Woran erkennt man die Leser vom Hamburger Abendblatt? Meine Vermutung: Es sind ärmere Familien. Warum ich das vermute? Weil das 3. Buch Abendblatt sich heute mit seinem Aufmacher-Beitrag ausschließlich an „Kinder aus ärmeren Familien” richtet, die den Kinderfilm “Bibi & Tina” in Bargteheide gratis sehen dürfen, gesponsert vom Regisseur.
Und wie soll die Verteilung der Freikarten funktionieren? Klix, der rasende Reporter, erklärt es wie folgt: „Der Verein ‚Bunte Vielfalt Barteheide Stadt und Land’ verteilt sie ab 15 Uhr an Kinder aus der Region und Flüchtlingsfamilien.“
Also, liebe Abendblatt-Leser, kleidet Eure Kinder ärmlich aber sauber ein und schickt sie zum Kino. Dort erzählen sie dann, dass sie ärmer sind als andere Kinder und weshalb sie dringend eine Freikarte benötigen. Und wenn mehr als 120 ärmere Kinder kommen, dann gibt es Kontrollen: Wer an dem Tag durch Knurren seines Magens beweisen kann, dass er kein Essen bekommen hat, der darf ins Kino. Und die satten Kinder werden wieder heimgeschickt.
Und wie erkennt man Kinder aus Flüchtlingsfamilien? Richtig: Die müssen sich vom Amt einen Stempel auf die Stirn geben lassen.
Wissen möchte ich nur, warum dieser peinliche Aufruf in der Zeitung veröffentlicht wird. Wäre es nicht sinnvoller gewesen, die 120 Karten direkt an ärmere Familien zu verschenken, statt diese öffentlich aufrufen zu lassen, dass sie ihre Not leidenden Kinder zum Kino schicken…?
Da der Verlag die Abo- und Einzelverkaufsgebühr gerade erhöht hat, wird die Armut unter den Lesern noch zunehmen. Treffen wir uns mit unseren Kindern nach dem Kino in Bargteheide bei der “Tafel” in Ahrensburg, Herr Dzubilla? 😉