Ahrensburger Rechenkünstler: Der Verkauf von städtischem Tafelsilber ist ein erwirtschafteter Erlös

“Wie Ahrensburgs Geld verteilt werden soll”, erklärt uns heute der Wendler im 3. Buch Abendblatt. Und der Quasi-Pressesprecher des Bürgermeisters frohlockt: “Die beste Nachricht zuerst. Die Stadt Ahrensburg wird ihren Ergebnishaushalt nicht nur, wie bereits im September angekündigt, ausgeglichen abschließen, sondern sogar einen satten Überschuss erwirtschaften”.

Das klingt förmlich nach Schlaraffenland. Und weiter im Text heißt es dann:

aus: Hamburger Abendblatt

“Nachdem der Haushaltsplan der Verwaltung in allen Ausschüssen mehrfach beraten und durch zahlreiche Änderungsanträge modifiziert wurde, hat Bürgermeister Michael Sarach am Donnerstag die vierte Änderungsliste vorgelegt, die den Status quo erfasst. Demnach weist der Ergebnishaushalt 2017 einen Überschuss von rund 3,41 Millionen Euro aus. Es dürfte der Stadtverordnetenversammlung also leicht fallen, Haushaltsplan und -satzung am kommenden Montag endlich zu beschließen.”

Ich rekapituliere: Ahrensburg hat “einen satten Überschuss erwirtschaftet”. Und dieser “satte Überschuss” beträgt “rund 3,41 Millionen Euro”.

Ich dagegen stelle fest: Ahrensburg hat sein “Tafelsilber” verscherbelt. Für 3,7 Millionen Euro. Und zieht man davon 3.41 Millionen Euro ab, dann gibt das keinen “satten Überschuss”, sondern ein fettes Minus.

Klartext: Für das Grundstück Lindenhof hat die Stadt soeben 3,2 Millionen Euro kassiert und weitere 500.000 Euro für den “Verkauf” der Bürger Parkplätze. Das ergibt 3.7 Millionen Euro, die unsere tüchtige Verwaltung mit tatkräftiger Hilfe von Politikern “erwirtschaftet” hat. Ohne diesen “Notverkauf” (sprich: weit unter Wert) hätte die Stadt ein Minus von rund 300.000 Euro erwirtschaftet. Und dann hätten sich die fünf abgelichteten Herren keine Gedanken darüber machen müssen, “wie Ahrensburgs Geld verteilt werden soll”.

Und so bleibt am Ende die Frage im Raume stehen: Was verkauft die Verwaltung beim nächsten Mal, um einen “satten Überschuss” zu erwirtschaften? Die Bürger für dumm…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. Januar 2017

3 Gedanken zu „Ahrensburger Rechenkünstler: Der Verkauf von städtischem Tafelsilber ist ein erwirtschafteter Erlös

  1. Martens

    Als nächstes? Das ist doch schon vorprogrammiert: die alte Reitbahn wird verkauft. Und damit hat man dann schon wieder einen Gewinn erwirtschaftet. Tüchtig, tüchtig.

  2. H.J. Lange

    Hamburger Abendblatt am 21.01.2017 / Seite 19
    Zum Titel: „Wie Ahrensburgs Geld verteilt werden soll“:
    a)
    Dem immer noch geneigten Zeitungsleser wird ausführlich die fortgesetzte Abwesenheit einer Prioritätenliste verdeutlicht: Es gibt so viele Grundsatz-Meinungen wie es wortführende Stadtverordnete gibt, die trotzdem plan- und verantwortungsvoll Steuergeld verteilen wollen. Am „Montag“.
    b)
    Mindestens vier Millionen Euro pro Jahr sei allein für die Instandhaltung der Straßen erforderlich (SPD).
    c)
    Fast das Doppelte, nämlich 7,5 Millionen Euro pro Jahr, müssen quasi per Bundesgesetz für die Betreuung von Kinder (in Elternbesitz) ausgegeben werden. Im Jahr 2017. Vor 10 Jahren waren es noch gut zwei Millionen Euro.
    Tendenz: Nach oben offen und ohne zeitliche Begrenzung.
    Es ist davon auszugehen, dass diese Zahlen („Quelle Stadt Ahrensburg“) nicht die Elternbeiträge enthalten. 100 % bleibt also unbekannt. Und die Zeitung unterlässt es, die Gesellschaft über die enormen Kosten pro Kind zu informieren: Deutlich über einer Durchschnittsrente.
    Denkaufgabe: Welche Beträge fallen relativ, welche steigen absolut?
    d)
    Ausgabensteigerung: „Fast reflexartig noch mehr Geld ausgegeben“ (FDP).
    e)
    Haushaltsvolumen: Um die 70 Millionen Euro 2017.
    f)
    Schulden: 2010 und auch 2017 weiterhin weit über 40 Millionen Euro absolut.
    g)
    Schuldenabbau: Die heute teuer bezahlte Kindergeneration möge bitteschön den heutigen öffentlichen Konsum zurückzahlen. Gefragt wird sie nicht.
    h)
    Angeblich bastelt der Bürgermeister weiterhin an einem gut-gemachten Gesamtkonzept. Von Plan keine Spur, im planlosen Rathaus.
    i)
    Denn der Bürgermeister muss als ausgewiesener Finanzfachmann zunächst mehr internes und mehr externes Personal für die jährliche Darstellung der Jahresabschlüsse beaufsichtigen, quasi für die eigene Selbst-Selbstverwaltung.
    j)
    Eine „nachträgliche Analyse“ fehlt (Grüne).
    Der Bürgermeister kriegt keine „Kosten-Leistungs-Rechnung“ hin. Denn er ist viel zu beschäftigt: Siehe oben Pkt. i).
    HJL

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