Gestern war Halloween, das Meeting von Geistern und Kürbisköpfen. Also ein passender Abend für eine Stadtverordneten-Versammlung! Ich war gestern nicht im Marstall und habe mir deshalb bei AhrensburgTV angeschaut, was Vertreter der Parteien über die Veranstaltung geäußert haben. Fazit: Zum Gruseln!
Es wurde über die Lindenhof-Bebauung endgültig entschieden, wo mit Stimmen von CDU und Grünen gegen die Stimmen von FDP, SPD und WAB die Entscheidung für Unfug gefallen ist.
Zufrieden zeigte sich allein Tobias Koch (CDU), der Ex-Banker und einzige Berufspolitiker unter den Stadtverordneten. Und Jörg Hansen (Grüne) sprach über seine persönliche Ehrung an diesem Abend und gab folgendes Statement ab:
„Ich meine, es langt einfach nicht nur, Leserbriefe zu schreiben oder sich in Internet-Foren über die vielen Fehler aufzuregen, die Ahrensburger Stadtverordnete machen oder Politik allgemein, sondern wenn ich mich über irgendwas aufrege, dann muss ich selber die Ärmel hochkrempeln und muss versuchen, selber was zu machen. Wie gesagt: Ich mach das seit vielen Jahren. Ich hab in den vielen Jahren sicherlich auch Fehler gemacht. Ich hab vielleicht das eine oder andere auch gemacht, was ganz gut war. Dann möchte ich Ihnen einfach nur den Mut geben und auch ihnen sagen, wenn Ihnen vieles nicht gefällt oder wenn Sie was verändern wollen, ja, dann ist selbst ist der Mann, selbst ist die Frau, fangen Sie damit an, am besten gleich morgen früh!“
Was für ein Stuss! Hansen sagt sinngemäß: Wenn Ihnen nicht passt, was wir Stadtverordnete machen, dann treten Sie doch in eine der Parteien ein und lassen sich selber zum Stadtverordneten wählen, basta! Das geht ganz einfach. Und wenn es 1000 Leuten nicht gefällt, was wir Politiker machen, dann müssen diese 1000 Leute eben kommen und den Kram selber erledigen.
Das ist unglaublich! Man stelle sich vor, ein Vertreter der Bundesregierung erklärt kritischen Journalisten und Bürgern: „Wenn es Ihnen nicht passt, was wir in der Regierung machen: Selbst ist der Mann und die Frau: Kommen Sie in den Bundestag und machen Sie es doch besser!“
Ärgern Sie sich über die Post, die lahmarschig zustellt? Nicht darüber aufregen und Leserbriefe schreiben: Werden Sie doch selber Zusteller bei der Post!
Sind Sie mit den Leistungen Ihres Arztes nicht zufrieden? Haben Sie den Mut und studieren Sie Medizin, dann können Sie sich selber behandeln – am besten gleich morgen früh!
Herr Hansen, mit diesem Statement haben Sie sich Ihr eigenes Zeugnis ausgestellt. Ein Armutszeugnis. Wir Ahrensburger können froh sein, Sie nicht als Bürgermeister bekommen zu haben! Sie hätten jedem Kritiker an der Verwaltung gesagt: Kommen Sie doch ins Rathaus und machen Sie es besser!
“Ich hab vielleicht das eine oder andere auch gemacht, was ganz gut war.” Vielleicht? Könnten Sie uns dafür vielleicht das eine oder andere Beispiel nennen, Herr Hansen?
Und der Schauspieler spricht zum Theaterkritiker: Wenn Ihnen meine Leistung nicht gefällt, kommen Sie doch auf die Bühne und spielen selber den Hamlet! 😉
Letztlich läuft das Ganze darauf hinaus, Kritik zu unterbinden. Was ist nur aus den Grünen geworden?
Wir sind die Grünen Geister
und sitzen auf dem Kleister!
Wenn euch, den Bürgern, das nicht passt,
dann wählt uns Grüne einfach ab! 😉
Moin, Herr Hansen!
Mir passt es nicht, was die Grünen beim Lindenhof entschieden haben. Ich werde gleich morgen früh in Ihre Partei eintreten. Bitte sorgen Sie dafür, dass ich bei der nächsten Stadtverordnetenversammlung als Stadtverordneter in Ihrer Fraktion sitze, damit ich dort gleich einen Misstrauensantrag gegen CDU und Grüne stellen kann!
Vielen Dank im voraus und freundliche Grüße! Kirchhof
Immerhin hat Jörg Hansen erstmals öffentlich eingestanden, dass die Stadtverordneten viele Fehler gemacht haben, und er selber hat lediglich “vielleicht (!) das eine oder andere auch gemacht, was ganz gut war”. Das freilich ist zu wenig für einen Stadtverordneten. Ein Mitarbeiter in der freien Wirtschaft, der viele Fehler macht, fliegt aus seinem Job, auch wenn er das eine oder andere vielleicht ganz gut gemacht hat.
Stimmt nicht ganz Herr Dzubilla,
denn auch der Herr Bürgermeister hat das eine oder andere “gut gemacht” und ist trotzdem nicht rausgeflogen worden.
Gestern war natürlich HALLOWEEN! Nicht HELLOWEEN.
Ersteres meint den amerikanischen Feiertag und das Zweite eine der erfolgreichsten Heavy Metal Bands Deutschlands. (kommen übrigens aus Hamburg)
Ich persönlich mag sie lieber als den Feiertag, aber da bin ich bestimmt in der Minderheit.
Herbstliche Grüße
Niaelz
Stimmt! Ich habe die Vokale gleich ausgetauscht – danke! 😉
Nicht über die Arbeit der Politiker aufregen! Keine kritischen Kommentare schreiben! Einfach selber Politiker werden! Dazu bedarf es, wie Leser von Szene Ahrensburg wissen, keiner besonderen Ausbildung oder Fähigkeit. Und als Stadtverordneter kann man machen, was man will, denn gewählt ist gewählt. Und wenn das dem einen oder anderen von diesen aufmüpfigen Bürgern nicht passt, dann soll der die unfähigen Politiker bei der kommenden Wahl nicht etwa abwählen – nein, dann sollen die Kritiker es doch selber erst mal besser machen!
Herr Hansen, wie grün sind Sie eigentlich wirklich – ich meine, hinter Ihren Ohren…..?
Ahrensburger Stadtverordnete können alles – bloß keine Kritik vertragen. Und statt sich mit ihren Kritikern öffentlich auseinanderzusetzen, setzen sie sich lieber mit ihren Parteikollegen zusammen, um die Kritiker zu kritisieren.
Was ich Jörg Hansen noch sagen wollte: Kritisieren Sie nicht immer den HSV! Wenn Sie was verändern wollen, dann haben Sie Mut und spielen selber mit, am besten gleich nächsten Samstag! 😉
Lieber Spatz,
spielt der HSV so schlecht, weil die einzelnen Spieler in der falschen Liga spielen oder weil es sich um eine zusammengekaufte Truppe handelt? Wo würden Sie Jörg Hansen einsetzen ? Er könnte sich weggelobt fühlen.