Was die Stadt Ahrensburg für 8,60 Euro so alles leistet

Am 28. April 2017 habe ich Ihnen berichtet, dass die Stadt Ahrensburg, vertreten durch den Bürgermeister, von mir 10 Euro haben möchte, will ich beschuldigt werde, “am 21.04.2017 um 09.45 Uhr in 22926 Ahrensburg, Kl.-Gr.-Str. Stichstraße BBH als Führer des PKW Audi, amtl. Kennzeichen … folgende Ordnungswidrigkeit(en) gegangen zu haben: Sie parkten im Bereich eines Parkscheinautomaten ohne gültigen Parkschein.”

Da mir nicht bekannt war, was „Kl.-Gr.-Str. Stichstraße BBH“ meint, habe ich gegen den Bescheid umgehend Einspruch eingelegt und um nähere Auskunft gebeten. Und dabei habe ich auch die Frage gestellt, wieso die Überwachungskraft 15 der Stadt Ahrensburg so sicher ist, dass ich das Fahrzeug auf den Parkplatz geführt habe und nicht meine Frau, die auch damit in der Stadt unterwegs ist.

Um es kurz zu machen: Der Fachdienst Verkehrsaufsicht, vertreten von Adelheid Jacobsen, hat mir nun in einem zwei Seiten langen Schreiben erklärt, dass mit „Kl.-Gr.-Str. Stichstraße“ gemeint ist: „22926 Ahrensburg, Klaus-Groth-Straße / Stichstraße bei der Jugend- und Freizeiteinrichtung Bruno-Bröker-Haus“. Und wenn ich nicht einen anderen Führer für das verwerfliche Vergehen benenne, dann muss ich eben zahlen, basta.

Ich habe gerade 10 Euro an die Stadt überwiesen. Von diesen 10 Euro hat die Stadt allein 1,40 Euro für Porto ausgegeben. Und für die verbleibenden 8,60 Euro hat eine Überwachungskraft genauso gearbeitet wie die Verkehrsaufsicht, und zwar sehr ausführlich – siehe die Abbildung! Woraus abzulesen ist, wie wenig effektiv die Verwaltung von Ahrensburg arbeitet, wenn sie bei Parkticket-Automaten ganz bewusst auf eine sogenannte „Brötchentaste“ verzichtet.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Mai 2017

7 Gedanken zu „Was die Stadt Ahrensburg für 8,60 Euro so alles leistet

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Ich war nicht beim Bäcker, sondern habe mir nur ganz easy aus der Apotheke ein bestelltes Medikament abgeholt. Sollte ich darauf etwa eine Gebühr von 50 Cent an die Stadt bezahlen, weil man mit Parkscheibe dort nicht parken darf? Das ist eine unverantwortliche Abzocke der Bürger! Die Folge, für die Stadt und Politik die Verantwortung tragen: Ich bestelle meine Medikamente nächstes Mal bei einer Online-Apotheke. Und warum das Stadtforum bis heute keine Kampagne gegen Parkgebühren gestartet hat, weiß der Henker. Können die nicht? Wollen die nicht? Oder ist denen das egal, wenn ihre Kunden resignieren und ins Internet abwandern? Der Bürgermeister, der nach eigener Aussage gegen die Parkgebühren ist, könnte wenigstens so hilfreich sein und seine Überwachungskräfte stillschweigend anweisen, über fehlende Parktickets hinwegzusehen, wenn eine Parkscheibe im Auto liegt. 😉

  1. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    das Hinwegsehen funktioniert nur dann, wenn ein Parkscheinautomat nicht funktioniert. Wegen Ihrer altenkundigen Fehlverhalten (Sie berichteten über Blitzer an der Umgehungsstraße) usw. ist Ihr PKW bei den Damen des nicht fließenden Verkehrs sehr gut bekannt.
    Die 1,40 € hätten Sie sich sparen können. Die sind als Schreibgebühr und Porto bereits eingerechnet. Ob Sie oder Ihre Frau zahlen, ist egal. Es trifft dasselbe Einkommen. Wenn Sie sich sperren, gibt es zum Bußgeld die freundliche Aufforderung, künftig ein Fahrtenbuch zu führen.
    Die Brötchenrasrte hatte ich schon mehrfach angeregt, aber die Stadt braucht Geld.
    Mit dem freundlichen Autofahrergruß “Rad ab”
    Wolfgang König
    Wolfgang König

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Lieber Herr König –

      Klar braucht die Stadt das Geld der Bürger. Aber die verdienten 8 Euro 60 stehen in keinem sinnvollen Verhältnis zur erbrachten Leistung der Verwaltung.Da wäre ein Drüberwegsehen vernünftiger gewesen. Wenn ich nicht gezahlt, sondern mich daran erinnert hätte, dass meine Frau dort geparkt hat, dann würde sie von der Stadt auch noch angeschrieben. Also ein weiterer Aufwand plus Porto. Das wollte ich der Verwaltung ersparen und habe überwiesen.

      Mit freundlichen Grüßen – Harald Dzubilla

      PS: Ich ziehe nie ein Ticket auf öffentlichen Parkplätzen, denn die gehören ja allen Bürgern. Genauso wie das Rondeel. Wenn Sie dort auf einer Bank sitzen, zahlen Sie ja auch nicht für Ihren Sitzplatz, oder? 😉

  2. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    in Ahrensburg herrschen Recht und Ordnung, koste es, was es wolle……………!
    Wir können froh sein, dass die Damen so viel schreiben. Das hält sie von den Straßen fern.
    Oder lag es an dem Wetter?
    Wenn jetzt Platzkartenautomaten neben den Sitzbänken aufgestellt werden, ist es Ihre Schuld. Sie haben die Verwaltung auf diese Einnahmequelle hingewiesen.
    Mit sparsamen Grüßen
    Wolfgang König

  3. Oliver Graebe

    Das man in Ahrensburg keinen Spass versteht, wenn ein PKW kurz auf dem Radweg in der “Hagener Allee” anhält habe ich leider als Fremder erfahren müssen. Ich war das erste Mal in Ahrensburg um eine Kundin in besagter Strasse zu besuchen. Leider habe ich unbeabsichtigt auf dem Radweg angehalten und wollte meine umfangreiche Kollektion schnell aus dem Auto holen. Kaum hatte ich den Kofferraum geöffnet, schoss schon eine sogenannte “Verkehrsaufsicht” auf mich zu und raunzte mich sofort an, dass ich hier nicht halten dürfe und sofort weiterzufahren habe. Ich entschuldigte mich für mein unbeabsichtigtes Fehlverhalten und stieg in meinen PKW. Vorher wurde zur “Beweissicherung” ein Foto gemacht. Ein paar Tage später bekam ich von der Stadt Ahrensburg Post mit der Anklage eine Ordnungswidrigkeit begannen zu haben und diese mit 15 € in Rechnung gestellt werde.
    Die Radfahrerin die ich laut Foto auch behindert haben soll…. mit der hatte ich übrigens ein sehr nettes Gespräch. Sie bekam natürlich den kurzen “Monolog” der Dame von der Stadt mit und meinte nur, dass diese hier äußerst streng ist. Mein Einspruch gegen diesen Bescheid war deswegen auch “für die Katz”!
    Ich werde diese 15 € an die Stadt spenden da diese anscheinend dringend drauf angewiesen ist.
    Etwas Toleranz und Spielraum sollte eigentlich immer vorhanden sein und ein netter Hinweis auf ein Fehlverhalten macht deutlich mehr Sinn und Freunde als gleich zur Kasse gebeten zu werden.
    Solche Städte mit solchen Personal sind Gott sein Dank die Ausnahme. Armes, reiches Ahrensburg !

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Als Bürger von Ahrensburg bedanke ich mich im Namen der Stadtverordneten, die für diesen Unfug die Verantwortung tragen, für die Spende von 15 Euro. Im vergangenen Jahr hat die Stadt auf diese Unart und Weise rund 230.000 Euro abgezockt. 🙁

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