Immobilien-Werbung im 3. Buch Abendblatt ist zunehmend redaktionell gestaltet, also sogenannte Advertorials, wo man vergessen hat, das Wörtchen “Anzeige” über den Beitrag zu stellen. So auch an diesem Wochenende, wo “Neuer Wohnraum hinter alter Fassade” angeboten wird – siehe die Abbildung!
In dem Beitrag über den Neubau in der Manhagener Allee, wo früher die Ahrensburger Klinik gestanden hat, steht absolut nichts, was dem Leser nicht schon zuvor bekannt gewesen ist. Alles, was er noch wissen musste, kann er der Unterzeile entnehmen, wo ihm erklärt wird: “Nur noch vier von 29 Wohnungen frei”.
Ausführlicher erklärt Werbetexter Christian Thiesen am Ende des Advertorials: “Von den 29 Eigentumswohnungen des Fasanenhofes mit Kaufpreisen zwischen 189.400 und 725.400 Euro stehen derzeit noch vier zum Verkauf. Bezogen auf alle Wohnungen beträgt der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter rund 3800 Euro.” Also das, was Architekt Griesenberg (SPD) unter sozialem Wohnungsbau versteht.
Und wie sieht wohl das Honorar für die Stormarnbeilage aus? Etwa eine Wohnung umsonst?
Skeptischer Fritz,
was wolln Sie dann damit fragen ? Denn man weiß doch, dass es in der Immobilienbranche durchaus üblich ist, die Bezahlung für besondere Dienste gerne auch mithilfe einer Wohnung zu regeln. Was aber in diesem Fall zugunsten der Zeitung viel zu hoch bezahlt wäre. Allerdings hat die Zeitung einen weiteren Dienst erbracht, nämlich das Unterschlagen der inzwischen von jedem Passanten sichtbaren Genehmigungs-Ungereimtheiten hinter der ablenkenden Showfassade.
Wir Anarchos lieben die Lügenpresse.