Wenn Sie kein gutes Herz haben, liebe Leser, dann ist heute ist wichtiger Tag für Sie: Die Stadt Ahrensburg zeigt auf ihrer offiziellen Homepage an, dass Apothekerinnen der Flora Apotheke Sie in Herzensangelegenheiten beraten. Thema: “Meine Herzmedikamente – Wie wirken sie?!
Es geht also um Ihre Herzmedikamente, die Sie möglicherweise schon seit längerer Zeit einnehmen, ohne zu wissen, warum. Der der Arzt, der sie Ihnen verschrieben hat, der hat die Auskunft darüber verweigert, wie diese Medikamente wirken. Auch in der Apotheke, wo Sie Ihre Herzmedikamente gekauft haben, hat man Ihnen nichts verraten über die Wirkung. Und das Allerschlimmste: Sie haben beim Einkauf Ihrer Herzmedikamente keinen Beipackzettel bekommen, auf dem Sie hätten erfahren können, wie Ihre Herzmedikamente wirken!
So ist es denn ein Anliegen der städtischen Verwaltung, dass Sie Ihre Herzmedikamente ab morgen nur noch in der Flora-Apotheke kaufen sollen. Zwar bekommen Sie auch dort weder Aufklärung über die Wirkung, geschweige denn einen Beipackzettel. Aaaber: Sie können sich in der Flora-Apotheke von Ärzten Apothekerinnen beraten lassen.
Wenn Sie Rentner sind, arbeitslos oder krankgeschrieben, dann können Sie sich morgen von 10 bis 14 Uhr in der Flora-Apotheke einfinden. Falls Sie berufstätig sind, dann müssen Sie eben einen Urlaubstag nehmen oder sich von einem befreundeten Medizinmann krankschreiben lassen für den Tag. Und das sind Sie Ihrem Herzen doch wohl schuldig, oder?
So vermeiden Sie Wechsel- und Nebenwirkungen. Und werden auf diese Weise zum treuen Kunden der Fora-Apotheke, also dort, wo auch der Bürgermeister scheinbar seine Schlaftabletten holt, sodass er die ständigen Werbeauftritte der Flora-Apotheke auf der Homepage der Stadt Ahrensburg ohne wachen Auges geschehen lässt. Seit Ewigkeiten schon.
Es handelt sich bei den Vorträgen aus meiner Sicht um reine Promotions. Die Leute, die durch die Homepage angelockt werden und hingehen, die werden ihre Medikamente von da an nur noch in der Flora-Apotheke kaufen, falls sie es nicht schon sowieso gemacht haben. Ideal sind einige der Vorträge auch für Hypochonder, die für ihr Leiden bestimmt ein Produkt im Regal der Apotheke finden. Das Ganze erinnert mich ein wenig an die früheren “Butterfahrten” auf der Ostsee. Gute Sache also … für den Apotheker. 🙂