Warum Michael Sarach tief in der Bredouille sitzt

Zwei Berichte auf der 1. Seite im 3. Buch Abendblatt stehen direkt nebeneinander. Links erfahren wir: „Bürgervorsteher wollen ‚qualifizierte’ Bürgermeister“. Und rechts lesen wir: „Ex-Bauamtsleiterin zieht erneut vor Gericht“.

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Der rechte Beitrag beginnt mit dem Satz: „’Untätigkeit’ lautet die Begründung der Klage, die Ahrensburgs ehemalige Bauamtsleiterin Angelika Andres gegen Bürgermeister Michael Sarach beim Verwaltungsgericht in Schleswig eingereicht hat.“ Das klingt unglaublich, denn eigentlich hätte ich erwartet, dass der Bürgermeister gegen die Ex-Bauamtsleiterin klagt, weil die seit über zwei Jahren in Sachen Stadtmarketing untätig ist.

Nun wissen wir endlich, warum Angelika Andres ihre Hände in den Schoß gelegt hat: Sie wartet immer noch auf ein qualifiziertes Zeugnis über ihre Zeit im Bauamt, das ihr von den Richtern in Lübeck zugestanden wurde. Und Bürgermeister Michael Sarach weigert sich, so ein Zeugnis auszustellen und reagiert schon seit einem halben Jahr lang nicht auf den Protest seiner Mitarbeiterin.

Das ist wenig lustig, in der Tat. Statt dass der Bürgermeister der Architektin ein tolles Zeugnis ausstellt, mit dem sie sich anderswo bewerben kann, hält Sarach seine Mitarbeiterin hin. Klar, er sitzt in der Bredouille : Gibt er der Ex-Bauamtsleiterin ein qualifiziertes Zeugnis als Bauamtsleiterin, dann wird Frau Andres unter Vorlage dieser Beurteilung bei Gericht vorstellig werden, um wieder ihren alten Job besetzen zu können, wo bereits ein neuer Bauamtsleiter auf dem Chefsessel sitzt und bis heute noch nicht von sich reden gemacht hat.

Der Bürgermeister befindet sich also in der Zwickmühle. Zumal auch in Sachen Stadtmarketing nach über zwei Jahren immer noch kein Konzept vorliegt. Und genau deshalb verweise ich auf den linken Beitrag im 3. Buch Abendblatt, meine lieben Mitbürger! 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. November 2016

14 Gedanken zu „Warum Michael Sarach tief in der Bredouille sitzt

  1. Fritz aus Ahrensburg

    Der Fisch stinkt vom Kopf her. Und was tun die Parteien? Sie schauen zu, wie der Bürgermeister das Geld der Steuerzahler verbrennt.

  2. Britta S.

    Hallo Herr Dzubilla,
    ich habe den Artikel in der Stormarnbeilage gelesen und bin der Meinung, dass Sie den Artikel nicht ganz richtig wiedergeben. Der Bürgermeister hätte nur der Aufforderung des Gerichts folgen und der früheren Bauamtsleiterin ein Zeugnis ausstellen müssen, mit dem sie sich anderswo bewerben kann. Das Dilemma, das sie feststellen, existierte für den Bürgermeister gar nicht, weil die Stelle des Bauamtsleiters/der Bauamtsleiterin in einem ordentlichen Verfahren zwischenzeitlich neu besetzt wurde. Der Bürgermeister hat sich einfach an seiner früheren Bauamtsleiterin gerächt und ihr ein Zeugnis ausgestellt, mit dem sie sich nirgendwo bewerben kann . Damit bescheinigt sich Michael Sarach letztlich, dass er für das Bürgermeisteramt nicht geeignet ist , weil für ihn persönliche Rachsucht wichtiger ist als die Einhaltung eines Gerichtsurteils. Ich zitiere dazu aus dem Artikel:
    “Der Verfahren am 1.Dezember 2015 in Lübeck führte zu einem Vergleich. der unter anderem beinhaltet, dass Dienstherr Sarach Andres ein Zeugnis ausstellen sollte, das ihrer Qualifikation als Architektin und Bauamtsleiter in Reinbek und Ahrensburg angemessen sei und mit dem sie sich aussichtsreich anderswo bewerben könne.”
    Viele Grüße
    Britta

  3. H.J. Lange

    Nein Herr Dzubilla,
    diese Entwicklung war zwar vorhersehbar.
    Wir wissen aber mitnichten, “warum Angelika Andres ihre Hände in den Schoß gelegt hat”, besser gesagt: zwangsweise legen musste.
    Die immer wieder hervor geholte “längere Krankheit” ist tatsächlich kein beamtenrechtlicher Grund für die Versetzung in ein so genanntes “Sterbezimmer” – also ohne angemessene Arbeit.
    Für die Bürger bleibt dafür der wahre Grund des SPD-Bürgermeisters weiterhin im Verborgenen.

    Bürger haben im Grunde die beiden hoch bezahlten Beamten beauftragt, zum Wohl der Allgemeinheit intensiv zu arbeiten. Das tun hier aber beide Gerichtsgänger offensichtlich nicht, allerdings aus unterschiedlichen Gründen.
    Bürger müssen die Schande trotzdem bezahlen.
    Wer bezahlt eigentlich die Anwalts- und Gerichtskosten, den Arbeitsausfall ?
    Welche Rolle spielt der Stadtjustiziar T. Reich ?

    Herr Dzubilla, auch Sie wissen doch nicht, ob der Chef im Rathaus bereits auch für den neuen Bauamtsleiter ein “Sterbezimmer” sucht. Oder alternativ für sich selbst.

    Mit “Es ist eine Schande ….” beendet heute das Abendblatt, nein, nicht diese Sarach-Andres-Groteske, sondern unter dem Titel “Grünkohlessen garniert mit Bundespolitik” der CDU. Im Text heißt es weiter: “Wir haben uns geirrt ….”, bei was auch immer. Der MARKT von heute ist da weit radikaler: “Brötchen gegen Gewalt”.

    Im Ergebnis warten alle wie erstarrt ab, was die Bürger von alledem denken und ob sie 2017 überhaupt noch wählen werden und wenn ja wen.
    HJL

  4. Observator

    Würde der BM der ehemaligen Bauamtsleiterin im Zeugnis bescheinigen, dass sie einen hervorragenden Job gemacht hat, dann würde sich doch die Frage ergeben: Warum dann wurde sie von eben diesem Job abgelöst?

    Wenn der Bürgermeister seine ehemalige Bauamtsleiterin mit einem guten Zeugnis ohne Probleme loswerden könnte, dann würde er sie ohne jeden Zweifel über den grünen Klee loben. Kann er aber nicht – siehe oben!

  5. Kassandra

    Stellt euch vor, ihr lieben Leute, Frau Andres würde vom Bürgermeister auch ein Zeugnis verlangen über ihre Zeit als Leiterin vom Stadtmarking – hö! hö! hö!

  6. Britta S.

    Hallo Herr Dzubilla,
    wer von uns beiden Recht hat, werden wir sehen, wenn das Gericht nochmals entschieden hat. Ich kann Frau Andres nur wünschen, dass sie mit Hilfe des Gerichts bald die Möglichkeit bekommt, das Ahrensburger Rathaus zu verlassen , um danach wieder gemäß ihrer Qualifikation arbeiten zu können . Wenn Sie das nicht wollte, bräuchte sie auch nicht zu klagen.
    Britta

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo Britta S. – würde Frau Andres nicht klagen, dann bekäme sie nicht das Beweisstück, mit dem sie schriftlich belegen kann, dass sie zu Unrecht aus ihrem Amt befördert worden ist.

      1. H.J. Lange

        In dem Zeugnis wird eben gerade nicht der Grund für das “Unrecht” nachzulesen sein, wenn man unterstellt, dass der Versetzungsgrund nicht von Frau Andres gelegt worden ist.
        Herr Sarach hat in jedem Fall die Berufslaufbahn der vergleichsweise jungen Frau Andres zerstört. Denn wo sich Frau Andres auch immer bewirbt, wird man dort sich nicht nur auf das erstrittene Zeugnis verlassen, sondern in Ahrensburg nachfragen oder etwa bei http://www.szene.ahrensburg nachlesen und sehr schnell auf einen ungeklärten Skandal stoßen.
        Herr Sarach wird den wahren Versetzungsgrund nicht Dritten erklären – sondern was auch immer sonst.
        Kassandras Frage oben wird jeder potentielle Arbeitgeber stellen, da diese Zeit im Zeugnis vermerkt werden muss.
        HJL

  7. H.J. Lange

    Und noch mal hallo Herr Dzubilla,
    „Bürgervorsteher wollen ‚qualifizierte’ Bürgermeister“, so der oben von Ihnen nur erwähnte “linke Beitrag”.
    Dort ist etwas höchst Bemerkenswertes zu finden:
    Zitat des Ammersbeker Bürgermeisters:
    “Aus rechtlichen Gründen können wir die Unterkünfte nicht einfach umwidmen und für den sozialen Wohnungsbau nutzen.” –
    nach dem vorher die Bürgervorsteherin erklärt hat, es gebe einen / Zitat: “aktuellen Leerstand”.
    Ergebnis:
    Die / Zitat: “Flüchtlingssituation” hat entgegen jeder politischen Erklärung und tatsächlich die Versorgung mit öffentlich geförderten (oder gar komplett mit Steuergeld bezahlten) Wohnungen beträchtlich aufgemischt: Dringend gesuchte, “bezahlbare Wohnungen” stehen in Ammersbek zur Zeit leer.
    Frage: Gilt das auch für Ahrensburg ?
    HJL

  8. Fritz aus Ahrensburg

    Selbstverständlich steht auch in Ahrensburg Wohnraum leer. Das Pastorat neben dem Kirchsaal Hagen steht seit vielen Monaten leer. Das Pastorat wurde nach dem Wegzug der Pastorin Botta zwar renoviert, aber hinterher nicht wieder vermietet. Vermutlich hat die Kirche zu viel Geld!

  9. Frieda B.

    Laut Presseberichten standen der Bürgermeister und sein Justiziar bei dem ersten Verfahren wie dumme Schulbuben vor dem Richter. Sie kamen vom Richter bescheinigt, dass sich Vorgesetzte anders zu verhalten haben , als es der Bürgermeister gegenüber Frau Andres getan hat. Besonders pikant an der Sache ist, dass der Bürgermeister vor der Wahl damit geprahlt hat, er sähe es als seine Pflicht an, sich gegenüber allen Mitarbeitern fürsorglich zu verhalten. Michael Saach hat damals gegenüber den Wählern bewusst die Unwahrheit gesagt.

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