Peter-Rantzau-Haus: AWO will Zugang zu einer sozialen Dienstleistung verhindern!

Eigentlich kann ich es nicht glauben, aber der Stadtverordnete Christian Schmidt (Grüne) hat es in einem Kommentar wie folgt geschrieben: “Der Betreiber des Peter-Rantzau-Hauses hat seit Mai 2016 festgestellt, dass verstärkt Menschen nur ins Peter-Ranzau-Haus kommen, um dort das barrierefreie WC zu benutzen. Er war damit nicht einverstanden. Somit ist die angedachte Kompensation für das barrierefreie WC am Rathaus fraglich.”

Stadtverordneten-Versammlung: Jürgen Eckert, Vorsitzender der AWO Ahrensburg und Stadtverordneter (SPD), und sein Genosse Achim Reuber stimmen hier pro AWO (Kita) ab!

Hierzu halte ich zuerst einmal fest: Obwohl das barrierefreie Klo der Firma JCDecaux noch verfügbar ist, gehen die Menschen lieber ins Peter-Rantzau-Haus. Warum…?

Des weiteren dokumentiere ich: Der Träger des Peter-Rantzau-Hauses im Auftrag der Stadt Ahrensburg ist die AWO,  Arbeiterwohlfahrt Ahrensburg e. V. Die Geschäftsführung hat der Stadtverordnete Jürgen Eckert (SPD). Und diese gemeinnützige Organisation hat mit der Bewirtschaftung des Hauses den folgenden Auftrag übernommen:

“Das Peter-Rantzau-Haus ist eine zentrale Anlaufstelle für alle Bürger und Bürgerinnen. Es dient der Begegnung und der Integration und bietet deshalb offene und leicht zugängliche Angebote. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Altersgruppe ab 50 Jahren aufwärts.

Unter dem Dach des Peter-Rantzau-Hauses sind diverse Freizeitaktivitäten sowie Beratung und der Zugang zu sozialen Dienstleistungen vereint. Neben den Angeboten für Menschen ab 50 Jahren gibt es bedarfsgerechte Angebote, die sich an alle Generationen und Kulturen in Ahrensburg und Umgebung richten.

Das Peter-Rantzau-Haus schafft somit soziale Infrastrukturen, die das Gemeinwesen in Ahrensburg bereichern und es den Menschen ermöglichen, miteinander in Austausch und Kontakt zu treten, um gemeinsam und füreinander aktiv zu sein.

Ziel ist es mit dem Peter-Rantzau-Haus einen Ort zu schaffen, an dem aktiviert, integriert, beraten, betreut und vernetzt wird. Hier wird der Raum geschaffen, in dem Initiativen, Vereine, Soziale Angebote und vor allem Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen voneinander und umeinander wissen.

In diesem Zusammenhang stehen wir einerseits beratend zur Aufklärung über rechtliche Ansprüche bereit, informieren zu Dienstleistungen und stellen Informationsmaterial zur Verfügung. Ebenso erhalten Menschen eine unterstützende Begleitung und Zuwendung in ihrer aktuellen Lebenslage. Sie werden gefördert und darin unterstützt, informelle Unterstützungsnetzwerke aufzubauen und zu pflegen.

Solidarität wird praktiziert und verstärkt die Verantwortung des Einzelnen für die Gemeinschaft. Ausgangspunkt für das Handeln im Peter-Rantzau-Haus sind die Bedürfnisse, Erwartungen und die eigenen Möglichkeiten der Menschen. Die Arbeit erfolgt mit und für die Menschen in Ahrensburg und Umgebung. Das Haus lädt alle ein, mit zu gestalten und sich mit Wünschen, Fähigkeiten und Bedürfnissen einzubringen.

Wir freuen uns auf alle Bürger und Bürgerinnen, die ihren Reichtum an Wissen und Erfahrung, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringen und mit anderen teilen wollen. Das Peter-Rantzau-Haus ist dauerhaft auf die Mithilfe von ehrenamtlich Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen angewiesen. Nur so kann die Vielfalt der Angebote weiter zunehmen, das Haus lebendig bleiben und die Integration weiter zunehmen.”

Der voranstehende Text stammt von der Homepage des Peter-Rantzau-Hauses. Ich denke, wenn die AWO nicht einverstanden ist, dass Menschen nur in dieses Haus kommen, um dort die barrierefreie Toilette zu benutzen, dann sollte die Stadt Ahrensburg auch nicht einverstanden sein, dass die AWO das Peter-Rantzau-Haus auch nur einen Tag länger bewirtschaftet, zumal dieses Haus sich in meinen Augen mehr und mehr zu einem Profit-Center der AWO entwickelt statt zu einer Sozialeinrichtung für ältere Bürger der Stadt Ahrensburg! (Geben Sie in die Suchmaske von Szene Ahrensburg doch mal “Peter-Rantzau-Haus” ein, dann wissen Sie, was ich mit meiner Kritik meine.)

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Dezember 2016

6 Gedanken zu „Peter-Rantzau-Haus: AWO will Zugang zu einer sozialen Dienstleistung verhindern!

  1. H.J. Lange

    Hallo Herr Dzubilla,
    bitte ergänzen Sie Ihr Foto mit dem Datum der betreffenden Stadtverordnetenversammlung, und/oder einem direkten Link zu Ihrem zurück liegenden Artikel.
    Ihr Foto ist “faktisch” und zeitdokumentarisch.
    Ihr Foto zeigt sogar augenscheinlich das rechtswidrige Demokratieverständnis Ahrensburger Politik: Damals hätte der Bürgervorsteher die Teilnahme der beiden SPD-Stadtverordneten an der Abstimmung pflichtgemäß verhindern müssen, wegen offensichtlicher Interessenkollision.
    Ich war dabei: Der betreffende TOP ging zugunsten wirtschaftlicher Interessen der (SPD)-AWO aus.
    Systemfrage: Einzelfall oder nicht ?
    So entsteht die “Wut” des in diesem Fall wissenden “Bürgers”.
    HJL

  2. Observator

    Da kann das ZDF ja schon wieder kommen und einen weiteren “Hammer der Woche” in Ahrensburg drehen. Kleiner Tipp für den Drehbuchautor: Die AWO betreibt in Ahrensburg vier Geschäftslokale in bester Innenstadt-Lage. Und im Terrakottagebäude, wo die Mieten sicher auch nicht gerade sozial sein werden, ist das Büro dieser feinen Gesellschaft, die von einem Stadtverordneten .der Sozialdemokraten geleitet wird.

    1. Peter D.

      Komisch ist doch, dass diese Mitteilung gerade jetzt hochgekocht wird. Wahrscheinlich wird zeitnah auch die Stadtbücherei die Benutzung ihrer Toilette den Bürgern verbieten, die keinen Mitgliedsausweis der Bücherei haben.
      Offensichtlich produziert man Gründe, die es rechtfertigen, dass grüne Klo doch zu behalten.
      Peter D.

  3. H.J. Lange

    Und noch einen Gedanken:
    Zitat Dzubilla: ” … dann sollte die Stadt Ahrensburg auch nicht einverstanden sein, dass die AWO das Peter-Rantzau-Haus auch nur einen Tag länger bewirtschaftet, …”.
    Dazu fragt der erstaunte Bürger im Umkehrschluss: Meine Güte, hat denn die Stadt Ahrensburg als Eigentümer des P.-R.-Hauses (also alle Bürger zusammen und übrigens PPP-errichtet) bei der Vertragsgestaltung mit der ( im Wettbewerb ermittelten) AWO den Punkt “Toilettennutzung” durch Nicht-Hausgäste vergessen ?

    Herr Dzubilla hat Recht: Der AWO-eigene Anspruch gibt eine Personenkontrolle der Toilette nicht her. Im Gegenteil.
    Der Städteplaner in mir sagt: Es ist naiv zu glauben, ausgerechnet dieser Standort des Skandalhäuschens vor dem Rathaus würde die Beladenen in aller Öffentlichkeit anziehen. Wer hat Muße, vor dem Betreten die Gebrauchsanleitung dieser WC-Maschine zu studieren ?
    Wie wurde damals die Beschlussvorlage vom Bürgermeister begründet ?
    Ich gehöre zu denen, die behaupten: Sämtliche Steuergelder für das Skandalhäuschen hätten vorhersehbar eingespart werden können.
    HJL

  4. Wolfgang König

    Warum lieber die PRH-Toilette benitzt wird? Weil diese wie die Rathaustoilette und die Büchereitoilette kostenfrei ist. Nun muss der Bürger auch im CCA eine Reinigungspauschale zahlen. Bei Nessler muss man eine Nessler-Card haben und auch die anderen öffentlichen Lokalitäten müssen ihre stillen Örtchen Nichtkunden zugänglich machen – kostenlos oder gegen Gebühr.

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