Ich bin verwundert, und zwar zutiefst. Verwundert deshalb, weil wir zwar 31 (einunddreißig) Stadtverordnete aus fünf Fraktionen haben, aber nicht ein einziger von ihnen kommt seiner Verpflichtung nach, Schaden von der Stadt und seinen Bürgern abzuwenden. Das Thema, um das es hier geht, ist für Ahrensburg ein utopisches, nämlich: Stadtmarketing.
Eine Stadt, die kein Marketing betreibt, ist wie ein Kaufhaus, das seine Schaufenster leer stehen lässt. Eine Erkenntnis, der sich sowohl unsere Verwaltung als auch die Politiker durchaus bewusst sind. Und deshalb wurde für Ahrensburg vor rund zwei Jahren eine Abteilung im Rathaus installiert, die für das städtische Marketing zuständig ist. Der Name der Abteilung lautet: „Stabsstelle Strategische Stadtentwicklung“. Die Leitung hat die Architektin Angelika Andres, die zuvor das Bauamt geleitet hat und von dort vom Bürgermeister wegbefördert worden ist.
Man muss nicht Betriebswirtschaft studiert haben, um abzuschätzen, was diese Stabsstelle uns Bürger kostet. Ich schätze: In zwei Jahren sind das rund 250.000 Euro. Und ich frage Sie: Was hat diese Abteilung bis heute für unsere Stadt geleistet…?
Am Ende dieses Jahres stellte man im Rathaus fest, dass durch das Nichtstun von Angelika Andres der Etat für Stadtmarketing nicht ausgegeben worden war. Und was machte man daraufhin? Man strahlte für eine Nacht das Rathaus, die Stadtbücherei als auch das Schloss blau an. Für eine Nacht. Und für 18.000 (achtzehntausend) Euro. Und weil in der Kasse immer noch ein Restbetrag vorhanden war, wurden ca. 3.000 Euro an die öffentlichen Verkehrsbetriebe bezahlt, damit eine Handvoll sozialbedürftiger Bürger an den Adventssonntagen, an Heiligabend und Silvester kein Busticket in der Ahrensburger Innenstadt lösen müssen.
Diese beiden Aktionen, meine lieben Mitbürger, waren das Ahrensburger Stadtmarketing in 2016, bzw. die „Strategische Stadtentwicklung“. Mehr habe ich jedenfalls nicht erkannt. Und zu den Kosten der Abteilung und den Kosten für Bus und Beleuchtung kommen noch verlorene Einnahmen, die nicht zu kalkulieren sind, weil sie sich ergeben aus einem fehlenden Stadtmarketing. Denn schließlich soll die Stadt dadurch ja mehr Geld einnehmen als sie an Aufwand reinsteckt.
Nach dem Ahrensburger Luxus-Klo können der Bund der Steuerzahler und das ZDF auch hier wieder agieren und unsere Stadt erneut im ganzen Lande blamieren. Und warum? Weil der Ahrensburger Bürgermeister aus Schwerin dem gallischen Dorf von Asterix und Obelix stammt, wo er den Namen Tutnix hatte. Und weil den Stadtverordneten die Sache offenbar so egal ist, wie sie egaler gar nicht sein kann. Klar, es ist ja nicht ihr Geld, und ihre Sitzungsgelder bekommen sie aus einem anderen Topf.
Heute ist Winteranfang. In Ahrensburg ist es bitter kalt. Aber nicht nur draußen und nicht nur im Winter. Auch im kommenden Jahr werden bestimmt wieder blaue Fähnchen auf der Schosswiese stecken. Und der “Gut-gemacht!”-Bürgermeister wird in die Kameras der Fotografen lächeln.
Gegen den Bürostuhl von Angelika Andres ist das Ahrensburger Luxus-Klosett ja geradezu ein Schnäppchen, was die Kosten angeht! 😉
Komisch, ich höre gar keinen Aufschrei der Bürger. Das scheint denen wohl genauso scheißegal zu sein wie das Toilettenluxusklosett. Die Hauptsache ist doch, dass es auf dem Rondeel immer noch Glühweinpunsch gibt, oder Leute?! 😉
In diesem Zusammenhang die Frage: Warum sind Kita-Plätze in Ahrensburg eigentlich teurer als anderswo? Ist das vielleicht eine Folge vom teuersten Stadtmarketing Deutschlands?
Vor einigen Tagen traf ich in der Ahrensburger Innenstadt einen alten Freund, der es sehr eilig hatte. “Wo willst Du denn so hurtig hin?”, habe ich ihn gefragt. Er sagte außer Atem: “Ich muss Geld holen!” Ich verstand: “Du willst also zum Geldautomaten Deiner Bank oder Sparkasse?” Mein Freund schüttelte seinen Kopf. “Ne, ich will zum Rathaus!” Verwundert fragte ich: “Geld holen? Beim Rathaus…?” Mein Freund nickte: “Genau! Ich habe nämlich auf Szene Ahrensburg gelesen, dass dort das Geld aus dem Fenster geworfen wird!”
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Hallo, bester Herr Dzubilla!
Musste das denn nun wirklich sein? Jetzt in der Adventszeit und drei Tage vor dem Heiligen Abend bringen Sie so ein unheiliges Thema in Ihrem Blog. Statt sich an dem Dauerthema die Zähne auszubeißen, sollten Sie lieber in Lebkuchen beißen. Oder in Domino-Steine, die sind noch weicher! Was erwarten Sie von Frau Andres? Sie ist Architektin und keine Marketing-Expertin. Vermutlich sitzt sie schon seit zwei Jahren gar nicht mehr im Rathaus sondern in der Uni und büffelt dort Marketing, um sich auf ihr Amt vorzubereiten. Im Gegensatz zum Bürgermeister, der sich nie auf sein Amt vorbereitet hat, der wurde einfach nur gewählt und sitzt seine Zeit im Rathaus ab.
Frühliche Weihnachten und ein gutes, hoffentlich friedevolles 2017
wünscht Ihnen und Ihrer Familie sowie allen Lesern der Szene
Der Spatz vom Rathausdach
Weder der Geier noch der Spatz oben auf dem Rathausdach ist anscheinend darüber informiert, dass die Stadtverordneten beim intensiven Jahreabschluss-Glühweintrinken auf dem Rondeel mit ihrer Stimmenmehrheit von vier Fraktionen beschlossen haben, künftig “Szene Ahrensburg” nicht nur noch aufmerksamer zu lesen, sondern ganz offiziell auf jede Anregung aus diesem Blog umgehend schrtiftlich zu reagieren, denn es könnten ja wirklich Vorschläge dabei sein, die zum Nutzen der Allgemeinheit verwertbar sind.
Das betrifft allerdings nicht die SPD-Stadtverordneten, denn die gesamte Parteispitze hatte sich am Nachbarstand auf dem Rondell versammelt und einerseits ebenfalls intensiv Glühwein getrunken, aber abschließend einstimmig beschlossen, künftig nicht mehr zu behaupten, ihr SPD-Bürgermeister hätte es “gut gemacht”.
Somit: Im Glühwein liegt die Wahrheit.
Ich finde es sehr gut, das “eine Handvoll sozialbedürftiger Bürger” kostenlos in die Innenstadt fahren können, statt mit dem Fahrrad. Ich fände es noch besser, wenn eine Handvoll nicht sozialbedürtiger Bürger dieses Angebot auch annehmen würden, um nicht auf diese fürchtliche, ewig gleiche Parkplatzsuche gehen zu müssen und den Busverkehr jedenfalls ansatzweise kennenlernen können. Auch wenn es vielleicht ein bischen unbequem ist.
Gruß und schöne Feiertage
M.Engelhardt