Wahlplakate (1): Tobias von Pein (SPD) geht auf Distanz

Nun hängen sie wieder an den Laternenmasten, die politischen Kandidaten, die bei uns Bürgern um ein politisches Amt in Kiel werben. Ich erlaube mir, zu diesen Plakate etwas zu äußern, und beginne mit Tobias von Pein (SPD), dem Kandidaten, der bei der letzten Wahl verloren hat, aber als Nachrücker auf der Parteiliste trotzdem in den Landtag geschlichen ist.

Um es gleich zu sagen: Peinlicher geht ein Plakat wirklich nicht. Der Kandidat verschränkt seine Arme vor der Brust und guckt den Betrachter überhaupt nicht an, sondern er grinst ins Leere. Unmöglich. Die Körpersprache des Kandidaten ist eine demonstrierte Abwehrhaltung, mit der sich der Protagonist vom Betrachter distanziert. Und damit Sie nicht glauben, ich hätte mir das selber ausgedacht, gebe ich Ihnen mit der Abbildung einen Link auf karrierebibel.de, wo ich das Zitat – siehe unten! – gefunden habe.

Und dann die schriftliche Aussage auf dem Plakat und also lautend: „Mehr Gerechtigkeit für alle.“ Was für ein Kokolores! Kandidiert Herr von Pein vielleicht für ein Amt als Richter beim Ahrensburger Amtsgericht? Für wie blöd hält der Genosse uns Bürger mit dem Versprechen „Mehr Gerechtigkeit für alle“? Das würde auch hochdotierte Manager betreffen, die Gerechtigkeit bei unseren Steuersystem haben möchten und sagen: „Ich empfinde es als ungerecht, dass ich keinen Steuersatz wie ein Normalverdiener habe, denn damit würde ich doch ohnehin mehr ans Finanzamt zahlen als ein Normalverdiener mit demselben Steuersatz!“

„Mehr Gerechtigkeit für alle“ ist eine Leerformel genauso wie „Im Himmel ist Jahrmarkt für alle!“ Und wenn mir dazu jemand erklärt: „Wir machen das“, dann bezeichne ich denjenigen als einen Trump. Und so einen Aufschneider möchte ich in Kiel nicht haben. Und wenn Tobias von Pein den Bürger nicht mal auf einem Plakat anguckt, dann soll er ihm auch keine Versprechungen machen, die er hinterher sowieso vergessen hat – sollte er dieses Mal überhaupt wieder in Kiel nachrücken.

Wenn es allgemein um Gerechtigkeit geht, dann bestätige ich, was H. J. Lange an anderer Stelle in diesem Blog geschrieben hat: „Mir persönlich würde einfach nur GERECHTIGKEIT reichen.“

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 31. März 2017

5 Gedanken zu „Wahlplakate (1): Tobias von Pein (SPD) geht auf Distanz

  1. Martens

    Beim Gang durch die Innenstadt fiel mir auf, dass von Pein dort besser plakatiert ist als zum Beispiel Tobias Koch, von dem ich gar kein Plakat bemerkt habe.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Bei meinem Rundgang entdeckte ich heute direkt vor dem Rathaus mehrfach ein Plakat von der SPD, mit dem der Bürger zu einer Veranstaltung mit Torsten Albig eingeladen wird. Das Dumme ist nur: Diese Veranstaltung ist schon lange Vergangenheit, hat am 27. d. M. stattgefunden. Da sieht man mal, wie luschig die Wahlhelfer arbeiten.

  2. H.J. Lange

    „MEHR GERECHTIGKEIT FÜR ALLE“ und weiter: „WIR KÖNNEN DAS. WIR WOLLEN DAS. WIR MACHEN DAS“.
    So plakatiert der Kandidat Herr von Pein sowie der Kandidat und Ministerpräsident T. Albig.
    Bitte Herr Dzubilla,
    wir müssen nur ganz fest daran glauben, dass die beiden SPD-Kandidaten nicht nur unübersehbare Bürgermassen in die Wahlkampfsäle locken, sondern schon bisher nach ihren ja wirklich extrem hochgesteckten Ansprüchen regiert haben und dass sie es auch künftig so tun werden !
    Wäre das nicht wirklich ganz ganz toll ? Und wirklich „gut gemacht“ ?
    Denn unsere politische Elite weiß was Bürger wünschen.
    WIR glauben DAS jetzt einfach mal !
    Und noch einmal bitte nachsprechen: WIR GLAUBEN DAS ! ! !
    HJL

  3. Hans Wurst

    Am SPD-Stand könnte oder wollte man mir die Leerformel heute nicht erklären können wollen. Eher kam heraus, dass mehr für einige, weniger für andere bedeuten würde. Gerechtigkeit. Gerechtigkeit? Gerechtigkeit!

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