Christian Schmidt, Stadtverordneter der Grünen, fragt in der Politiker-Kolumne im MARKT: „Gleichberechtigung – ‚erledigt’?“ Und auf den Punkt gebracht sagt er: Das Thema Gleichstellung ist in Ahrensburg noch nicht erledigt, deshalb benötigt die Stadt eine Ganztagsstelle für eine Gleichstellungsbeauftragte.
Schon in Vergangenheit habe ich mich bezüglich der soeben in den Ruhestand verabschiedeten Ahrensburger Gleichstellungsbeauftragten geäußert. In meinen Augen hat Gabriele Fricke ihren Job grottenmäßig erledigt und dabei höchst einseitig agiert. Und sie hat nur halbtags gearbeitet, denn den Rest der Zeit hat sie lustige Veranstaltungen für Frauen organisiert wie Kabarett und Tanztee-Treffen.
Mehr noch: Die Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Fricke hat sich über ihre Arbeitskollegen im Rathaus selbst erhoben: Als einzige/r Mitarbeiter/in der Verwaltung hat sie es sich nicht nehmen lassen, alljährlich ihre Tätigkeit vor der Stadtverordneten-Versammlung zu präsentieren. Und die Politiker haben nicht nur Beifall gespendet – oh nein, die Fraktionsvorsitzenden waren sogar aufgestanden und haben Frau Fricke die Hand geschüttelt. So, als ob die Dame gar nicht für ein Gehalt gearbeitet hat sondern ehrenamtlich. Eine Farce.
Ob Gabriele Fricke durch Ahrensburger Firmen gegangen ist und dafür gesorgt hat, dass Frauen und Männer bei Löhnen und Gehältern gleichgestellt werden, weiß ich nicht, bezweifle es aber. In einem Gewerbe, und zwar dem horizontalen, werden Männer übrigens benachteiligt, was die Bezahlung betrifft. (Klar, das ist ein scherzhaftes Beispiel; es zeigt aber symbolisch, dass Männer und Frauen am selben Arbeitsplatz gemeinsam auch unterschiedliche Tätigkeiten ausüben können. 😉 )
Außerdem: Die sogenannte Gleichstellungsbeauftragte hat sich nach meinen Beobachtungen nicht für Männer eingesetzt. Nein, liebe Leser, lachen Sie nicht, denn Sie wissen womöglich gar nicht, dass häusliche Gewalt gegenüber Männern durchaus nicht selten vorkommt. Und geschiedene Männer haben in Sachen Sorgerecht für ihre Kinder häufig mehr Pflichten als Rechte – wenn die Ex das trickreich in die Wege leitet und dann spielend vor dem Familiengericht durchsetzt.
Dass Frauen und Männer nicht biologisch gleichgestellt werden können, sollte allgemein bekannt sein, auch wenn Chirurgen daran arbeiten. Und dass Frauen mit Kindern bei vielen Angelegenheiten im Leben nicht total gleichgestellt werden können mit Frauen, die gern Kinder hätten, aber leider keine bekommen können, lässt sich ebenfalls denken. Aber das Glück mit Kindern ist unbezahlbar; und wenn es gegen den Aufwand für einen Kita-Platz gerechnet wird, dann bleibt ein Riesenteil von Glück übrig. Dass Frauen, die keine Kinder kriegen können, das mitfinanzieren sollen, leuchtet mir nicht so recht ein.
Eine Gleichstellungsbeauftragte oder ein Gleichstellungsbeauftragter, die/der ihren/seinen Job ernsthaft macht und sich tatsächlich für Gleichberechtigung von Frauen und Männern einsetzt, hätte in Ahrensburg möglicherweise auch einen Ganztagsjob zu besetzen. Ob das erforderlich ist, wird die/der neue Stelleninhaber/in nachweisen können, nachdem sie/er ein Jahr lang gearbeitet und nachgewiesen hat, was sie/er in dieser Zeit alles nicht bearbeiten konnte.
Postskriptum: Finden Sie Gendergap auch genauso bescheuert wie unnötig? Auf so einen Blödsinn achten Gleichstellungsbeauftragte.
Lesehinweis:
DER SPIEGEL Nr. 16 / 15.04.2017 Seite 46:
“Gewalt Auch Männer werden in Partnerschaften zum Opfer, erstmals gibt es Schutzwohnungen”.
Dabei handelt es sich um ein weiteres gesellschaftliches und mediales Tabu.
Davon ist auch dieser Blog nicht frei.
HJL