sind und – ähnlich wie die Fuggerei in Augsburg – heute wie damals für einen geringen symbolischen Beitrag als Wohnungen für Bedürftige dienen.
Um es mit einem Satz zu sagen: Ich habe mich geschämt für die Leute in unserer Stadt, die hier weggucken statt anzupacken. Was auch für die zahlreichen verschmierten Versorgungskästen in der Stadt gilt: Warum wird hier von Amtswegen keine Abhilfe geschaffen?!
Postskriptum: Nachdem ich meinen Gästen auch noch von Waldemar Bonsels und Alfred Rust erzählt hatte, durch die Ahrensburg eine Bedeutung hat, die weit über die Landesgrenzen hinausgehen, was von Stadt und Politik aber so behandelt wird, als hätten die beiden Herren mit Ahrensburg so gut wie gar nichts zu tun, da hörte ich den Gast sagen: “Du erzählst doch nur Märchen, oder…?!”
Und am 10. September 2017 ist “Tag es offenen Denkmals” mit Führungen durch das sogenannte “Schloss-Ensemble”. 🙁
Was für ein trauriger Anblick. Ich glaube, Graffiti am Schloss würde sofort beseitigt werden. Und das unterscheidet eben ein “Herrenhaus” von einem Armenhaus.