Warum sollen Touristen nach Ahrensburg kommen? Um das Waldemar-Bonsels-Haus zu besuchen? Oder das Alfred-Rust-Museum…?

Heute finden wir im 3. Buch Abendblatt einen großen Rechtfertigungsversuch für den Job von Rabea Stahl, der Tourismus-Managerin für Stormarn. Die ist inzwischen zweieinhalb Jahre im Amt, und erst heute erfahren wir: „Wie Stormarn beim Tourismus aufholen will“. Was bedeutet: Obwohl es seit zweieinhalb Jahren eine Tourismus-Managerin gibt, hat Stormarn beim Tourismus noch immer nicht aufgeholt, ist folglich stehengeblieben.

Apropos Ahrensburg: Warum sollen eigentlich Touristen nach Ahrensburg kommen? Klar, um das Schloss zu besuchen – Ende, aus. Aber welcher Tourist kommt allein deshalb nach Ahrensburg? Tagesbesucher in der Schlossstadt sind keine Touristen, die kommen auch aus Trittau, Oststeinbek und Großhansdorf. Und wenn sie am Wochenende kommen, profitieren eigentlich nur die Restaurants davon – wenn die Leute sich ihre Vesper nicht selber mitbringen.

Der ganze Beitrag im 3. Buch Abendblatt ist Blabla. Mit Zahlen, die nichts sagen, zumal ein Fünf-Jahres-Vergleich albern ist, denn Tabea Stahl arbeitet fungiert ja erst seit zweieinhalb Jahren. Vielsagend jedoch ist folgender Absatz, den ich deshalb zitiere:

„Die Schlossstadt hält sich in Sachen Tourismus und Stadtmarketing aus gemeinsamen Maßnahmen mit anderen Gemeinden oder dem Kreis heraus. Das habe interne Gründe, sagt Rabea Stahl: ‚Ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändert.’ Immerhin habe die Stadt mit ihrem Schloss, dem Marstall und der Schlosskirche Sehenswertes zu bieten. Bürgermeister Michael Sarach sagte dazu, er könne sich derlei Aussagen nicht erklären. Und weiter: ‚Ich bin grundsätzlich zu Gesprächen bereit, um zu erfahren, wo Hindernisse in der Zusammenarbeit bestehen könnten.’“

Klartext: Seit zweieinhalb Jahren zahlt Ahrensburg in die Kasse von Tabea Stahl und deren Tourismus-Bemühungen. Und genauso lange hat Ahrensburg eine hochdotierte Beamtin im Rathaus sitzen, die sich um das Stadtmarketing kümmern soll. Doch erst jetzt erfährt der Bürgermeister voller Verwunderung, dass Ahrensburg sich “aus internen Gründen” aus der Sache weitgehend heraushält, und er fragt auch noch nach dem Warum.

Toll, toller, Tollhaus Ahrensburg.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Februar 2017

6 Gedanken zu „Warum sollen Touristen nach Ahrensburg kommen? Um das Waldemar-Bonsels-Haus zu besuchen? Oder das Alfred-Rust-Museum…?

  1. Observator

    Hallo Frau Stahl! Was hat die Stadt Ahrensburg denn mit dem Marstall Sehenswertes zu bieten? Vielleicht eine Besichtigung des alten Speichers und dem Mehrzweckpatz davor, um den Touristen zu zeigen, wie die Stadt und ihre Verordneten mit dem Geld der Bürger umspringen?

  2. fritz lucke

    moin,
    meine Meinung: ein Vorgesetzter hat m.E. mehrfach im Jahr seine Mitarbeiter zu fragen, wie denn ihre Arbeit läuft und wieweit sie Vorgaben erfüllt haben. Wenn ein Bm nach 2 1/2 Jahren sagt, daß er sich so eine Antwort nicht erklären kann, ist er völlilg fehl am Platz.

  3. M.Schneider

    Ich habe gerade mit einer Geschäftsinhaberin aus Bad Segeberg gesprochen., die meinte insgesamt wohl jeder 3 Innenstadtbesucher sei wegen der Karl May Spiele und anderer Veranstaltungen in der Stadt. Am Vormittag an Veranstaltungstagen ist das positiv zu merken.

    Deswegen sollte sich eine Tourismusmanagerin endlich mal um die hier lange geforderten Biene Maja Festspiele bemühen.

  4. Der Geier vom Rathausdach

    Herr Sarach hat also in die Stormarn-Kasse eingezahlt, und Herr Sarach ist jetzt grundsätzlich bereit zu erfahren, warum die Geldausgabe unsinnig gewesen ist. Na, denn man tau! 😉

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