An den Leerständen von Läden in der Innenstadt sind die Stadtverordneten von Ahrensburg nicht ganz unbeteiligt

Heute fasst Christian Thiesen im 3. Buch Abendblatt noch einmal zusammen, worüber ich auf Szene Ahrensburg gerade mehrfach berichtet habe, nämlich den Leerstand von Geschäftslokalen in der Ahrensburger Innenstadt. Und wie es so üblich ist bei der Stormarn-Redaktion manipuliert der Schreiber durch Weglassen.

aus: Hamburger Abendblatt

Es ist wohl richtig, dass die Ladenmieten in der Innenstadt  hoch sind, sodass sich dort nur noch die AWO drei Läden leisten kann. Richtig ist ebenfalls, dass das Internet einigen Läden zu schaffen macht. Aber: Richtig ist auch, dass Kunden in der Innenstadt von Ahrensburg einen Zuschlag auf ihre Einkäufe zahlen müssen in die Stadtkasse, und zwar Parkgebühren. Das hat nicht die Verwaltung entschieden, sondern das war die Mehrheit der Stadtverordneten, die diesen unsinnigen Beschluss gefasst haben.

Die Zeitung berichtet: Der Edeka-Markt Woldmann in der Manhagener Allee schließt. Klar, früher konnten die Kunden zum Einkaufen auf dem Parkplatz Alte Meierei parken, lange Zeit sogar kostenlos. Heute müssen Supermarkt-Kunden in das Parkhaus am selben Platz fahren und – zahlen. Geld, das der Kunde zu dem Einkaufspreis im Supermarkt addieren muss.

Nicht nur die Parkgebühren als solche sind hinderlich für Kunden, sondern: Sie müssen schon am Ticketautomaten der öffentlichen Parkplätze entscheiden, wie lange sie denn wohl einkaufen werden. Und dann müssen sie beim Einkaufen ständig auf die Uhr gucken, ob ihr Parkticket womöglich schon abgelaufen ist. Und so kann es sein, dass sie ihren Einkauf mittendrin unterbrechen, um schnell zu ihrem Auto zu laufen und heimzufahren. Ein Unding!

Nein, dieses Thema berührt die Redaktion der Stormarn-Beilage nicht mal am Rande. Im Gegenteil: Immer wieder hat man darauf hingewiesen, dass es ausreichend Parkraum in der Innenstadt gibt – wobei man die Kosten wohlweislich unterschlägt. Und dass jetzt der Lindenhof weggefallen ist, der als Parkplatz speziell für die Hagener Allee gedient hat, erwähnt Schreiber Thiesen mit keiner einzigen Silbe, zeigt aber: Von den abgebildeten zwölf Leerständen steht die Hälfte davon in der Hagener Allee!

Ich sage voraus: So lange die Stadt keine Parkscheiben für kostenloses Parken einführt, und so lange der Stormarnplatz nicht als Parkplatz (über- und/oder unterirdisch) genutzt werden kann, wird sich das Ladensterben fortsetzen. Und Szene Ahrensburg ist das einzige Medium für die Stadt Ahrensburg, das dieses Thema seit Jahren unbeirrt anschneidet, um dem Einzelhandel und damit uns Bürgern zu helfen. Denn wie langweilig wäre ein Bummel durch eine Innenstadt, in der es hauptsächlich Telefonläden, Optiker, Apotheken, Bäckereien, Friseure & AWO-Läden gibt?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. Mai 2017

14 Gedanken zu „An den Leerständen von Läden in der Innenstadt sind die Stadtverordneten von Ahrensburg nicht ganz unbeteiligt

  1. Frieda B.

    Zu dem zunehmenden Wegfall von Parkplätzen kommen noch die hohen Mieten , die von kleinen inhabergeführte Geschäften kaum mehr bezahlt werden können. Dies haben wir u.a. dem Bau des Terrakottaklotzes und des CCA zu verdanken. Sobald derartige Einkaufszentren gebaut werden, steigen in den Städten die Ladenmieten. Die Stadtverodneten haben diese Bauten genehmigt, obwohl seit Langem bekannt ist, dass der Bau von Einkaufszentren negative Folgen für die kleinen Geschäfte hat. Und wenn die Stadtverodneten dann auch noch die Zahl der Parkplätze rücksichstlos immer weiter reduzieren , ist das weitere Ladensterben vorprogrammiert.

  2. fritz lucke

    Lieber Herr Dzubilla,
    der Edeka Markt heißt nicht Woldenhorn sondern Woldmann.
    Ansonsten stimme ich Ihnen voll und ganz zu, die Parksituation ist nicht hinnehmbar. Ich mag gar nicht daran denken, wie es wohl sein wird, wenn die “Alte Reitbahn” auch noch als Parkfläche wegfällt. Aber das wird ja wohl erst 2030 sein.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Danke für den Hinweis! Die Rechtschreibkorrektur kennt “Woldmann” nicht und hatte daraus “Woldenhorn” gemacht. Und ich hatte es nicht bemerkt. Nun aber…!

  3. Der Spatz vom Rathausdach

    2030 meinen Sie? In der Stormarnbeilage lese ich heute: “Unser Mietvertrag läuft aus”, sagt Inhaber Andreas Woldmann. “Da die Ladenfläche zu klein ist und wir Ende 2018 den neugebauten Markt an der Alten Reitbahn eröffnen wollen, haben wir ihn nicht verlängert.”

    Was denn wohl…?

    1. Fritz Lucke

      Hallo Spatz, ich habe von dritter Seite gehoert, dass Edeka in das Gebäude am Lindenhof einziehen will.

      1. Der Spatz vom Rathausdach

        Vielen Dank, verehrter Herr Lucke, für diese Information. Dazu habe ich von vierter Seite gehört, dass der Parkplatz für Edeka am Lindenhof auf dem Dach des Gebäudes entstehen soll. Gleichzeitig wird dort ein Hubschrauber-Landeplatz gebaut, damit auch auswärtige Kunden in Ahrensburg einkaufen können. Und für den Edeka-Laden in der Manhagener Allee interessiert sich die Arbeiterwohlfahrt. Wie ich von fünfter Seite gehört haben will, plant die Awo dort ein Reisebüro zu eröffnen für Busfahrten durch die Stadt und Kreuzfahrten auf der Bredenbek.

  4. Am Azon

    Aus den zustimmenden Kommentaren von Westphal@Stadtforum ist deutlich ablesbar, wie das Thema Parkplätze dem Ahrensburger Einzelhandel unter den Nägeln brennt. 😉

    1. Martens

      Als unbeteiligter Beobachter der Szene habe ich das Gefühl, dass Götz Westphal aus dem Rathaus heimlich Schweigegeld bekommt. 😉

      1. Narrenhof

        Und ich habe in Sachen Verbundenheit mit dem Rathaus im MARKT vom 29.4.17 die Erklärung des freundlichen Herrn Jens Abel gelesen, “Die S-Immobiliengesellschaft Holstein ist als 100-prozentige Tochter der Sparkasse Holstein langjährig mit der Stadt verbunden …”. Tatsächlich ist eine Sparkasse als sog. öffentlich-rechtliche-Anstalt zugleich “die Stadt”, ist “das Rathaus”, im Zweifel auch “der Bürgermeister”.
        Also Martens, man muss sich mit dem Rathaus verbinden und verbünden, an einem Strang ziehen und die Geschäfte laufen – wohin auch immer.

  5. N.C.

    Zitat: “Denn wie langweilig wäre ein Bummel durch eine Innenstadt, in der es hauptsächlich Telefonläden, Optiker, Apotheken, Bäckereien, Friseure & AWO-Läden gibt?!”

    Ergänzung: Nicht zu vergessen: Drogerien!!

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