Wir erinnern uns an Polaroid. Der Name steht synonym für Sofortbild, was meint: Nach der Aufnahme kam das fertige Foto gleich aus der Kamera. Polaroids waren von schlechter Qualität und ziemlich teuer nach der bekannten Hersteller-Devise: Die Hardware machen wir billig, bei der Software langen wir zu. Also so, wie es heute die Druckerfabrikanten mit ihren Originalpatronen machen.
Das Polaroid-System starb mit der Digialfotografie, die auch das Einlegen von Filmen in die Fotokamera abgelöst hat. Außerdem erzielte man damals mit den Fotos nur eine ziemlich mittelprächtige Qualität. Und wenn ich heute auf alte Polaroids blicke, dann ist zu erkennen, dass die Schärfe der Fotos im Laufe der Jahre nachgelassen hat.
Warum ich diesen Blogeintrag mache? Weil ich verblüfft bin. Denn gerade sehe ich in einer Anzeige von aldi, dass es dort eine Sofortbildkamera gibt. Und ich frage mich: Wer kauft heute, wo jedes bessere Handy gestochen scharfe Bilder liefert, noch eine Instantbild-Kamera zu 69,99 Euro “inklusvie 10 Fotos”? Nostalgiker? Oder Hanyhasser vielleicht…?
Das ist ein Gag, und die Anzeige ist aus dem vorigen Jahrhundert, stimmt’s?!! 🙂
Nein es ist kein Gag. Polaroid ist hipp! Vorteil: jedes Bild ein Unikat, welches, da es nur in Papierform existiert, nicht bearbeitet werden kann. Es zeigt also die ungeschönte Wahrheit.
Jedes Polaroid-Bild kann gescannt und bearbeitet und mehrfach verschickt werden sowie in Papierform vervielfältigt werden. 😉
Das nenne ich eine neue Idee. Man lege einen Kupferstich von Dürer auf den Kopierer, scanne ihn ein und bearbeite ihn. Das geht natürlich, aber das Original bleibt unveränderbar, hier wie da.
Es gibt nicht nur ein Original bei einem Kupferstich, weil von jeder Platte mehrere Originale gedruckt wurden.
Es gibt diverse Bearbeitungen der Mona Lisa, das Original hängt hinter Panzerglas.
Ich weiß nicht, wer die Mona Lisa Ihrer Meinung nach “bearbeitet” haben soll. Das Bild der “Mona Lisa”, das im Louvre hängt, wurde allein von da Vinci bearbeitet. 😉